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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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geräumt haben. Es wird Widerstand geben. Und mein Gouverneur, der diesem Widerstand begegnen sollte, leistet selbst eine Form von Widerstand.«
    Carfesch schien keineswegs beunruhigt. »Die Zeit ist von nachrangiger Bedeutung«, sagte er. »Von Bedeutung ist, dass diese Welt von Bewohnern geklärt wird.«
    Geklärt?, hallte es in Gualls Bewusstsein wider. Trübten denn die Ferronen diese Welt mit ihrer schieren Anwesenheit? Er fragte: »Weshalb eigentlich?«
    Carfesch schaute ihn mit seinen Glasblasen an. »Ambur ist der Preis für die Transmitter. Die Transmitter haben Sie befähigt, der Thort zu sein, der seinem Volk den Frieden gebracht hat.«
    »Natürlich«, sagte Guall. »Ich weiß das. Und ich bin nach wie vor bereit, den Preis zu bezahlen. Das dürfen Sie den Wohltätern jederzeit ausrichten.«
    »Danke!«, sagte Carfesch.
    »Allerdings ist der Friede brüchig«, sagte Guall. »Es liegt zu viel an mir, am Thort. Der Thort darf nicht sterben.«
    Einen Moment lang hatte Guall das Gefühl, als ob der Blick der Glasblasen sich von ihm abkehrte, um sich dem Inneren des Kundschafters selbst zuzuwenden. Dann sagte Carfesch: »Der Thort wird leben. Sie haben mein Wort.«
    Guall seufzte und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, war der Kundschafter verschwunden. Guall sah zu, wie die Wega aufging. Das viele Licht erweiterte den Himmel. Der Thort hatte sich schon oft die Frage gestellt, woher der Kundschafter gekommen sein mochte und in wessen Auftrag er seine Erkundigungen einzog. Hatte er überhaupt Auftraggeber? Oder handelte er in eigenem Auftrag, Kundschafter in eigener Sache, und die Wohltäter, über die er hin und wieder Andeutungen gemacht hatte, waren bloße Tarnexistenzen, Machwerk aus Binsen und Gedankenschaum.
    Warum verhandelte Carfesch überhaupt mit einem wie ihm? Wer Fähigkeit besaß, Maschinen wie die Transmitter zu bauen, der konnte sich nehmen, was er wollte.
    Oder war das zu kriegerisch gedacht? Gehörte Carfesch einer Kultur an, für die Gewalt zu den Altertümern gehörte wie der Glaube an Dämonen oder an die Demiurgen aus dem Götzenbeieinander? Hatte Carfesch irgendwann den Glauben an die Gewalt verloren?
    Guall setzte sich wieder in den Polykopter und schloss das Kanzeldach. »Wir fliegen zurück nach Karbush«, wies er den Autopiloten an. Kurz darauf erklang das Zischen, mit dem das Helium wieder in die Blasen strömte; die Rotoren flappten; die Tekpash erhob sich in die dünne Luft, schwenkte um und nahm Kurs auf die große äquatoriale Ebene.
    Kurz darauf empfing er einen Funkspruch. Es war Demeris, seine Erste Ministerin. »Sie denken an unsere Sitzung, Thort?«, fragte sie ihn. Die Stimme war von einem leisen Knistern überlagert.
    »Ich denke an nichts anderes«, sagte er fröhlich.

11.
    Rhodan und der Omenvater
     
    Der nächste Tag verlief weitgehend ereignislos. Sie fuhren zwar mit dem Bus zu den Feldern, aber niemand wurde eingesetzt. Einzig Yinye hatte zu tun. Sie bewegte sich scheinbar ohne jedes feste Ziel mal in diese, dann in jene Richtung über die leeren Felder, hielt inne, orientierte sich, ging weiter, den Sharctash immer in der Hand, manchmal über der Schulter.
    Rhodans Angebot, sie zu begleiten, hatte sie mit blankem Unverständnis quittiert.
    Tschubai nutzte zwischendurch eine Gelegenheit, nach den beiden Kranken zu sehen. Er fand sie unverändert. Rhodan dachte viel über die Nanoapparatur in ihrem Körper – in ihrem Gehirn – nach. Wie auch immer die Sicherung im Detail funktionierte: Auf irgendeine Art und Weise musste sie Kenntnis über die Außenwelt haben, um festzustellen, ob sich ihre Opfer – ihr Besun – noch im Hoheitsgebiet der Fantan aufhielten oder nicht. Wie stellten sie das an? Gab es im Reich der Fantan, auf ihren Schiffen und Raumstationen bestimmte Sender, die unaufhörlich Kennungsimpulse ausstrahlten, auf die die Sicherung reagierte? Das schien ihm wahrscheinlicher als die Annahme, die Sicherung könnte Raum und Zeit vermessen und eigenständig darüber befinden, ob Handlungsbedarf gegeben war.
    Nun wären diese Impulse nicht mehr zu empfangen – schließlich existierte die dazugehörige Fantantechnologie zu diesem Zeitpunkt in der Vergangenheit mit großer Wahrscheinlichkeit noch gar nicht.
    Warum wäre die Sicherung dann erst so spät aktiv geworden? Und welche Möglichkeit besaßen sie gegebenenfalls, das Muster dieser Kennungsimpulse zu erkennen und zu imitieren, um die Sicherung abzuschalten?
    Wega hatte den Zenit bereits

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