Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
Vom Netzwerk:
gehört! Meine Augen tun mir gute Dienste und die will ich Euch gern zur Verfügung stellen! Ich verspreche Euch, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Euch bei Eurem Werk zu unterstützen!“
    Der Holländer setzte sich aufrecht.
    „Ich danke Euch, Freiherr! Und gern nehme ich Euer Angebot an. Wer könnte besser geeignet sein, mich zu unterstützen, als der Einzige, der von diesem Metier Verständnis hat, mich einmal ausgenommen.“ Er lächelte dünn.
    „Dann lasst uns das Leydensche Glas holen und sehen, was uns dieses Silberding verraten kann!“
    „Ich denke, das hat noch einen Augenblick Zeit, Mijnheer! Sollten wir nicht erst die Falle stellen, jetzt, da wir im Besitz, wenn nicht des Geheimnisses, wie der Drache zu beherrschen sei, so doch des Inhalts der Kästchen? Bedenkt die verstrichene Zeit, und wer vermag zu sagen, wie schnell der Vampir zu reisen im Stande ist!“
    Van Strout starrte auf die Kästchen, dann auf die daneben liegenden Relikte, die Kralle, den Zahn und den Stab.
    „Ihr habt natürlich Recht! Der Vampir geht vor! Dass Ihr mir das sagen müsst …“ Er griff die Kästchen und kaum hatte er sie von den Magnetstücken entfernt, schlossen diese sich wieder.
    „Da seht Ihr die Macht des Drachen und wie sie die Menschen verführt!“, sagte ich schnell. Es war nicht von Nutzen, wenn mein Gastgeber sich jetzt mit Selbstzweifeln quälte. Ich war mir sicher, dass uns noch einiges an Unannehmlichkeiten erwartete.
    „Kommt, Mijnheer, zeigt mir Eure Falle und lasst uns den Köder auslegen!“
    Der Holländer schien dankbar zu sein für meinen Tatendrang, der es ihm erleichterte, sich auf seine selbst gewählte Aufgabe zu besinnen.
    „Ja, die Verliese!“ Er drückte die leeren Kästchen und die Gemme aus Kristall an sich und stapfte zur Treppe hinüber. Ich folgte ihm auf dem Fuße. Auch in mir brannte die Begierde, das Geheimnis des Drachenherzens zu enträtseln, aber ich hatte gelernt, geduldig zu sein. Mein halbsteifes Bein gemahnte mich oft und eindringlich daran.

Der Navigator war nicht lange geblieben. Nach zwei Tagen hatte er sich wieder auf den Weg gemacht.
    Den breitkrempigen Hut tief in die Stirn gezogen war er losgeritten. Ein frischer Wind wehte von See landeinwärts und der graue Himmel tropfte verhalten. Es roch nach Tang und Seewasser und der Navigator wäre gern länger geblieben. Aber der Drache ließ ihm keine Ruhe.
    Er musste sich beeilen. Und er würde improvisieren müssen, wenn er in die Burg eindringen wollte. Er hasste es, wenn er nicht nach einem gut durchdachten Plan vorgehen konnte, doch es blieb ihm keine Wahl. Er brauchte die Drachenkästchen. Es war keine Frage des Wollens, es war eine Frage des Überlebens!
    Eigentlich brauchte er nur eines der Kästchen. Die beiden anderen waren Beiwerk, gemacht um das Geheimnis zu vertiefen und um zu verwirren. Zwei der Kästchen waren im eigentlichen Sinne nur Schlüssel, die das dritte öffneten. Und nur das dritte Kästchen war von Wichtigkeit für ihn. Es enthielt die einzige Gewähr für ihn, den Drachen unter Kontrolle zu bekommen. Wehe, wenn dies misslang!
    Der Navigator entblößte sein Gebiss, und wäre da jemand gewesen, der ihn beobachtet hätte, der hätte die langen Eckzähne gesehen, die seine Oberlippe verdeckt hatte.
    Das Pferd trabte auf der Deichkrone gen Süden und der Navigator ließ seinen Blick in die Ferne schweifen. Er spielte im Geiste noch einmal die Fakten durch, die er in Erfahrung hatte bringen können. Da war zum einen der Grundriss der Burg, der ihm bekannt war. Nur hatte es mit Sicherheit Umbauten gegeben, seit der Plan gezeichnet wurde, die ihm unbekannt waren. Dann gab es da den Tunnel, den ehemaligen Kanal, doch war ungewiss, ob er offen war und wo er endete. Würde er bis an oder gar in die Burg führen? Und wusste der Holländer von dem Tunnel?
    Der Navigator hatte sich in seinem Heimgut ausgerüstet. Nicht nur Informationen hatte er mitgenommen, sondern auch eine reichliche Menge Geld, des besten Überzeugungsmittels, dessen er habhaft hatte werden können. Es hatte immer und würde auch weiterhin so manche verschlossene Tür zu einer offenen machen. Die Habgier war einer seiner besten Mitarbeiter.
    Drei Waffen trug der Navigator, als er das Dorf erreicht hatte, nun waren es derer vier. Er trug immer einen Degen und einen Dolch bei sich, meist durch eine Reiterpistole mit langem Lauf ergänzt, so auch jetzt. Doch in seiner Satteltasche verbarg sich eine weitere Waffe, eine,

Weitere Kostenlose Bücher