Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
glaubst, ich solle dich befragen, dich verhören. So etwas tun wir nicht. Es ist Schwäche.«
    Das Blut schoss zurück in Rhodans Kopf, viel mehr, als er benötigte. Wieder hatte er sich von seinen menschlichen Vorerfahrungen und Vorurteilen in die Irre leiten lassen ...
    Toreead fuhr fort: »Zu entscheiden, wann man Wissen teilt, ist Stärke. Wissen, das du gibst, weil du es für richtig hältst, ist Stärke. Wissen, das du teilst, weil du dazu gezwungen wirst, ist Zeichen deiner Schwäche.«
    »Aber jemanden zu zwingen, die gesuchte Antwort zu geben, beweist ebenfalls Stärke, oder?«, fragte Rhodan. »So stark zu sein, dass der andere antworten muss?«
    Toreead verneinte. »Im Gegenteil. Wenn du mit Drohung oder Gewalt fragen musst, bettelst du um eine Antwort, die du sonst nicht bekommen würdest. Es bettelt nur der Schwache.«
    Rhodan begann zu verstehen, wie die Naats dachten. »Aber wieso dann diese Frage? Es klang wie der Beginn eines Verhörs.«
    »Nicht alle Fragen sind schwach. Diese erfolgte zur Absicherung. Wegen des Essens. Es ist nicht standardisiert wie deine letzte Mahlzeit. Ich möchte nicht, dass du an einer Unverträglichkeit stirbst.«
    Rhodan runzelte die Stirn. Was erzählte der Naat da? Es gab eine Möglichkeit, es schneller als über langwierige Gespräche herauszufinden.
    Mit einer raschen Bewegung riss er die Haube von dem Tablett.
    Was ist das?
    Da stand ein Glas mit einer granatapfelroten Flüssigkeit, daneben ein Teller, auf dem dicke, stangenförmige, goldgelbe Rollen gestapelt waren, wie Pfannkuchen, und eine Schüssel mit einer roten ... Nun, wahrscheinlich handelte es sich um eine Flüssigkeit, allerdings schien sie sehr zäh zu sein, und es schwammen undefinierbare Brocken darin.
    Toreead kratzte sich am Kopf. »Es ist kein ... offizielles Essen. Probier es. Es ist nicht vergiftet, jedenfalls nicht absichtlich.«
    Rhodan griff nach einer der goldgelben Rollen. Er schnupperte daran. Sie roch leicht fischig, die Oberfläche fühlte sich wie Teig an, den man auch auf der Erde buk.
    Vorsichtig biss er ein Stück ab, kaute sorgfältig und schluckte es hinunter. Es schmeckte ... herrlich. Nach buttergebackenen Buchweizenpfannkuchen, gefüllt mit einer Mischung aus Quark, Hackfleisch und Sprotten.
    Er griff nach einer anderen Rolle, und auch sie schmeckte vorzüglich: der gleiche Teig, aber mit saurer Sahne und einer Masse wie Heidelbeerkonfitüre gefüllt.
    Er sah Toreead an. Dieser erwiderte den Blick aus allen drei Augen, verfolgte jede Reaktion des Terraners genau.
    Rhodan trank einen Schluck aus dem Glas. Die Flüssigkeit perlte wie Mineralwasser und schmeckte nach Granatapfel und Cranberries.
    Er begriff. »Diese Teigrollen ... das sind Blinis. Und das da in der Schüssel ist Borschtsch, richtig? Das ist Essen von der Erde! Woher hast du es?«
    Toreead antwortete nicht. Das brauchte er auch nicht, denn Rhodan kannte die Antwort: Vorräte der TOSOMA. Und was noch besser war: So kochte nur einer: Rinat Ugoljew! Der Starkoch, der von allen Rhino genannt wurde, lebte – und frönte weiterhin seinem Beruf und seiner Leidenschaft.
    Es war zwar kein Mehrgängemenü, aber es trug unverkennbar Rhinos Handschrift. Wie der Starkoch an die entsprechenden Zutaten gelangt war – vielleicht waren sie geborgen worden, vielleicht hatte er sich Ersatzstoffe geben lassen –, wusste Rhodan zwar nicht, aber er war froh.
    Rhino lebte. Genau wie Crest, Anne und Tatjana. Wie Bull. Wie Thora, Gucky, Julian und Mildred.
    Wie er selbst.
    Rhodan schaufelte sich den Magen mit Borschtsch voll. Alles war da, wie er es von Rhino kannte: Rote Bete, Zwiebeln, Weißkohl, Rindfleisch, Kartoffeln, Karotten und Tomaten, alles zusammen zwölf Stunden gekocht und fein abgeschmeckt. Nur das frische Brot und der Knoblauch-Öl-Dip fehlten. Toreead erklärte auf die Frage Rhodans, dass der Teig an Bord der KEAT'ARK angeblich nicht so gut aufgehe.
    Den letzten Löffel Borschtsch hielt er Toreead hin. »Ich danke dir sehr für dieses Essen. Möchtest du es nicht auch einmal probieren?«
    Der Naat wich zurück. »Danke, die gleiche Frage hat mir euer Koch auch schon gestellt.« Er schüttelte sich. »Ich werde nie wieder dieses köstliche Brot in diese furchtbare Sauce stippen. Der Geruch ... wie brünstige Kristallkatze.«
    Rhodan unterdrückte ein Kichern. Er wusste zwar nicht, wie eine brünstige Kristallkatze roch, aber er hatte eine recht gute Vorstellung davon, was genau der Naat probiert hatte.
    »Ja, Rhinos Dip ist

Weitere Kostenlose Bücher