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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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Reling und sah, daß das Boot verschwunden war.
    Nach einer halben Stunde riß Kapitän Flintwell an der Signalleine, die King Edward brüllte einigemal dumpf auf. Ihre Kessel bliesen schon Dampf ab. Um zehn Uhr lag sie noch immer unbeweglich auf ihrem Platze. Die Passagiere zogen sich in ihre Kabinen zurück.

19
    Dodd hatte inzwischen mit Hilfe der Polizei festgestellt, daß der Verbrecher nicht mit dem japanischen Dampfer angekommen war. Dieser Dampfer hatte überhaupt keine Passagiere in Honolulu abgegeben. Der Verdacht, auf eine falsche Spur gelockt worden zu sein, kam ihm nicht. Außerdem wäre dieser Verdacht durchaus ungerechtfertigt gewesen, denn er befand sich ja auf der rechten Spur.
    Bobby Dodd kombinierte, daß Peter Voss auf einer anderen Route den Weg nach Valparaiso eingeschlagen hatte. Auf der King Edward konnte er nicht sein, da er dann das Telegramm in Yokohama sehr viel früher hätte aufgeben müssen. Denn dieser Dampfer war gegen die Klondyke ein langsames Schiff. Auch mußte man dann noch die Überfahrt von Yokohama nach den Philippinen dazurechnen.
    Doch hier stutzte er plötzlich. Er hatte keinen Beweis dafür, daß die Haushälterin das Telegramm umgehend an ihn zurücktelegrafiert hatte. Es war also doch möglich, daß Peter Voss an Bord der King Edward war. War das der Fall, dann brauchte Dodd nichts zu überstürzen. Die Überfahrt nach Valparaiso dauerte mindestens drei Wochen.
    Er fuhr mit der Polizeibarkasse zuerst zur Klondyke zurück, wo die Trimmer und Heizer noch immer an den Kohlen bunkerten, hörte hier, daß Mrs. Voss schon an Bord der King Edward gegangen war, und trat zehn Minuten später über das Fallreep dieses Dampfers.
    Polly erkannte ihn schon von weitem an seiner Stimme und schickte den Matrosen zum Kapitän mit der Nachricht, daß Mr. Dodd angekommen sei. Als Polly ihn begrüßte, rasselte die Ankerkette in die Höhe.
    Sie hielt seine Hand fest und sprach mit zitternder Stimme: »Mr. Dodd, kommen Sie mit in meine Kabine, ich muß allein mit Ihnen sprechen. Ich bin mit meiner Kraft zu Ende. Helfen Sie mir, den zu vergessen, der meine Liebe nicht wert war.«
    Dodd reichte ihr den Arm und führte sie die Stufen hinunter.
    »O Mrs. Voss!« sprach er leise. »Sie machen mich überglücklich. Ich werde den Schurken laufen lassen, so wahr der Himmel blau ist. Sobald wir in Valparaiso angekommen sind, werde ich Stockes & Yarker den Auftrag zurückgeben.«
    Dann klappte die Tür hinter ihnen zu, während sich die Tür der Nebenkabine leise auftat.
    Peter Voss erschien auf der Bildfläche als Bobby Dodd, eine kleine Reisetasche in der Hand. Er ging zu Kapitän Flintwell auf die Brücke und stellte sich vor.
    »Bobby Dodd«, sagte er mit einer leichten Verbeugung und setzte die Tasche hin.
    »Flintwell«, knurrte der Kapitän. »Haben Sie ihn endlich erwischt?«
    »Noch nicht«, versetzte Peter Voss kaltblütig. »Aber ich werde ihn bald haben. Er ist hier an Bord.«
    »Teufel!« entfuhr es dem Kapitän. »Unter einem falschen Namen?«
    »Ich glaube kaum«, sagte Peter Voss, »sonst würde er doch nicht mit seiner Frau zusammen in einer Kabine sitzen. Lassen Sie die sicherste Zelle klarmachen. Ich werde erst ein paar Flaschen Sekt mit Ihnen trinken und ihn dann verhaften. Es ist jetzt elf Uhr. Um ein Uhr, denke ich, wird es Zeit sein. Ich möchte kein Aufsehen machen.«
    »He«, meinte der Kapitän kritisch und kraute sich hinterm Ohr. »Wäre es nicht einfacher, wir kehrten noch einmal um?«
    »Nein, nein«, wehrte Peter Voss energisch ab. »Fahren Sie nur ruhig weiter. Ich muß doch mit ihm nach Valparaiso. Dort hat er nämlich irgendwo die Millionen versteckt.«
    »Aha!« rief der Kapitän erleichtert und klingelte dem Steward.
    Als sie bei der zweiten Flasche waren, hatte der Kapitän den ›Detektiv‹ bereits ins Herz geschlossen.
    »Aber wie ist denn dieser verfluchte Millionendieb an Bord gekommen?« fragte er erbost.
    »Ich verfolge den Mann jetzt schon über ein Jahr!« sprach Peter Voss ernst. »Er ist der raffinierteste Verbrecher, der mir jemals unter die Finger gekommen ist. Schon dreimal habe ich ihn gehabt, und immer wieder ist er mir ausgekniffen, einmal sogar im Koffer.«
    »So ein Bursche!« fuhr der Kapitän auf. »Vielleicht ist er wieder im Koffer an Bord gekommen?«
    »Jedenfalls«, bestätigte Peter Voss kopfnickend, »vermute ich es.«
    »Aber«, schrie der Kapitän und schlug auf den Tisch, »der Kerl muß doch verrückt sein, daß er sich hier auf das

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