Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
es war, er konnte diese Informationen nicht mit der Polizei teilen, sie würde ihm an den Kragen gehen.
Er musste das selber durchziehen.
„Hör zu, Hombre. Es ist spät. Lass uns für heute Schluss machen und morgen früh entscheiden wir die nächsten Schritte. Dann werden wir auch sicherlich wissen, ob das ermordete Mädchen Nina ist.“
„Und wenn nicht? Dann haben wir die ganze Nacht verloren. Nein, ich muss nach Lübeck und du musst mir helfen.“
„Schmitti, Hombre, willst du einen ehrlichen Rat von mir?“, fragte Carlos und seine Stimme wurde bedächtig und ruhig.
„Was für einen Rat?“, fragte Schmitt verwirrt.
„Gib diesen Fall ab, es wird dich in dein Verderben führen.“
„Danke für den Tipp, aber dafür ist es schon zu spät.“
„Hombre, ich meine es ernst. Ich mag dich. Wenn der Lübecker bereits ein Kind getötet und nun Nina in den Fängen hat, dann wird er sie auch schon sehr bald töten. Der ist im Blutrausch, der kann nicht mehr aufhören, um seine Fassade von der heilen Welt aufrecht zu erhalten. Kein Pädophiler entführt zwei Mädchen innerhalb so kurzer Zeit. Mierda, Schmitti! Der wird dich auch töten. Willst du wirklich dein Leben riskieren?“
„Ja! Ich habe diesen Auftrag angenommen und werde jetzt nicht aufgeben, wo ich einen konkreten Anhaltspunkt habe. Willst du abspringen?“ Schmitt fühlte sich geehrt , dass Carlos sich Sorgen um ihn machte. Carlos kannte die Pädophilenszene besser als er und sicherlich stimmten seine Annahmen auch.
Ein Mann, der sexuelle Fantasien mit Blutdurst vermischte, war sehr gefährlich. Doch welche Wahl hatte Schmitt? Solange nicht feststand, dass die Tote Nina war, musste er diesen Verrückten finden! Was aber, wenn er erfahren würde, dass die Tote wirklich Nina war? Würde er den Psychopathen dann immer noch suchen oder würde er die Aufgabe der Polizei überlassen? Sein Auftrag war es, Nina nach Hause zu bringen, tot oder lebendig.
Schmitt wusste keine ehrliche Antwort darauf, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er sein Leben sicherlich nicht mehr riskieren würde, wenn Nina tot war. Aber bis dahin würde er alles unternehmen, was in seiner Macht stand. Und jetzt, wo er diesen Mut hatte, wollte er ihn sich von Carlos auch nicht nehmen lassen.
„Nein, natürlich helfe ich dir, Hombre. Deal ist Deal!“
„Danke. Ich muss alles, was das Darknet über diesen perversen Lübecker weiß, auch wissen. Kannst du mir die Informationen besorgen? Ich würde dann noch heute nach Lübeck fahren.“
Carlos blickte zu Schmitt und atmete tief aus, rieb sich mit der rechten Hand an der Stirn und antwortete: „Schmitti, ich werde dir diese Informationen besorgen. Du lässt dich ja nicht umstimmen, dann lass mich wenigstens einen Joint rauchen. So lange ohne Joint ist nicht gut für einen alten Mann wie mich.“ Carlos versuchte zu grinsen, aber selbst Schmitt merkte, dass es sehr verkrampft war. Irgendetwas schien Carlos zu bedrücken, aber Schmitt konnte nicht einschätzen was es war. Vielleicht hinterließ dieser Auftrag auch bei Carlos Spuren. Gut möglich, dass er doch nicht so taff war wie er immer den Anschein erweckte.
„Na gut, aber nicht im Büro, auf dem Balkon“, warf Schmitt ein. Er wollte jetzt nicht mit Carlos streiten, außerdem ließ ihn Carlos bedrückte Mine weich werden und er brauchte ihn. Carlos sollte, während er nach Lübeck fuhr, das Darknet durchkämmen. Sie hatten ja auch Zugang zu dem Forum, vielleicht wusste dort jemand, wer dieser Perverse aus Lübeck war.
„OK, Hombre“, bestätigte Carlos Schmitt den Kompromiss. Er stand vom Stuhl auf und ging in die Küche.
„Willst du auch ein Kölsch?“
„Ja, wäre super.“
Carlos entnahm zwei Flaschen Früh-Kölsch aus dem Kühlschrank, öffnete sie und reichte eine Schmitt.
„Überleg dir das nochmal, ich bin auf dem Balkon“, sagte Carlos in ruhigem Ton, für ihn viel zu ruhigem Ton, bevor er den Balkon betrat.
Schmitt nahm einen Schluck Kölsch. Das kalte Nass benetzte seinen Rachen und es war erfrischend. Für ihn stand fest, dass er aufbrechen würde. Er musste kurz nach Hause, ein paar Sachen für die Reise packen. Klamotten, Hygieneartikel für die nächsten Tage, und er brauchte ein Zimmer. Er setze sich auf den Stuhl vor dem PC, welchen Carlos aufgrund seiner Recherchen im Darknet die ganze Zeit in Beschlag genommen hatte. Der Monitor war im Standby-Modus.
Er drückte auf eine Taste und der Monitor erwachte. Dann öffnete er ein Browser-Fenster und
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