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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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er sich und den Eimer zum Abort. Da mochte der Eimer stehen, bis seine Kopfschmerzen vergangen waren. Masud bog in den Raum der Falle ein und erstarrte. Jemand kam eilig die Treppe herunter. Verdammt, war Van Strout schon zurück? Masud wischte sich die Hände an der Hose ab und stellte den Eimer schnell beiseite. Er wusste, dass Van Strout ihm keine Vorhaltungen machen würde, aber er wollte trotzdem nicht, dass sein Ziehvater ihn so sah.
    Schnell schritt er auf die Treppe zu, verdrängte den hämmernden Kopfschmerz und versuchte zu lächeln. Sein Lächeln gefror ihm im Gesicht, denn der da die Treppe herunterkam, war keineswegs Van Strout, und der Deutsche war es auch nicht. Masud sah sich nach einer Waffe um, denn er hatte natürlich keine eingesteckt, als er ging, das Erbrochene zu entsorgen.
    „Wer seit Ihr?“, krächzte er mit belegter Stimme.
    Der Navigator ging langsam auf den Mann zu, der nach Erbrochenem roch. Der Trinker. Er hätte ihn töten sollen. Zu spät.
    „Ich habe keinen Namen, Freund, lass mich vorbei und ich gehe in Frieden!“, sagte er betont freundlich.
    Der junge Mann vor ihm wollte davon nichts hören.
    „Ihr bleibt hier, bis mein Vater wieder hier ist, mein Herr!“, fauchte Masud den Fremden an, der nicht besonders kräftig zu sein schien.
    „Ich fürchte, das werde ich nicht!“, antwortete der Navigator. Er ging weiter und wollte an Masud vorbeitreten, doch dieser packte den Umhang des Fremden und wollte ihn am Weitergehen hindern.
    „Dageblieben, sag ich!“, schnauzte er und zerrte den anderen zurück. Der Navigator griff zu, packte das Handgelenk des jungen Mannes, und dann flog Masud in hohem Bogen den Gang entlang. Er schlug schwer auf dem Boden auf und blieb benommen liegen. In der Annahme, der Junge habe genug, wollte der Navigator weitergehen. Er musste nur noch den Gang entlang ins Brunnenzimmer und dann raus!
    Masud stemmte sich hoch. So wollte er den Kerl nicht davonkommen lassen, wer immer er auch sein mochte. Masud dachte nicht einen Moment an Vampire oder Van Strouts Rache. Er hielt den Fremden für einen Dieb, der die Abwesenheit Van Strouts nutzen wollte. Der Fremde wirkte nicht so, wie er sich den Vampir vorgestellt hatte, er war viel breiter gebaut und wohl auch kleiner.
    Aber hatte er nicht vor, den Dieb entkommen zu lassen. Womöglich hatte er schon sein Werk getan und gestohlen, was nicht niet und nagelfest war!
    Der Fremde war schon an ihm vorbei, als Masud auf die Beine kam. Er nahm alle Kraft zusammen, derer sein noch immer halb betrunkener Körper fähig war, und sprang den anderen Mann von hinten an. Damit hatte der nun wieder nicht gerechnet und taumelte vorwärts, angetrieben von seinem eigenen Schwung und Masuds zusätzlicher Masse. Und weil Masud sich an dem Fremden festklammerte, verlor der die Balance und stürzte über die flache Mauer, die den Gang vom inneren Bereich der Falle trennte, genau auf die Plattform in der Mitte. Ein Schnarren ertönte, aber noch geschah nichts. Der Navigator rammte dem Mann auf seinem Rücken einen Ellenbogen in die Rippen. Masud stöhnte, als eine Rippe brach, und ließ den Fremden los. Er stolperte zurück, nur weg von dem Verrückten! Beim Zurückweichen stieß er gegen etwas, das ihm im Weg war. Er strauchelte. Masud stützte sich mit der Hand ab, um nicht zu stürzen.
    Ein scharfes, reißendes Geräusch ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er sah entsetzt auf seine Hand, die auf einem der beiden Drachenkästchen ruhte. Der Navigator war schon fast herum und wieder auf den Beinen. Masud wusste genau, was jetzt kam und dass dies die letzte Sekunde seines Lebens war.
    Die Falle schnappte mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen zu.

Van Strout fuhr so abrupt herum, dass er mich damit mehr schreckte, als es das angsteinflößende Donnern getan hatte, dass eben ertönte. Die ganze Burg erbebte in ihren Grundmauern und konzentrische Wellen waberten über die Seeoberfläche. Es musste etwas Gewaltiges gewesen sein, das diese Erschütterung hervorgerufen hatte, so wahr mein Bein steif war!
    Ich folgte dem Holländer, so schnell ich es vermochte.
    „Um Himmels willen, Van Strout, wenn Ihr wisst, was das da eben war, dann sagt es!“
    „Die Falle wurde ausgelöst!“, knurrte der Holländer, ohne seinen Schritt zu verlangsamen. „Ich habe ein einziges Mal gewagt, die Falle auszulösen, um zu sehen, ob die Theorie auch in der Praxis funktioniert. Sie tat es, und der Ton, den Ihr hörtet, ist das Zuschnappen der Falle.

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