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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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Begrüßung dauerte bedeutend länger, als es sich für einen von dem berühmten Bobby Dodd verfolgten doppelten Dollarmillionendieb schickte. Er kam zuerst zur Besinnung und zog sie tiefer in die Büsche hinein, wo er schon vorher eine verschwiegene Bank entdeckt und sich den Platz genau gemerkt hatte.
    »Peter!« flüsterte sie. »Ich vergehe vor Sehnsucht nach dir. Ich halte es einfach nicht länger aus.«
    Er antwortete ihr nur mit Küssen.
    »Hör, Peter!« rief sie und drängte ihn von sich. »Ich habe etwas gefunden, etwas sehr Wichtiges. Rate wo? In Dodds Koffer. Er hatte heute morgen vergessen, ihn zu verschließen. Ich habe in seinen Papieren herumgestöbert.«
    Damit zog sie aus ihrer Handtasche ein in acht Teile zerrissenes und wieder zusammengeklebtes Telegramm, auf dem zwei Reihen Zahlen standen. Es stammte aus Rothenburg und bewies, daß Dodd trotz des unverschlossenen Koffers ein sehr ordnungsliebender Mann war.
    Peter Voss schüttelte den Kopf.
    »Das ist dein Telegramm aus Frankfurt!« klärte ihn Polly auf. »Ich habe selbst gesehen, wie Onkel es zerrissen und in den Papierkorb geworfen hat.«
    »Aber wie kommt es in Dodds Hände?« fragte er ratlos.
    »Durch die Haushälterin«, flüsterte sie und sah sich ängstlich um. »Onkel hat sie auch im Verdacht gehabt.«
    »Was du nicht sagst!« rief er. »Also die unverehelichte Martha Zippel. Das sieht der ganz ähnlich. Aber das ist ja großartig. Da haben wir ja ein unfehlbares Mittel, ihn auf den Holzweg zu schicken und unsere unterbrochenen Flitterwochen ungestört fortsetzen zu können. Und dazu noch in Japan.«
    »Ja«, flüsterte sie etwas verschämt. »Ich habe es mir schon ganz genau ausgedacht, wie wir es machen müssen. Ich habe eine Zeitung mitgebracht, darin musst du einen Dampfer suchen, der nach San Franzisko fährt. Aber ein recht langsamer muß es sein, daß Dodd ihn mit dem nächsten Schiff überholen kann. Einen Tag, bevor er abfährt, schicken wir ein Telegramm nach Rothenburg, worin du Onkel um Geld bittest. Er soll es an irgendeine Agentur in San Franzisko schicken. Die Haushälterin wird das Telegramm finden und es Dodd sofort übermitteln. Er wird mit dem nächsten Dampfer, auf dem er dich vermutet, nach San Franzisko fahren. Und wir beide bleiben hier!«
    »Wir?« lächelte Peter Voss kopfschüttelnd. »Ich wohl, aber du nicht. Meinst du, daß Dodd nicht sofort etwas merkt, wenn du hier zurückbleiben willst? Unterschätze den Mann nicht.«
    »Ich hatte es mir so schön ausgedacht«, schmollte sie und ließ die Unterlippe hängen. »Wir können es ja einmal versuchen. Vielleicht fährt er doch allein und läßt mich hier!«
    »Nein!« entschied er. »Dazu ist dein Plan viel zu fein, daß wir ihn so leichtsinnig aufs Spiel setzen dürfen. Ich werde ihn zum großen Teil benutzen und einen viel besseren daraus schmieden. Wir werden alle drei hinüberfahren, aber nicht nach Nordamerika, sondern nach Südamerika, und zwar auf ein und demselben Schiff.«
    Polly fuhr erschrocken zusammen.
    »Auf ein und demselben Dampfer!« wiederholte er mit ernster Entschiedenheit. »Ich in der Maschine, und du mit Dodd in der Kabine.«
    »Um Gottes willen!« stieß sie erschrocken heraus. »Wenn er das merkt?«
    »Das lass nur meine Sorge sein«, tröstete er sie und gab ihr das Telegramm zurück. »Leg es wieder in den Koffer, genau an dieselbe Stelle, wo du es weggenommen hast. Und dann gib mir Geld. Wie viel hast du?«
    »Fünfundzwanzigtausend!« erwiderte sie und holte ein kleines Paket aus der Tasche. »Von Stockes.«
    Peter Voss nahm nur eine Tausenddollarnote, schon um Dodd keinen Grund zum Argwohn zu geben. Dann wurde der Schlachtplan entworfen.
    »Es ist wahrscheinlich, daß die Zippel Dodds Adresse weiß«, meinte er zum Schluss. »Um aber ganz sicher zu gehen, werde ich ein zweites Telegramm nach Rothenburg in deinem Namen schicken, und zwar sofort. Darin werde ich dem Herrn Rat die nötigen Aufklärungen geben, daß es auch klappt. Ich werde darin die Haushälterin von Dodd grüßen lassen. Das zweite Telegramm kommt dann von mir, wenn ich die passende Reisegelegenheit ausgeknobelt habe. Das ist nämlich das schwierigste. Es ist auch möglich, daß wir nach Australien müssen. Die Sache muß ganz scharf auskalkuliert werden, damit sie im richtigen Augenblick einschnappt wie ein gut geöltes Sicherheitsschloss.«
    »Peter, Peter!« seufzte sie matt und umschlang ihn. »Was hast du vor?«
    »Das weiß ich noch nicht ganz genau«, lachte

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