Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
war nicht zu Hause und das war ein riesen Problem für Walsh.
Er musste Joe anrufen. In dem Moment, wo er seinen Blackberry rausholen wollte, erschien eine junge Frau.
„Hey, kann ich dir helfen?“, fragte sie freundlich. Sie war vielleicht 20 oder 21, hatte blonde Haare, war schlank und recht hübsch.
„Ja, ich wollte zu Melanie“, reagierte Walsh schnell in sehr freundlich, lockerem Ton und einem Lächeln. Das Mädchen bekam rote Wangen, was Walsh sehr recht war.
„Oh, die ist bei ihren Eltern.“
„Bei ihren Eltern? Warum das? Ich hatte mich letzte Woche mit ihr zum Kaffee trinken verabredet.“
„Hast du das nicht mitbekommen?“, fragte sie nun gar nicht mehr lachend sichtlich und angespannt.
„Was nicht mitbekommen?“
„Ihre Tochter wurde entführt.“
„Die kleine Nina? Wie schrecklich. Ich war bis gestern beruflich im Ausland“, log Walsh, aber die erschrockene Geste musste er nicht spielen. Allein der Gedanke an seine Tochter ließ ihn sich fürchten.
„Ja, das ist so schrecklich, die arme Melanie. Ihre Eltern kümmern sich um sie.“
„Weißt du, wo ihre Eltern wohnen?“
„Leider nicht genau, nur, dass sie in Porz wohnen.“
„Schade. Wenn du sie sehen solltest, sag ihr bitte alles Gute von mir und dass sie sich jederzeit bei mir melden kann. Ich versuche, sie auch telefonisch zu erreichen.“
„Das mache ich. Wie heißt du denn?“, fragte sie nun wieder sichtlich nervöser und mit roten Wangen.
„Ethan, Ethan Carter.“
„Freut mich, Ethan. Ich bin Janine Krüger“, antwortete Janine und reichte Walsh ihre Hand. Walsh ergriff die Hand und für einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke. Janine hatte wunderschöne, große und strahlend blaue Augen. Verschüchtert blickte sie zu Boden.
„Hat mich auch gefreut. Ich geh dann mal“, beendete Walsh die Unterhaltung mit Janine und begab sich direkt zum Wagen. Was er nicht mehr sah war, dass Janine ihm noch hinterherschaute.
Im Wagen griff Walsh sofort zum Blackberry.
„Jo“, hörte er am anderen Ende der Leitung.
„Hallo Joe, ich bins.“
„Was ist los, Bro? So schnell habe ich deinen Anruf ehrlich gesagt nicht erwartet. Wie ist es gelaufen?“
„Es ist nichts gelaufen. Sie ist nicht zu Hause.“
„Shit! Was jetzt?“
„Ich glaube, sie ist bei Ihren Eltern.“
„Wie kommst du da drauf?“
„Hat mir ihre Nachbarin erzählt.“
„War sie hübsch?“, fragte Joe lachend.
„Mann Joe, ja, sie war hübsch, aber das ist doch jetzt egal. Viel wichtiger ist: Kannst du mir die Adresse von Melanies Eltern besorgen?“
„Kein Ding. Gib mir zwei Minuten.“
„Was macht die Polizeiakte?“
„Bin noch dabei, sollte aber bald genug Informationen haben, die dich sehr interessieren dürften“, machte es Joe spannend. „Ah, hier ist sie, die Adresse. Willst du es gleich in das Navi tippen? Es ist im Kölner Stadtteil Porz.“
Walsh tippte die Adresse in das Navi und die Route wurde berechnet.
„Danke Joe, ich melde mich. Und schick mir die Informationen, die in der Akte stehen.“
„Ja, mach ich, Bro.“
„Und danach legst du dich aufs Ohr, keine Widerrede!“
„Ay, ay, Sir“, antwortete Joe und Walsh hatte das Gefühl, dass Joe dabei die Hand vor die Stirn gehalten hatte, so wie es Soldaten taten, wenn ein Vorgesetzter in den Raum trat. Walsh musste schmunzeln. Er beendete das Gespräch wortlos und folgte dem Navi nach Porz. Laut Navi sollte er für den Weg knappe 25 Minuten benötigen.
Walsh drückte aufs Gaspedal und missachtete jedes Temposchild. Der Mini hatte genug PS unter der Haube, dass er in der Spitze 200 Km/h erreichte. Walsh hätte sich auch einen Sportwagen mieten können oder eine Limousine. Er hatte sich jedoch bewusst gegen solch ein Auto entschieden, um nicht noch unnötig aufzufallen. Zwanzig Minuten später erreichte Walsh sein Ziel und parkte das Auto knapp hundert Meter vor dem Haus.
Die Eltern bewohnten ein schönes Haus. Es wirkte sehr modern und zeigte, dass die Eltern von Melanie wohl vermögend waren. Es hatte einen sehr gepflegten Garten und wenn Walsh nur nach dem Erscheinungsbild des Hauses gegangen wäre, hätte er vermutet, dass die Eltern von Melanie nicht nur vermögend waren, sondern auch ordentlich und bodenständig. Die Solarzellen auf dem Dach verrieten ihm, das sie wohl auch umweltfreundlich waren. Nach dem Haus zu urteilen, machten die Vogels einen sympathischen Eindruck.
Dies deckte sich auch mit den Erzählungen von Melanie über ihre Eltern. In
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