Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
wusste dass es unmöglich war, dass sonst noch jemand wissen konnte, dass Nina über die Gabe verfügt. Nicht einmal Nina wusste das. Und sein Meister war für ihn die integerste Person, die er kannte. Walsh vertraute ihm genauso blind wie er seinem Großvater vertraut hatte. Nein, sein Meister würde dieses Wissen niemals preisgeben, schon gar nicht für Geld und an die Mafia. Der Gedanke war geradezu lächerlich. Und Joe und Ninas Mutter fielen ebenso weg.
„Nein, es muss irgend etwas anderes sein. Vielleicht findest du das ja noch in den anderen E-Mails, die noch nicht entschlüsselt sind. Hat die Polizei etwas Neues gefunden?“
„Soweit ich den letzten Stand habe, nicht. Sie suchen, wie wir, den Clown. Ich habe inzwischen einen Backdoor-Trojaner bei denen platziert und kann über die PRISM-Verbindung in Real-Time auf ihre Datenbank zugreifen.“
„Was bedeutet das?“
„Na, dass ich sofort die Informationen weitergeleitet bekomme, sobald sie irgendetwas in der Soko Nina erfassen. Thats fucking High-Tech, Bro.“
„Sehr gut, Mann. Danke. Aber ich habe das Gefühl, dass die Polizei uns nicht weiterhelfen kann. Wir müssen das selber in die Hand nehmen. Es muss einen Grund geben, warum jemand für ein sechsjähriges Mädchen so viel Geld in die Hand nimmt. Zehn Millionen Euro kann sich nicht jeder leisten.“
„Nur welchen?“
„Warte, ich glaube ich habe hier was.“
„Was?“
„Yeah, man fuck! Eine Handy-Nummer vom Clown.“
„Wie, eine Handynummer vom Clown?“
„Weil ich gut bin“, lachte Joe und fuhr fort. „In der Polizeiakte stand, dass die Kriminalpolizistin Bruhns mit der Nachbarin Bösel gesprochen hätte. Sie konnte der Polizei aber keine Hinweise darauf geben, wo sich der Clown aufhält.“
„Und das bedeutet?“
„Bruhns hat sich trotzdem die Nummer von der Frau notiert und die habe ich durch PRISM angezapft. Und Bingo! Die Gute war nicht ganz ehrlich zur Polizei. Wenn ich die Daten richtig deute, hat sie direkt nach dem Gespräch mit dieser Bruhns den Clown angerufen.“
„Echt?“, fragte Walsh eher überrascht, als fragend.
„Ja, sie hat jedenfalls mit einem Alexej telefoniert, obwohl die Nummer auf einen Niko Münzke registriert ist.“
„Wow, speichert PRISM auch die Anrufe?“
„Nicht ganz. PRISM speichert die Metadaten und digitalisiert alle Anrufe. Das heißt, alle Anrufe werden in Text-Format abgelegt, ansonsten wäre der Speicherbedarf immens. Nur Anrufe, die in eine bestimmte Kategorie eingestuft werden, werden auch aufgezeichnet. Aber die Sprache in Text umzuwandeln ist schon echt fett. Die Erkennungsrate liegt bei 99% und rate mal, wer das kleine Programm dazu geschrieben hat“, antwortete Joe und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Na du, wer sonst“, antwortete Walsh dennoch und reichte Joe die Faust, die Joe mit einem Grinsen erwiderte.
„Ich habe dann nach Niko Münzke durch PRISM suchen lassen und siehe da, unser Freund Carlos hat den Handyvertrag freigeschaltet. Es ist ein Prepaid-Handy. Somit können wir eigentlich davon ausgehen, dass es diesen Niko Münzke gar nicht gibt. Nicht dumm, der Mann.“
„Shit! Kannst du die Nummer trotzdem zurückverfolgen?“
„Eigentlich schon ...“
„Aber?“, unterbrach ihn Walsh.
„Aber die Nummer ist nicht mehr online. Sieht so aus, als ob der Clown die GSM-Karte zerstört hat, nachdem Bösel ihn warnte.
„Mist, also können wir ihn nicht orten?“
„Nicht ganz ...“
„Mensch, Joe, machs nicht so spannend.“
„Gut, Peter. Das Handy wurde von Carlos Büdchen aus freigeschaltet. Carlos bietet PrePaid-Verträge an. Auch, wenn er die Identitäten faken muss, so hat er eine eindeutige Händlerregistrierungsnummer bei irgendeinem Mobilfunk-Distributor oder Provider. Und ich gehe davon aus, dass er genau über diesen für den Clown eine neue PrePaid-Nummer freigeschaltet hat.“
„Sehr cool! Hast du die Nummer?“
„Nicht ganz. Das Programm läuft noch. Zum Glück kooperieren alle großen Mobilfunk-Anbieter mit unseren Jungs von der NSA, daher hoffe ich, dass ich schon bald die Ergebnisse bekomme, welche Nummern Carlos in den letzten Tagen freigeschaltet hat.“
„Hoffentlich dauert das nicht zu lange“, bemerkte Walsh angespannt.
„Kann ich leider echt nicht sagen, Peter. Das Programm kann es in einigen Minuten oder Stunden schaffen. Es läuft schon seit zwei Stunden. Dürfte also nicht mehr lange dauern. Leider ist PRISM nicht so schnell wie Google.“
„Wir wissen, wo
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