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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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hatte stoßen wollen, schien den Holländer für einen Vampir zu halten. Welche Ironie! Ich sprang auf den Vermummten zu, den Dolch weit vorgestreckt, falls dieser etwas Dummes versuchen würde, doch wollte ich ihn lebend haben. Er würde mir da noch ein paar Fragen beantworten müssen, bevor er starb!
    Der Vermummte wich vor mir zurück, strauchelte und stürzte rittlings. Er fiel so unglücklich, dass er seinen Kopf an der Wand heftig anstieß. Sein Hut musste die Wucht gemindert haben, aber der Vermummte ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Ich riss meinen Gürtel von der Hüfte und fesselte dem Vermummten die Hände auf den Rücken. Er war ein recht leichter und kleiner Mann, wie mir schien.
    Dann kümmerte ich mich um den Holländer, der noch kein Wort gesagt hatte, nur dasaß und die Hände auf die Wunde drückte. Doch unaufhaltsam sickerte sein Lebenssaft unter seinen Fingern hindurch und bildete eine Lache auf dem Sandstein des Bodens. Ich fasste Van Strout unter den Achseln und zog ihn in den besser beleuchteten Raum zurück. Ein Blick auf seine Verletzung bestätigte meine Ahnung: Der Holländer war verloren!
    Van Strout sah mir ins Gesicht. Er lächelte leicht und es schien, als habe er keinerlei Schmerz.
    „Bald werde ich bei ihnen sein, Freiherr! Bald …“
    Der Holländer drehte den Kopf und sprach nun den Vampir an.
    „Sagt mir, Drachentöter, habe ich den richtigen Geruch?“
    Der Vampir nickte. „Wie Eure Tochter, Mijnheer.“
    Der Holländer stemmte sich hoch und wankte zu dem Vampir hin. Er stützte sich mit der linken Hand an dem Maschinentrümmerteil ab, an dem der Vampir lehnte, die Rechte presste er auf den Pflock.
    „Ich fürchte, ich werde Euch in England nicht zur Seite stehen können,“ sagte Van Strout schwach. „Aber ich will Euch die Hilfe geben, derer ich noch fähig bin. Entfernt die Drachen aus unserer Welt, für meine Frau, meine Tochter … und mich.“
    Ehe ich auch nur einen Gedanken gefasst hatte, umfasste Van Strout den Pflock und zog ihn aus der Wunde. Der Stock war zwischen zwei Rippen durchgerutscht und hatte meines Erachtens eine Schlagader neben dem Herzen durchstoßen. Ein Schwall von Blut schoss aus dem Loch in des Holländers Brust und ergoss sich über den Vampir. Die Blicke der beiden Männer trafen sich, der brechende Blick des ehemaligen Jägers und der ungläubige des Vampirs. Und diesmal war es an Georgios, eine Träne zu vergießen. Der Holländer ging in die Knie und sank schließlich über dem Körper des Vampirs zusammen, der ihn an sich drückte. Georgios strich über das Haar Van strouts und legte seine Wange an die des Sterbenden.
    Ein letztes Erschauern lief durch den Körper des Menschen, dann versiegte der Blutfluss.
    „Er ist tot“, sagte Georgios und weinte. Seine Tränen strömten und liefen über den toten Holländer, und auch ich konnte nicht an mich halten. Diese vermaledeite Geschichte hatte ein weiteres Opfer gefordert, und mir deuchte es eher unwahrscheinlich, anzunehmen, es sei das letzte gewesen.
    „Wie ist das passiert?“, fragte Georgios mich mit zitternder Stimme. Ich ging zu ihm und wir drehten den toten Holländer auf den Rücken. Der Pflock hatte ihn zu tief getroffen, um direkt in sein Herz dringen zu können.
    „Ein Fremder … ich kann nicht sagen warum, aber fragen wir ihn doch selbst. Er liegt gefesselt im Gang.“
    Der Vermummte lag noch so, wie er von mir zurückgelassen worden war. Ich prüfte seine Atmung und den Herzschlag. Er ging ruhig und gleichmäßig. Der Mann würde bald wieder zu sich kommen. Ich packte ihn an den Schultern und zog ihn den Gang entlang in den Raum, bis zu meinem Lagerplatz. Dort lehnte ich den Bewusstlosen gegen die Mauer, so dass auch Georgios ihn gut sehen konnte.
    Ich nahm dem Vermummten den Hut ab und stellte fest, dass sein Gesichtsschutz mit dem Dreispitz zusammengenäht worden war. Das Leder war ziemlich steif und ich zerrte diesen Maskenhut über den Schädel nach vorn herunter.
    Ich hatte mit einem gefährlichen Mann gerechnet, der unter der Maskerade hervorkommen würde, doch was ich erblickte, sah weder gefährlich noch männlich aus. Langes, dunkles Haar quoll unter dem Hut hervor und ich starrte erstaunt in ein ausnehmend hübsches Gesicht.
    Nun, Mann hin, Frau her, die Person hatte ihre Gefährlichkeit hinlänglich unter Beweis gestellt, als sie Van Strout getötet hatte.
    Ich untersuchte also auch den Rest ihrer Kleidung. Der Umhang, den die Frau trug, war augenscheinlich

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