Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
Vom Netzwerk:
war er nur Geist, der wie ein schwarzes Gespinst voller Hass und Wut im Nichts schwebte. Die Menschen, die ihn hereinließen, zahlten mit ihren Leben, bis auf einen, der dem Drachen als Gefäß diente. Nur so konnte der Drache auf unsere Welt Einfluss nehmen: Indem er einen Menschen zu seinem Eigentum machte. Er fuhr in den Körper des Mannes und veränderte ihn. So kam der Drache in die Welt. Das Unheil, das der Drache anrichtete, war unbeschreiblich. Zehntausende starben! Aber immer gibt es einen, der sich auflehnt, und dieser eine bannte den Drachen in sieben Menschen. Keiner nahm diese Plage, diese Last freiwillig auf sich außer dem einen, und der eine bannte je ein Siebentel des Drachen in einen Menschen. Die anderen sechs wählte er zufällig aus. Die Menschen veränderten sich, sobald die dunkle Gottheit in sie fuhr, und sie erkannten, welchen Fluch sie auf sich geladen hatten! Es war aber nur je ein Siebtel des Gottes in einem jeden von ihnen, und so waren die Drachen nicht so übermächtig, wie es der erste gewesen war. Dafür brachten jetzt sieben Drachen Unheil und Tod über die Menschen, um sie zu strafen. Und immer wieder gab es da andere Menschen, die sich den Drachen entgegenstellten. So, wie auch ich es getan habe. Ich tötete meinen ersten Drachen und fiel dem Fluch anheim …“
    Der Vampir verstummte. War sein Vampirismus die Strafe dafür, dass er einen Drachen getötet hatte? Ich glaubte, dies aus seinen Worten herausgehört zu haben. Die Fragen schwirrten in meinem Kopf durcheinander, aber eine drängte sich in den Vordergrund, die mir gleich zu Anfang in den Sinn gekommen war.
    „Ihr nanntet mich bei meinem Namen, kennt mich dem Anschein nach …?“
    Der Vampir lächelte dünn.
    „Ich pflege mich auf dem Laufenden zu halten, was meine Gegner angeht, lieber Freiherr. Ihr habt sicher die Wahl meiner Worte bemerkt. Ich sagte ‚Gegner‘, nicht Feind, denn mir schien Euer Ziel das Wissen zu sein, nicht der Kampf. Und Ihr interessiertet Euch stets nur für Aspekte den Drachen betreffend. Ich behielt Euch im Auge, teils um vorbereitet zu sein, solltet Ihr Euere Ausrichtung ändern, und teils, weil ich hoffte aus Euren Forschungen Nutzen ziehen zu können. Zum Beispiel den Verbleib der Drachenkästchen betreffend.“
    Nun war es an mir, zu lächeln.
    „Ja, die Drachenkästchen … sagt mir, gehe ich recht, wenn ich annehme, dass zwei der Kästen nur als Schlüssel dienten, die das dritte öffneten?“
    „Ihr geht völlig recht! Nur das dritte Kästchen ist von Bedeutung.“
    „Was mich daran erinnert, dass ich nach dessen Inhalt suchen muss, den Ihr sicher bei Euch trugt, als Ihr … in die Falle gingt.“
    Der Vampirtorso erzitterte und der Vampir runzelte seine Augenbrauen.
    „Oh, ich bin nicht in die Falle gegangen, Herr von Steinborn! Ich wurde hineingestoßen, was das Leben des armen Jungen beendete, der mich hineinstieß und meinem kleinen Ausflug ein unangenehmes Ende bescherte. Aber, ja! Ich trug es bei mir. In einer der Innentaschen meines Umhanges. Es kann nicht zerstört werden und wird irgendwo in diesen Überresten darauf warten, gefunden zu werden.“
    „Und wieder nanntet Ihr mich bei meinem Namen!“, rief ich. „Da gebietet es schon die Höflichkeit, dass Ihr mir den Euren verratet, damit auch ich Euch ansprechen kann und weiß, mit wem ich rede, ist es nicht so?“
    Ein leises Lachen ertönte. Der Vampir sprach nur leise und ohne Druck. Dem Augenschein nach war seine Lunge noch nicht weit genug aus den Resten wiedererstanden und das Sprechen strengte ihn an.
    „Die Höflichkeit und die Neugier, werter Freiherr, die Wissbegier! Aber ich will Euch gern meinen Namen nennen! Auf dem schwarzen Kontinent habe ich Schamanen kennengelernt, die glauben, wer den wahren Namen eines Menschen oder einer Sache kenne, der könne Macht über diese ausüben, weshalb sie alles und jedes mit einem geheimen und einem gesprochenen Namen belegen. Sie mögen richtig liegen oder auch nicht, ich habe beschlossen, Euch die ganze Wahrheit zu enthüllen und mein Name, meine Herkunft und mein Leben sind nun mal ein Teil davon. Meine Mutter gab mir den Namen Georgios. Nennt mich also Georgios Santos, wenn es Euch gefällt. Ich wurde an einem nebligen Novembermorgen geboren, dem 23sten des Monats im Jahre des Herrn dreihundertunddrei. Ich ging meinen Weg und hütete die Herde meines Vaters, lernte bei den Brüdern in der Abtei Lesen, Schreiben und Rechnen und bei meinem Onkel die Kriegskunst und wie

Weitere Kostenlose Bücher