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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Wasser entlanggingen, die hin und wieder leicht flackerte.
    »Wir sind gleich da«, lenkte Levtan ab.
    Sie näherten sich dem Ende der Röhre, es war kaum ein anderer Mehandor zu sehen. Um diese Zeit spielte sich das Leben größtenteils auf der Gartenplattform oder in den privaten Gemächern ab. Erst in einigen Arkonstunden würden sich die Gänge mit geschäftigem Leben füllen.
    »Da vorn ist schon Einheit Sieben, die Fartonlu.« Er bemühte sich, Stolz in seine Stimme zu legen. Der Gespinstanbau, der am Ende des Tunnels auf sie wartete, beherbergte über fünfhundert Wohneinheiten, von denen Levtans eine war. Sie gehörte weder zu den größten noch zu den schönsten des Gespinstes. Levtan mochte sie und verkroch sich gern in ihr, wenn keine Geschäfte anstanden. Aber stolz war er nicht auf sein Heim, auch wenn es als eines von wenigen den seltenen Blick auf die beiden Sonnen bot, der in anderen Einheiten von Projektionen simuliert werden musste.
    »Es erinnert ein wenig an eine Saku-Wabe«, sagte Michalowna.
    »Saku-Wabe?«, fragte Levtan nach. »Sakus leben in unterirdischen Kavernen.«
    »Ein Übersetzungsfehler.« Michalowna tippte sich an die Brust neben der Schulter. Dort musste ein implantierter Translator sitzen. Levtan ertappte sich dabei, dass er die Brüste der Terranerin einen Augenblick zu lange anstarrte. Rasch wandte er sich ab.
    Sie fuhren eine Antigravplattform hinauf. Levtan blieb vor der beigefarbenen Front stehen, in die mehrere Zugänge führten. Er legte den nach wie vor leicht kribbelnden Finger auf den Sensor, und die Tür glitt auf.
    »Oh!«, entfuhr es Anne Sloane. »Das ist ... das ...«
    Sphärenmusik der Kantunlu klang ihnen entgegen und erinnerte Levtan daran, warum er diese Band besonders liebte. Das Ensemble traf seinen Nerv, der Sänger Simtan hatte eine raue Stimme und scheute nicht davor zurück, unangenehme Wahrheiten auszusprechen: »Hüte dich, dich selbst aufzugeben, mein Bruder, entferne dich von dem Verrat, der dich der Strahlung des Kosmos gleich versengen wird, bis du vergessen hast, wer du bist.«
    »Musik ausschalten!« Levtan fühlte sich unwohl. Der Liedtext weckte seine Schuldgefühle. Er drehte sich zu Sloane, die ihm das Leben gerettet hatte. Die Terranerin sah sich in seiner Wohneinheit um, als habe sie eine Erscheinung. Ihre Gesichtszüge erschienen wie entgleist. Verachtete sie, was sie umgab? War ihr das Wasserrauschen zu laut? Ärger stieg in ihm auf, eigentlich Zorn auf sich selbst, doch er entlud ihn an den Fremden, die ihn in solche Gewissenskonflikte stürzten und seine Wohneinheit mit offenem Mund verabscheuten. »Was ist?«, fragte er grob. »Ist es Ihnen nicht aufgeräumt genug?«
    »Es ist wunderschön«, brachte Sloane andächtig hervor. »Als ob man in eine Fototapete hineingelaufen wäre.« Ihr Blick folgte dem blauen Warun-Vogel, der hoch über ihnen seine Kreise zu ziehen schien.
    Auch Michalowna stand mit geweiteten Augen in der Tür, während Crest neben den beiden lächelte.
    Levtan begriff: Die beiden Kolonistinnen hatten nie zuvor eine Mehandorwohnung gesehen. Was für ihn alltäglich war, musste ihnen unwirklich vorkommen. Ihre Heimat wird ein barbarischer Planet sein, dessen Technikstand weit unter unserem liegt. Kennen sie dort keine atmosphärische Innengestaltung?
    Sloane ging über den simulierten goldroten Felsboden zur Bruchkante des Wasserfalls. Das Innenpanorama suggerierte einen steilen Abfall von gut hundert Metern. Unten schäumte die Gischt. Im Hintergrund öffnete sich der Blick dem Weltall mit den beiden Sonnen, die zum Greifen nah zu stehen schienen. Türkisblauer Himmel erstreckte sich, so weit das Auge reichte. Ganz so, als befänden sie sich nicht im Weltall, sondern auf einem Planeten mit Sicht auf die Eiswelt.
    »Wie groß ist diese Wohnung?«, fragte Michalowna verblüfft. Sie schien die Übergänge vom Boden zur Wand nicht entdeckt zu haben.
    »Etwa sechzig Dag-Darninlui.«
    »Siebzig Quadratmeter«, mischte sich Crest ein. »Klein, aber beeindruckend.« Er stupste mit dem Finger gegen einen virtuellen Schmetterling, der sich auf seine Schulter gesetzt hatte.
    Mit verzücktem Augenaufschlag atmete Sloane ein. »Es duftet herrlich. Was ist das?«
    »Marik-Extrakt. Aus der Rinde.« Levtan wurde unruhig. »Was halten Sie davon, wenn Sie meine Wohnung in Ruhe betrachten und ich hole die Kontaktperson?«, sagte er schnell. »Solche Dinge bespricht man lieber in den eigenen Rundungen, Sie verstehen?«
    Sloane nickte

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