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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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sind!«

15.
    Hell-Dare
    Eric Manoli
     
    Der Strahler löste sich überraschend von seiner Stirn. Manoli hörte, wie der Wachsoldat über ihm einen dumpfen Laut von sich gab und zur Seite sackte. Instinktiv griff Manoli nach der Waffe des Angreifers. Ursprünglich wollte er sie von sich fernhalten, damit er nicht durch ein unbedachtes Fingerzucken erschossen werden konnte. Dann wurde ihm klar, dass dies seine Chance war. Beherzt packte er zu und riss am Kolben, bis er die Waffe in der Hand hielt.
    Über ihm stand Ketaran da Gelam. »Machen Sie so weiter, und Sie sind der Letzte. Dabei war das Ganze Ihre Idee, oder?«
    Manoli stand auf und spürte das Gewicht des schweren Strahlers in der zitternden Hand. Er sah, wie die Arkoniden mehrere Meter vor ihm, einer nach dem anderen, in den Schacht sprangen. Als er ihnen folgen wollte, gaben seine Beine nach. Er brauchte zwei Versuche, ehe er unsicher losrannte.
    Schüsse peitschten durch den Nebel und fanden erste Ziele. Eine Frau schrie hell auf, hielt sich die Schulter und ging in die Knie. Mehrere Arkoniden hatten Strahler erbeutet und erwiderten das Feuer.
    »Los!« Da Gelam zerrte ihn mit sich. Anscheinend hatte der Arkonide mit den großen Händen es sich in den Kopf gesetzt, Manoli um keinen Preis zurückzulassen. Sie sprinteten gemeinsam auf das quadratische Loch zu, das Schutz vor den Schüssen der Angreifer versprach.
    Die Häuserfronten schienen sich um ihn zu drehen. Manolis Herz schlug im Takt der raschen Schritte, und die Angst nahm ihm den Atem.
    Manoli wünschte sich, er würde wieder in einen Blutrausch fallen wie im Kampf gegen Mabeen da Herzan. Aber diese Situation war anders. Anstatt Hass spürte er Panik, Entsetzen und Schuld, während die Bilder Gerik da Heldurs und der anderen Toten in seiner Erinnerung tanzten. Sein Wille zu kämpfen war mit ihnen gestorben. Nur fliehen, das wollte er nach wie vor. Im Laufen steckte er die Waffe in die Tasche an seiner Hüfte, mitten hinein in Verbandsmaterial.
    Zweimal verfehlten ihn die Schüsse von Strahlern knapp, dann erreichte er den Schacht. Aus vollem Lauf heraus sprang er, sauste wie ein Stein in die Tiefe und landete zwei Meter weiter unten auf glitschigem Grund. Er rutschte weg, schwankte, fing sich jedoch wieder.
    Es gelang ihm gerade rechtzeitig, zur Seite zu weichen, ehe da Gelam neben ihm ankam.
    Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich im Halbschatten zu orientieren.
    Biyar da Andals Stimme klang aus der Ferne zu ihnen. »Los! Folgt dem Weg!«
    Die Arkoniden vor ihm stellten keine Fragen. Manoli machte Jildrim zwischen ihnen aus, die sich zu ihm umdrehte.
    Gemeinsam hetzten sie durch den Gang, hin zum Zielpunkt drei. Manche der Fliehenden hielten einander an den Händen, um sich zu stützen.
    Unwillkürlich dachte Manoli an Perry und Reg, die er vielleicht nie wiedersehen würde. Ob die beiden lebten? Wo waren sie in diesem Augenblick, in dem er über den schlammigen, von Kot beschmutzen Boden lief, dicht an einem Abwasserkanal entlang, geplagt von Schwindelattacken, Hustenreiz, dem ekelerregenden Gestank nach Fäkalien und dem Wissen, von Verzweiflung beherrscht zu werden?
    Jildrim ließ sich zu ihm zurückfallen. Ihre Stimme klang gepresst. »Sie haben es geschafft. Ich dachte schon, der Wächter würde Sie erschießen.«
    Manoli fragte sich, wohin sie oben verschwunden war, konnte ihr aber keinen Vorwurf machen. Sicher hätte Jildrim den Wächter nicht aufhalten können und bei einem Versuch zu helfen, ihr eigenes Leben in Gefahr gebracht.
    »Wohin wollen wir?«, fragte Jildrim.
    Manoli keuchte, das Laufen fiel ihm schwer. »Ein ... Gleiterlandeplatz. Wir nehmen uns die Gleiter und ergreifen in ... Gruppen die Flucht zum Raumhafen.«
    »Wie weit ist der Platz weg?«
    »Wenige hundert Meter.«
    »Das ist Wahnsinn! In der Gruppe erwischen sie uns. Sie werden den Hafen abriegeln.«
    »Wir haben keine Wahl. Wir müssen auf die Überraschung setzen.«
    Was würde Ketaran da Gelam tun, falls sie den Raumhafen erreichten? Geiseln nehmen? Ein Blutbad unter Zivilisten anrichten?
    Das alles ist Wahnsinn-Wahnsinn-Wahnsinn ...
    »Wir könnten uns aufteilen und uns in der Kanalisation verstecken, bis der Zeitpunkt günstiger ist!«
    »Sie vergessen die Schlüpflinge.« Manoli schauderte. Er war einem Angriff minderjähriger Topsider mit Khatleen-Tarr und Gihl-Khuan nur mit knapper Not entkommen. »Wenn wir uns aufsplitten, sind wir tot.«
    »Es ist das Risiko wert!« Jildrims Kiemen glänzten

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