Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott
abnehmen, dass Sie den Weg zur Welt der Unsterblichkeit kennen.«
»Und dann?«
»Das Weitere können Sie mir überlassen.«
»Großartig. Wie wäre es mit ein paar Informationen? Ich bin ein Mensch, verdammt! Keine Maschine, der man einen Auftrag gibt. Ich brauche Perspektiven!«
»Kommen Sie, der Despot wird ungehalten, wenn man ihn warten lässt.«
»Das möchte ich natürlich nicht. Aber vorher verlange ich die Antwort auf wenigstens eine Frage: Was ist mit Quiniu Soptor, die mit Ihnen zusammen die Erde verlassen hat? Ist sie auch auf Topsid?«
»Nein.«
Die Antwort war eindeutig und gab gleichzeitig Rätsel auf. Manoli war überzeugt, einen Unterton herauszuhören, der ihn befremdete. Als ob Rico nicht einmal wüsste, wer Quiniu Soptor ist ...
10.
Die Entscheidung
Hisab-Benkh
»Warum ausgerechnet jetzt?«, fragte sich Hisab-Benkh. Er fühlte sich unwürdig bei dem Gedanken – wie ein Schlüpfling, der die Notwendigkeiten des Lebens nicht akzeptieren wollte. Natürlich mussten die Wissenschaftler evakuiert werden. Eine Schlacht stand bevor. Er verstand Tresk-Takuhn nur zu gut. In der Lage des Freundes hätte er nicht anders gehandelt und den Planeten geräumt. Aber wieso ausgerechnet an diesem empfindlichen Punkt seiner Forschungen? Der Gorrer Ralv hatte ihm einen Blick ins Licht geschenkt, eine Aussicht auf Antworten. Nun musste er abreisen, ohne zu erfahren, was er verzweifelt wissen wollte.
Unkonzentriert bereitete er die Landung vor. Der Gleiter kam dem Boden zu steil entgegen. »Aufsetzkorrektur notwendig«, informierte ihn das interne System und übernahm die Kontrolle, um das wertvolle Fluggerät und Hisab-Benkh zu schützen.
Hisab-Benkh züngelte und starrte auf den erdigen Platz, auf dem er landete. Im Hintergrund verschwamm das Meer vor seinem Blick. Er konnte die kleine Insel inmitten der Wellen durch die große Entfernung nicht mehr ausmachen. Wenn er doch das Gesagte und Gesehene genauso vergessen und aus dem Blick bekommen könnte wie diese Insel ...
Das Bild des Naats stieg in seiner Erinnerung auf. Er duckte sich unwillkürlich, als würde das riesenhafte Geschöpf tatsächlich vor ihm stehen. Was für Bestien hat der Regent auf die Sterne losgelassen?
Die Stimme der Bordpositronik unterbrach seine Gedanken. »Die Landung ist abgeschlossen. Du kannst aussteigen.«
Hisab-Benkh reagierte nicht. Es war, als würde ein Magnet ihn an den Sitz fesseln und nie wieder fortlassen. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Alles umsonst. Die ganze Expedition war ein Griff in den Schlamm. Im Scheitern bist du großartig, Hisab-Benkh, eine ganz große Nummer. Steig ruhig aus und sag es ihnen: Die Mission ist vorbei.
»Deine Herzfrequenz ist deutlich erhöht, Hisab-Benkh. Benötigst du medizinische Unterstützung?«
»Nein, danke! Alles bestens.« Mit einem Hieb schaltete Hisab-Benkh die Systeme ab, öffnete die Luke und stieg aus. Was ihn am meisten ärgerte, war, dass er sich wie eine Marionette des Despoten fühlte. Er hatte das Militär verlassen, weil er sich nicht wie eine Hell-Dare-Figur auf einem Spielbrett herumschieben lassen wollte. Und was war geschehen? Er landete wieder auf ebenjenem Spielfeld. Was war er anderes, als ein Opfer des Despoten und seiner verblendeten Politik?
Während er zu seiner Container-Einheit ging, kämpfte er gegen den Trotz und die Enttäuschung an. Er sollte diese Niederlage besser ertragen, das wusste er; mit der Würde des gereiften Altschupplings, der die Sozialen Weisungen durch und durch verinnerlicht hatte und in der Lage war, den Notwendigkeiten des Lebens mit Gleichmut zu begegnen. Es gelang ihm nicht. Drei Jahre hatte er darauf hingearbeitet, an diesen Ort zu kommen und Nachforschungen anstellen zu dürfen. Drei verschwendete Jahre.
»Hisab!« Emkhar-Tuur sprang ihm entgegen. In der niedrigen Schwerkraft machte sie beeindruckende Sprünge über Geröll und karges Weißgras. Mit wenigen Sätzen war sie bei ihm. »Was ist passiert?«
Von der anderen Seite näherte sich Tisla-Lehergh. Ihre Sprünge waren zügig, aber gemessener, als wäre sie verpflichtet, während der Bewegung Anmut auszustrahlen.
»Darf ich erst mal ankommen?«, schnauzte er die beiden an. Am liebsten hätte er sie fortgeschickt. Er wollte allein sein.
Emkhar-Tuur berührte im Gehen seinen Arm. »Was soll das Knurren, Hisab? Halt mal deine Schuppen cremig. Wir wollen mit dir reden.«
»Ach ja?« Hisab-Benkh sah von einer zur anderen. »Lasst mich raten: Ihr habt euch
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