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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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dir das zu?«
    »O Peter!« seufzte sie kraftlos. »Es ist furchtbar aufregend, mit dir verheiratet zu sein.«
    »Wenn du dir das nicht zutraust«, entgegnete er, »dann muß der Trimmer Ralph Smithson allein nach San Franzisko fahren, während du das zweifelhafte Vergnügen hast, mit dem echten Bobby Dodd nach Valparaiso zu gondeln.«
    »Aber wie willst du ihn denn verhaften?«
    »Ich verhafte ihn einfach als Millionendieb Peter Voss«, versetzte er kühl, »indem ich mich dem Kapitän gegenüber als Bobby Dodd ausweise. Er wird doch nicht alle Ausweise mit nach Honolulu nehmen. Und die er mitnimmt, erkläre ich für gefälscht.«
    »Aber wenn er drüben den Kapitän der King Edward trifft«, warf sie ein, »oder irgendeinen Mann der Besatzung?«
    »Macht nichts«, wies er den Einwurf zurück. »Er hat sie eben hinters Licht geführt, bis ich ihn entlarve.«
    »Aber wenn nun ein Passagier an Bord der King Edward ist, der Bobby Dodd persönlich kennt?«
    »Den brandmarke ich als Komplicen«, sprach er mit einer wegwerfenden Handbewegung. »All diese Einwürfe sind hinfällig vor der Schlagkraft meines Beweises. Denn du, liebe Polly, wirst ihn nämlich als deinen Mann identifizieren müssen. Ich erlaube dir sogar, daß du ihm vor versammelten Tribunal einen Kuss gibst, aber nur einen Theaterkuß! Das bitte ich mir aus!«
    Kraftlos sank sie gegen die Lehne des Sofas, Peter Voss drückte sich hinaus, nachdem er sich vergewissert hatte, daß die Luft rein war. Fünf Minuten später schleppte er schon als Ralph Smithson den ersten vollen Kohlenkorb aus dem Bunker.
    Die Klondyke kam Abends um acht Uhr in Honolulu an und hatte es fast noch eiliger als die King Edward, die schon seit vierundzwanzig Stunden auf sie wartete. Dodd fuhr sofort an Land, ohne sich weiter um sein Gepäck zu kümmern. Die Klondyke hatte noch die halbe Nacht zu laden, ehe sie weitergehen konnte.
    Polly nahm die Gelegenheit wahr, ließ ihr und Dodds Gepäck ausbooten und begab sich mit der Dampfbarkasse des Schiffsagenten an Bord der King Edward. Sie waren die einzigen beiden Passagiere, die von der Klondyke gemeldet waren. Sie wurde am Fallreep von dem Kapitän Flintwell, einem alten Seebären, der nicht gerade bester Laune war, in Empfang genommen.
    »Wo ist der Mann, der zu der Lady gehört?« brüllte er über Bord in die Agenturbarkasse hinein.
    »Ihr müßt warten!« kam's von unten herauf. »Es ist ein Detektiv, der einen Millionendieb sucht.«
    »Darauf kann ich nicht warten!« schrie der Kapitän zurück. »In einer halben Stunde gehe ich in See. Ganz gleich, ob er an Bord ist oder nicht!«
    »Warten Sie, Mr. Flintwell!« sprach Polly und sah ihn bittend an.
    Da knurrte er eine Entschuldigung und zog sich zurück. Polly belegte zwei Kabinen und beaufsichtigte den Transport der Koffer. Dann ging sie wieder an Deck, um Dodd sofort abzufangen, und stellte sich neben das schlecht beleuchtete Fallreep, das von einem Matrosen bewacht wurde.
    Ihr Herz pochte zum Zerspringen.
    »Hallo!« rief da einer von unten. »Noch eine Kiste von der Klondyke.«
    Das war Peters Stimme. Der Matrose beugte sich über die Reling, tappende Schritte kamen herauf. Peter Voss kam völlig ruhig an Bord, eine ziemlich große Kiste, die anscheinend sehr schwer war, auf dem Rücken. Der Matrose wollte ihm helfen.
    »Lass nur!« winkte Peter Voss ab. »Hier ist schon die Lady, der die Kiste gehört. Sie wird so freundlich sein, mir den Weg zu zeigen.«
    Polly lief voraus und stieß Dodds Kabine auf. Aber Peter Voss warf die Kiste, die natürlich leer war, in Pollys Kabine. Dann schlüpfte er in Dodds Kabine.
    »Geh an Deck und schick den Matrosen herunter, daß er mir hilft«, flüsterte er. »Er wird mich nicht finden, da ich mich hier einschließen werde. Wenn er wieder hinaufkommt, sag ihm, daß ich bereits das Fallreep hinuntergegangen und fortgerudert sei.«
    »Aber das Boot?« fragte sie atemlos.
    »Es hat ein Loch!« versetzte er und ging Dodds Koffer mit einem krummen Draht zu Leibe. »Es wird eben weggesackt sein, schätze ich.«
    Sie eilte an Deck und benachrichtigte den Matrosen, der sofort bereit war, sich ein Trinkgeld zu verdienen. Nach einigen Minuten kehrte er unverrichtetersache zurück.
    »Der Mann ist eben das Fallreep hinuntergegangen!« sprach Polly arglos und drückte ihm einen Dollar in die Hand. »Er hat es wohl allein geschafft.«
    »Danke«, sagte der Matrose und griff an die Mütze. »Die Kiste steht in der Kabine.«
    Dann schielte er über die

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