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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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nicht nach jedermanns Geschmack«, sagte er. »Aber dieser Borschtsch hier kommt ganz ohne Knoblauch aus.«
    Toreead nahm den Löffel schicksalsergeben an. Er kostete, schluckte und wartete ab.
    Dann sagte er: »Kein Brennen, kein schlimmer Geruch. Köstlich.«
    »Ich habe auch ein bisschen gebraucht, ehe ich damit warm wurde. Es ist nicht die Küche meines Heimatlandes, musst du wissen.«
    Toreead wirkte plötzlich sehr interessiert. »Erzähl mir mehr von deiner Heimat – von euren Speisen. Richtig zu essen maximiert die eigene Stärke. Nur mit der richtigen Ernährung vermag man seine Stärke auszuschöpfen.«
    Wer hätte das gedacht? Borschtsch bringt Kulturen zusammen ... Danke, Rhino!
     
    »Auf jedem guten Barbecue gibt es Spareribs – eines meiner Lieblingsgerichte«, erzählte Rhodan das Erste, was ihm einfiel, auch wenn es stark nach amerikanischem Standard klang. Aber das konnte Toreead natürlich nicht wissen.
    »Barbecue?«
    »Ein Barbecue ist ein großes Fest, vor allem in den ehemaligen Rinderzuchtländern wie Texas«, erzählte Rhodan. »Ursprünglich war es nur die Bezeichnung für eine besondere Art der Fleischzubereitung – man garte über lange Zeiträume, manchmal einen ganzen Tag, große Fleischstücke in mindestens hundert und höchstens hundertdreißig Grad heißem Rauch. Mittlerweile sind viele Barbecues aber zu reinen Grillfesten geworden – das Fleisch wird direkt über der fast 300 Grad heißen Feuerglut in viel kürzerer Zeit gegrillt als beim echten Barbecue.«
    Toreead wirkte interessiert. »Unterschiedliche Garmethoden ... das müsste man ausprobieren. Dieses ›Barbecue‹ scheint mir vielversprechend. Man müsste unterschiedliche Holzarten ausprobieren und ihre Wirkung auf den Geschmack. Aber auf meiner Heimatwelt gibt es nicht viel Holz. Allerdings mehr als auf Naat.« Er schloss die Augen. »Herrliche Wüsten ...«
    »Du stammst nicht von Naat selbst?«
    Toreead öffnete die Augen wieder. »Nein. Meine Heimat ist Naatran. Es wäre keine Welt für dich.«
    »Wie kannst du dir da sicher sein?«
    »Naatran ist eine harte Welt. Eine Welt der Starken. Viel Wüste, viele Berge.« Er vollführte gedankenverloren eine merkwürdige, wellenförmige Bewegung mit dem Arm. »Und woraus genau bestehen nun diese Spareribs?«
    »Man kann sie aus Schweine- oder Rinderrippen herstellen ...«
    »Knochen?«, unterbrach ihn der Naat.
    Rhodan lachte leise. »Komisch, das fragt jeder, der sie noch nicht probiert hat. Nein, keine Sorge: An den Bauchrippen ist Fleisch, allerdings nicht allzu viel. Man reibt die Leiterchen mit Gewürzen ein und gart sie dann langsam mit indirekter Hitze und Rauch. Dazu reicht man eine leicht süßlich, leicht saure, würzige dunkle Soße.«
    »Seltsam«, sagte Toreead. »Sehr viel Aufwand für sehr wenig Fleisch, oder? Ist es denn besonders proteinreich oder nahrhaft?«
    »Das kann man nicht unbedingt sagen«, gestand Rhodan. »Aber es schmeckt phantastisch. Allerdings hat jede Familie da ihr Geheimrezept. Ich halte übrigens das von meiner Tante für das allerbeste.«
    Toreead wirkte nicht überzeugt.
    »Kein Wunder, dass ihr nicht früher in den Weltraum vorgedrungen seid. Du brauchst hochwertige Nahrung. Jaku beispielsweise. Man kann sie in Sandgruben backen oder in einem Knochenkäfig über Feuer rösten. Sie bestehen fast ausschließlich aus Protein.«
    »Und Jaku sind ...?«
    Toreead überlegte. »Sechs Beine, dünner Panzer, zwei Hautflügel, Antennen.« Dann zeigte er mit Daumen und Zeigefinger die ungefähre Größe. »Sie ziehen in Schwärmen über Naatran, ihre Vermehrungsrate ist gigantisch, ein immer nachwachsendes Nahrungsmittel.«
    Insekten also. Wahrscheinlich die dortige Ausprägung der Heuschrecke. »Wenn ich Naatran einmal besuche, sollte ich also unbedingt Jaku verlangen?«
    Toreead nickte sehr ernsthaft. »Jaku sind das Beste. Und nicht schwierig zu fangen für einen Naat. Mit deiner weichen, dünnen Haut wären sie erfolgreicher damit, dich zu essen als umgekehrt.«
    Rhodan schauderte. Naatran war ganz klar kein Ort, den er unbedingt besuchen musste.
    Die beiden sprachen noch eine Weile über das Essen im Allgemeinen und über ihre jeweiligen Lieblingsspeisen im Besonderen. Rasch wurde ihnen klar, dass ihre Ansichten sich zwar weitgehend deckten, aber was die konkrete Umsetzung und den Geschmack anging, drifteten sie weit auseinander: Toreead liebte sanfte Arten des Garens – der Mangel an Holz und das Übermaß an Hitze bedingten das schon

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