Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
Vom Netzwerk:
wieder vorziehen, diese Frage zu verneinen, so müßte ich Sie ebenfalls verhaften.«
    Sie rührte sich vorerst nicht. Das Geständnis fiel ihr zu schwer.
    »Mrs. Voss«, fuhr er sie heftiger an. »Ihr Schweigen ist schon ein halbes Eingeständnis. Beeilen Sie sich, die andere Hälfte hinzuzufügen. Bezeugen Sie die Identität dieses Verhafteten mit dem Millionendieb Peter Voss?«
    Bobby Dodd stand da, bleich, die Fäuste geballt, die Zähne aufeinandergepreßt, die Haare wirr in die Stirn hängend, und stierte auf den Teppich. Hinter ihm standen die beiden Matrosen, die ihn an den Armen festhielten.
    Polly näherte sich ihm.
    »Peter!« seufzte sie und strich ihm die Haare aus der bleichen Stirn. »Peter, sei gut. Gib die Millionen heraus, die du gestohlen hast.«
    Bobby Dodd rührte sich nicht. Er machte keine Bewegung, dieser Berührung auszuweichen. Sogar Kapitän Flintwell konnte sich einer gewissen Rührung nicht entziehen.
    »Na also!« sagte er und räusperte sich. »Da geben Sie doch endlich die Millionen heraus, wenn Sie sie bei sich haben.«
    »Sie müssen sofort umkehren!« stöhnte Bobby Dodd. »Sofort umkehren, Herr Kapitän, und nach Honolulu zurückfahren. Dort ist es mir ein leichtes, die beiden Betrüger zu entlarven.«
    »Fahren Sie ruhig weiter, Herr Kapitän«, sagte Peter Voss. »Ich weiß genau, daß die Millionen in Valparaiso versteckt sind. Ich werde die Zeit der Überfahrt dazu benutzen, diesem Menschen das Geheimnis des Verstecks zu entlocken.«
    Bobby Dodd fügte sich ins Unvermeidliche. Wenn er nicht den Verbrecher hatte, so hatte der Verbrecher ihn. Das war schließlich auch schon ein Erfolg.
    Peter Voss aber wandte sich an seine Frau.
    »Mrs. Voss!« sprach er freundlicher. »Ich danke Ihnen für die Unterstützung. Das Gute hat gesiegt. Mein Streben wird sein, Sie für immer von dem verderblichen Einfluß dieses Menschen zu befreien. Ich hoffe sogar, daß Sie mir beistehen werden, die Verstocktheit dieses Verbrechers ein für allemal zu brechen.«
    Dodd wurde abgeführt und in die mittelste Hospitalzelle gesetzt. Das Fenster war mit einem dicken Gitter versehen. Auf Peters Befehl wurden dem Gefangenen, der nicht den geringsten Widerstand leistete, die Taschen geleert. Es kamen da zum Vorschein ein scharfgeladener Revolver, ein Schlagring, verschiedene Schlüssel, einige Ausweispapiere und eine Handfessel.
    »Gut ausgerüstet hast du dich«, sprach Peter Voss und steckte alles ein, »um den Detektiv zu spielen, das muß dir der Neid lassen.«
    Uhr, Zigaretten und Brieftasche ließ er ihm. Die Tür wurde durch zwei Schlösser gesichert, deren Schlüssel Peter Voss in Verwahrung nahm. Durch eine Klappe in der Tür konnte die Verpflegung geschoben werden.
    Peter Voss legte seinen amerikanischen Bürgerbrief zu den beschlagnahmten Ausweispapieren, begab sich zum Kapitän und ließ eine Flasche Sekt kommen.
    »Da sehen Sie, Mr. Flintwell«, rief er und breitete die Schätze vor ihm aus, »Peter Voss! Es stimmt!«
    »Jawohl, es stimmt«, sprach der Kapitän. »Sie sind ein unglaublich tüchtiger Kerl. Prosit, Mr. Dodd.«
    Die Passagiere erfuhren nichts. Der Kapitän hatte den beiden Matrosen strengstes Stillschweigen auferlegt, und ein gutes Trinkgeld von Peter Voss tat ein übriges.
    In der folgenden Nacht fand Polly schon den Weg in die Nebenzelle.
    »O Peter!« flüsterte sie unter Küssen. »Was soll daraus werden?«
    Er verschloss ihr den Mund mit einem Kuss.
    »Ich heiße Bobby Dodd, Mrs. Voss«, sprach er ernst. »Sie werden sich von jenem Verbrecher scheiden lassen. Ich werde ihn in Valparaiso den chilenischen Behörden übergeben, und dann werde ich seine Auslieferung beantragen, ohne mich dabei zu übereilen. Es wird alles von den Kupferaktien abhängen.«
    »Wie bist du zu dem Boote gekommen?« fragte sie neugierig.
    »Es hing an einer Kohlenschute«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich habe meine Mütze ins Wasser geworfen, um das Boot benutzen zu können.«
    »Und die Kiste?« forschte sie weiter.
    »Sie lag auf einer anderen Schute«, antwortete er und steckte sich eine von Dodds Zigaretten an, die er Dodds silberner Zigarettendose entnahm. »Ich habe sie weggenommen, ohne um Erlaubnis zu fragen.«
    »Peter!« flüsterte sie ängstlich. »Du bist ja ein Dieb!«
    »Und ein Einbrecher!« fügte er hinzu, wies auf die Koffer und holte die dazugehörigen Schlüssel, die er Dodd abgenommen hatte, aus seiner Tasche. »Es gehört zum Beruf eines Detektivs. Im übrigen mache ich Sie

Weitere Kostenlose Bücher