Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
sichere Berufswahl notwendig gewesen wäre.
Kennenlernen und Auswahlprozess
Den ersten Kontakt zu meinem Arbeitgeber knüpfte ich durch eine Befragung im Rahmen meiner Diplomarbeit zum Thema Unternehmensnachfolge – kurze Zeit später wurde ich vom Geschäftsführer selbst kontaktiert. Es folgten zwei weitere Vorstellungsgespräche, bevor mir ein Angebot unterbreitet wurde. Das erste Gespräch führte ich ausschließlich mit dem Geschäftsführer, beim zweiten Interview war auch der Personalverantwortliche dabei. Die Fragen drehten sich hauptsächlich um meinen bisherigen Lebenslauf und Werdegang sowie meine mittelfristigen beruflichen Vorstellungen. Außerdem wurde mir dabei verdeutlicht, wie sich das Unternehmen meine Rolle und meine Entwicklung vorstellen könnte.
Einblicke in alle Bereiche
Ich habe im Rahmen meines insgesamt 18-monatigen General-Management-Trainee-Programms zunächst die Fertigung eines Mandanten aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau kennengelernt. In diesen drei Monaten erlitt ich den obligatorischen Praxisschock, verlor aber auch die akademische „Hochnäsigkeit“. Anschließend durchlief ich verschiedene Abteilungen: kaufmännische Vertragsabwicklung (unternehmensspezifische Mischung aus Vertragsmanagement-, Export-/Versandabteilung und ein bisschen Vertrieb), die Rechtsabteilung (in unserem Fall bestehend aus einer Justitiarin) und den Bereich Betriebswirtschaft (Finance/Controlling). Außerdem begleitete ich den Geschäftsführer über zwei Monate hinweg in assistierender Funktion. Ich arbeitete stets zwischen 40 und 45 Stunden. Die Bezahlung lag im für Wirtschaftswissenschaftler bei einem Direkteinstieg mittleren bis hohen Bereich.
Profilschärfung durch Allrounder-Ausbildung
Das Trainee-Programm hat mir persönlich geholfen, meine beruflichen Interessen klarer zu definieren. Ich bin zwar weiterhin eher generalistisch tätig, identifiziere aber immer besser, in welchen Bereichen ich mein Profil schärfen möchte. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man während des Trainee-Programms laufend mit neuen Menschen in Kontakt kommt, und nachdem man sich mühsam in einer Abteilung eingearbeitet hat in die nächste springt. Das kann unter Umständen anstrengend sein und erfordert auch ein gewisses Maß an sozialen Fähigkeiten. Es ist ebenfalls zu bedenken, dass die abteilungsspezifischen Aufgaben in der Regel keine Managementaufgaben sind. Man lernt die jeweilige Abteilung und die jeweiligen Abläufe – zumindest war das in meinem Programm der Fall – von der Pike auf kennen. Wer dazu nicht zumindest zeitweise bereit ist, wird sich womöglich schwertun. Ein wichtiger Punkt für ein gelingendes Programm ist nach meiner Erfahrung eine offene Kommunikation mit den Verantwortlichen. Nur bei entsprechendem Feedback kann auch der Arbeitgeber, z. B. durch eine Modifizierung des Ablaufes, reagieren.
Simon Franz
Trainee Private Wealth Management
Deutsche Bank AG
Mein Weg ins Private Wealth Management
Im Anschluss an mein Abitur sowie einen einjährigen Auslandsaufenthalt in England und Irland begann ich ein duales BWL-Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin. Während der integrierten Praxisphasen arbeitete ich für einen internationalen Finanzdienstleistungskonzern im Privatkundenvertrieb, im Asset Management und in strategischen Abteilungen. Nach meinem Bachelor-Abschluss und einem halbjährigen Aufenthalt in Australien absolvierte ich ein Studium zum Master in Finance, Accounting and Taxation an der Freien Universität Berlin.
Bei der Wahl des für mich geeigneten Berufswegs habe ich intensiv alle möglichen Optionen abgewägt. Aus meinen bisherigen Erfahrungen wusste ich, dass mir direkter Kundenkontakt Spaß bereitet, dass ich zudem analytisch anspruchsvolle Aufgaben bewältigen wollte und mich gerne mit dem Geschehen an den Kapitalmärkten beschäftige. Die Suche nach der Kombination dieser drei Aspekte führte mich zum Private Wealth Management (PWM). Hier bieten die entsprechenden Banken ihren sehr vermögenden Kunden professionelle Kapitalanlageberatung, ganzheitliche Vermögensverwaltung und damit in Verbindung stehende Finanzdienstleistungen. Mein Wunscharbeitgeber war dabei der Marktführer für PWM in Deutschland: die Deutsche Bank.
Durch das Praktikum zur Trainee-Position
Während meines Master-Studiums bewarb ich mich deshalb zunächst für das Summer Internship Program (SIP). Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Praktikum für
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