Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
immer noch an den Händen. Die anderen waren mit ihnen versetzt worden, aber sie hatten sich voneinander gelöst, als sie draußen wieder materialisierten.
    Sein Training als Risikopilot machte sich bezahlt. Rhodan wusste, wie man als Fallschirmspringer seinen Sturz verzögerte. Er breitete Arme und Beine aus, um einen möglichst hohen Luftwiderstand zu erzeugen. Aus zusammengekniffenen Augen sah er, dass Bull dasselbe tat. Auch Thora schien zu wissen, wie man mit solchen Herausforderungen umging. Chaktor half sein militärischer Hintergrund, denn er versuchte ebenfalls, seinen Sturz zu verlangsamen.
    Leider galt das nicht für die anderen, und Mirafiore sowie Lossoshér fielen wie Steine der Wasseroberfläche entgegen. Mit jeder Sekunde entfernte sich der Teleporter weiter von der Gruppe. Rhodan wusste, dass es keinen Sinn hatte, zu rufen.
    Der ungnädige Wind reißt einem die Worte von den Lippen , hatte sein Ausbilder immer gesagt.
    Es gelang ihm, seinen Kopf so zu drehen, dass er einen Blick hinter sich werfen konnte. Weit über ihm schwebte das Schiff des Kundschafters. Von außen sah das Raumschiff aus wie eine riesige blaugraue Walze. Die Größe war mangels Bezugspunkten nicht zu schätzen, ebenso wenig wusste Rhodan, aus welchem Material die Hülle bestand.
    Er blickte wieder nach unten. Zu hoch. Wir sind zu hoch , stellte Rhodan fest. Aus dieser Höhe kann man einen Aufprall nicht überleben. Das Wasser ist hart wie Beton, wenn man aus mehr als hundert Metern Höhe aufprallt.
    Es war nicht möglich, die Gefährten mit Zeichen auf sich aufmerksam zu machen, damit sie ihren Sturz verlangsamten. Thora und Bull waren die Einzigen, die in seiner Nähe blieben. Aber dies würde ihren Aufprall und den unvermeidlichen Tod nur verzögern.
    Rhodan blickte sich suchend um. Immer wieder musste er blinzeln, der stechende Fahrtwind brachte seine Augen zum Tränen. Unter ihm erstreckte sich der Ozean von Horizont zu Horizont. Reyan, die ferronische Wasserwelt!
    Diese Erkenntnis half ihm jetzt wenig weiter. Er versuchte Hinweise auf eine Besiedelung zu finden. Auf zwei der entfernten Inseln erkannte er Anlagen, die wie Fabriken aussahen. Also gab es eine ferronische Besiedelung auf zumindest industriellem Niveau. Aber es erschien ihm als unwahrscheinlich, dass man den Himmel nach herabfallenden Außenweltlern abtasten würde. Und selbst wenn sie gesichtet würden – wie sollte man ihnen helfen? Ein Trampolin aufstellen?
    Rhodan dachte darüber nach, wie er in diese Situation gekommen war. Ist das schon das Leben, das vor dem Tod an einem vorbeizog? Der Geheimauftrag mit dem Flug zum Mond. Die Begegnung mit einer außerirdischen Zivilisation. Die Rückkehr zur Erde. Die Ereignisse in der Wüste Gobi, angefangen mit der Belagerung durch die chinesische Armee, bei der sie nur durch einen arkonidischen Energieschirm geschützt ausgeharrt hatten. Sie waren nur eine Handvoll Menschen gewesen, die sich den Regierungen der Welt widersetzt hatten.
    Er hatte so viel gesehen, von dem er nicht zu träumen gewagt hatte. So viele Geheimnisse. Jetzt würde er nicht mehr in Erfahrung bringen, was mit Ernst Ellert geschehen war.
    Aber ich habe mehr gesehen, als ich je zu erhoffen wagte.
    Er riss sich von seinen Gedanken los und schaute wieder zu seinen Begleitern. Tschubai machte keine Anstalten, irgendwohin zu teleportieren. Wohin auch? Immer wieder nach oben, um den Fall zu verzögern, ohne ihn letztlich verhindern zu können? Die Inseln und die Schiffe waren zu weit entfernt. Tschubai hing wie ein nasser Sack im Luftstrom.
    Wahrscheinlich ist er von der Anstrengung des Sprungs ohnmächtig , überlegte Rhodan. Ein gnädiges Schicksal ...
    Lossoshér fiel am schnellsten. Wenn jetzt kein Wunder geschah, würde er auf die Wasseroberfläche aufprallen und sofort sterben.
     
    Unter ihnen brach die Wasseroberfläche an mehreren Stellen auf. An fünf Stellen schoben sich riesige graublaue Körper an die Luft. Sie sahen auf den ersten Blick wie die Türme von Atom-U-Booten aus, die nach langer Tauchfahrt nach oben stießen. Wasser stob zur Seite.
    Halt! Rhodan erhaschte einen besseren Blick. Das waren keine metallischen Gegenstände, das waren riesige Fische, Walen nicht unähnlich, doch mit einem schmalen Höcker auf dem Rücken. Diese Höcker sahen nicht aus wie Haut oder Schuppen – es waren Aufbauten, so wie die Hütten auf dem Rücken von Kriegselefanten. In den Aufbauten bewegten sich kleine Lebewesen, Ferronen, die das Tier zu reiten

Weitere Kostenlose Bücher