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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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schwarzen Turban. Sein Bart, strahlend weiß, hob sich als Kontrast davon ab. Über Shahiras Rücken lief ein unangenehmes Schaudern: Der Mann mit dem weißen Bart bedeutete Gefahr.
    Hinter ihm standen mehrere Männer, die nur mit Hosen bekleidet waren. Ihre Gesichter waren ebenfalls vermummt, einige von ihnen trugen auch Turbane. Sie glichen den Bildern an den Wänden aufs Haar – die gleichen Amulette, die gleichen Tätowierungen. Die Blicke der Männer galten einzig und allein dem Karren und den Frauen darauf.
    Shahira wagte es nicht, den Blick zu heben und nach dem Mann mit den blauen Augen zu suchen. Die Luft war geschwängert von Hitze und seltsamen Düften, die aus Weihrauchspendern drangen, die in den Ecken des Saals standen. Sie atmete tief ein und fühlte sich sofort benommen. In den Spendern wurde ein Kraut verbrannt, das sie nicht kannte und anders roch als alles, das Shahira vertraut war.
    Sie schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen, doch es half nicht viel. Bleierne Müdigkeit fuhr ihr in die Glieder, gleichzeitig fühlte Shahira sich so ausgelassen und entspannt wie nie zuvor. Sie lächelte sogar.
    »Du kommst spät«, sagte der weißbärtige Mann, und die Alte lachte keckernd. »Sind deine Jungen schon so ungeduldig?«
    Der Mann lächelte nur schmal. Er wandte sich zu den halbnackten Männern und nickte, woraufhin die gespannte Stimmung Erwartung und Vorfreude wich. Shahira konnte es beinahe körperlich spüren und seufzte leise. Ihr war danach zu tanzen, sich zu bewegen, und sie spürte, wie ein nur allzu vertrautes Sehnen in ihrem Schoß erwachte. Sie sehnte sich nach dem Djinn, nach seinen weichen Lippen, seinen Händen, die über ihren Körper glitten und sie endlich wieder dem Höhepunkt so nah brachten, dass sie alles tun würde, um den Gipfel mit ihm zu erreichen.
    »Kannst es nicht mehr erwarten, Täubchen? Das kannst du haben«, sagte die Alte, und in dem Moment merkte Shahira erst, dass ihr Körper sich bereits im Takt einer ungehörten Musik gewiegt hatte und mehr als nur ein Mann sie musterte. Diesmal machten ihr die Blicke nichts aus, im Gegenteil, sie genoss sie.
    Die Alte gab Shahira einen Stoß, das reichte als Aufforderung. Shahira glitt vom Karren und sah zu den Frauen, die sie mit einer Mischung aus Neugierde und Eifersucht beobachteten. »Singt«, bat Shahira leise. Die betrunkenen und vom Rauch berauschten Frauen verstanden nicht sofort, bis auf eine. Sie grinste breit, sprang vom Karren und stellte sich neben Shahira. Die Hände in die Hüften gestemmt, legte sie den dunklen Lockenkopf in den Nacken und begann ein Lied anzustimmen, dessen Melodie rhythmisch und schnell durch den Saal schallte.
    Jetzt verstanden auch die restlichen Frauen auf dem Karren, und sie klatschten im Takt, während Shahira ihren Körper einfach tun ließ, was er sich so sehnlichst wünschte. Sie ließ ihre Hüften kreisen, streifte ihren Schal ab und nutzte ihn, um damit zu tanzen.
    Sie drehte sich um sich selbst, lachte und schüttelte den Oberkörper. Das Leben war leicht, sie selbst war leicht, und kein Kummer konnte sie an diesem Punkt mehr erreichen. Mit einem lauten Jauchzen drehte sie sich um sich selbst und lachte, bis sie jemand mit seinen Armen umfasste und davor bewahrte, einfach zu Boden zu stürzen, weil sie das Gleichgewicht verlor.
    Sie sah auf, und ihr Blick wurde von blauen Augen erwidert, so blau wie der Himmel über der Wüste. »Schöner Djinn«, flüsterte sie glücklich und schlang instinktiv ihre Arme um seinen Nacken.
    »Wer sagt, dass Kian die Tänzerin bekommt?«, knurrte plötzlich jemand, und Shahira sah verwirrt auf. Sie lag in den Armen des Djinn – Kian, hallte es in ihrem Kopf wieder, Kian –, und offenbar hatte ihr Tanz dafür gesorgt, dass die Männer ihre Hemmungen verloren. Keine der Frauen war noch auf dem Karren, viele lagen in den Armen der Männer oder wälzten sich mit ihnen auf den Lagern aus Kissen.
    Nur einer stand noch neben dem Weißbärtigen und funkelte Shahira und den Djinn wütend an. Sie hielt seinem Blick stand und schmiegte sich näher an Kian. Der löste seinen Griff nicht, im Gegenteil, er zog sie noch fester an sich. »Sie hat ihre Wahl getroffen«, brummte er. »Such dir eine andere.«
    »Wie kannst du …«
    Der Mann wollte einen drohenden Schritt auf Kian zu machen, doch der Weißbärtige hob den Arm und hielt ihn auf. »Er hat recht«, brummte er. »Lass ihm die Tänzerin. Es gibt genug Huren, such dir eine von denen aus.«
    Der Mann

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