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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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hatte einen hervorragenden Geschmack gehabt. Ich reichte die Flasche an die junge Frau weiter, die bewegungslos dastand und mich anstarrte. Sie nahm die Flasche, zaghaft, doch sie nahm sie und trank. Als sie absetzte, griff ich die nun halb geleerte Flasche und reichte sie Georgios.
    „Eure Oberschenkel sind schon nahezu wieder ein Teil von Euch, und wie ich sehe, seid Ihr nun nicht mehr der Mann ohne Unterleib, womit Eure Ausrede hinfällig wäre, Ihr hättet keinen Ausgang für Eingegangenes. Trinkt, Heiliger, Vampir, Unglücksrabe!“
    „Ich widerspreche nicht und trinke!“
    Als er mir die Flasche reichte, war sie leer.
    „Freiherr, da wir nun in Gesellschaft einer mit uns alliierten jungen Dame sind, wäre es wohl angemessen, wenn ich meine Blöße doch ein wenig den Blicken der betreffenden Person verhüllen würde, was meint Ihr?“
    Ein Plaid, auf dem ich bislang gesessen hatte, wenn ich mich mit dem Vampir unterhalten hatte, bedeckte ihn gleich darauf unterhalb des Nabels.
    „Und ich denke, Fräulein Rebekka sollte sich auch mit etwas Wärmenderem bekleiden!“, fügte er hinzu. Die junge Frau zitterte vor Kälte, denn ich hatte sie ja bis auf die Unterwäsche ausgezogen, bevor ich sie gebunden hatte. Ich beeilte mich, ihr die Sachen zurückzugeben.
    „Eure Eisenwaren liegen dort drüben, Fräulein Rebekka!“ Ich zeigte ihr den Tisch. Sie nahm die Reiterpistole, die ihr am nächsten lag, legte sie doch sogleich wieder zurück.
    „Mit dem Gewicht kann ich mich später noch belasten!“, sagte sie und ich spürte, dass sie das auch tat, um mir zu zeigen, dass sie keine Gefahr war.
    Ich ging, eine weitere Flasche Wein aus des Holländers Vorrat zu holen, den Masud hier angelegt hatte.
    Ich benötigte eine Weile, bis ich mich für zwei Flaschen mit vielversprechenden Namen entschieden hatte. Masud hatte einen ausnehmend exquisiten Geschmack gehabt, was rote Weine anging. Ich wählte einen Tokaier und einen schweren Port.
    Der Vampir und die junge Dame hatten sich während meiner Abwesenheit augenscheinlich nicht gelangweilt, denn sie waren in ein tiefschürfendes Gespräch über Schuld und Unschuld verstrickt, als ich wieder zurückkam, in das ich mich lieber ungefragt nicht einmischen wollte. Ich entkorkte den Port und schenkte drei Gläser voll, die ich bei Masud hatte auftreiben können.
    „Man kann es drehen und wenden, wie man will“, sagte eben der fast wieder komplette Vampir. „Ich sehe keinen Ausweg für mich. Meine einzige Option ist, den Drachen klein zu machen. Wenn ich den sechsten oder besser die sechste überwunden habe, gibt es nur noch das Stück des Drachen, das in mir ist. Ein Siebtel, aber immer noch mächtiger als alles andere auf dieser Welt!“
    Unsere neue Verbündete fand sich offenbar gut in die neue Situation hinein.
    „Aber was ist mit Euch? Was ist mit Eurer Erlösung?“
    Der Vampir schüttelte den Kopf.
    „Es gibt keine Erlösung für mich, es sei denn ein anderer nimmt meine Stelle ein, und ich frage Euch, was wäre damit gewonnen? Nichts! Der Drache ist und bleibt! Und die Frage wäre auch, wer meine Stelle einnehmen kann? Ich versuche den Schaden zu begrenzen, aber wie würde es ein anderer halten? Was für mich ein Fluch ist, mag für ihn eine Versuchung sein, Unsterblichkeit, Reichtum, Macht haben schon immer Menschen korrumpiert! Nein, es sieht so aus, als müsste ich diese Bürde für immer tragen. Möglicherweise existiert eine Möglichkeit, die Herrschaft des Drachen ein für alle Mal zu beenden, anstatt ihn nur still zu halten, wie ich es tue, doch bis ich diese Möglichkeit gefunden habe, bin ich Gefangener des Drachen.“
    Ein tiefer Seufzer stieg aus seiner Brust empor, und er stützte seinen Kopf an die rückwärtige Wand. Mit geschlossenen Augen redete er weiter.
    „Ich kann mich an jeden Einzelnen erinnern, dessen Blut ich nahm, um das Untier zu beruhigen, jeden Mann, jede Frau, jedes Kind! Die meisten waren schlechte Menschen, Übeltäter oder Kranke, und nur wenn es nicht anders ging, habe ich ein Opfer nur seines Blutgeruchs wegen genommen! Rebekka, es muss früher oder später ausgesprochen werden, weshalb also nicht jetzt gleich? IchCH war es, der Eurer Schwester das Blut aussaugte, und ich bitte Euch nicht um Eure Verzeihung, denn die kann ich selbst nicht zugestehen. Euer Verständnis wäre mir um vieles lieber! Wenn Ihr verstündet, weshalb ich nicht anders handeln konnte, wäre mir leichter zumute …“
    Die Erwähnung ihrer Schwester hatte

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