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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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Kameras. Und ein Mensch, der nichts zu verbergen hatte, müsste genauso denken.
    Schließlich schützen Kameras nicht nur Leben, sie halfen auch bei der Bekämpfung und Aufklärung von Verbrechen. Hätte es genügend Kameras im Kaufhaus  gegeben, dann hätte man jetzt das Gesicht vom diesem Bastard und hätte ihn gleich zur Fahndung ausrufen können. Mit ein bisschen Glück  wäre der Arsch dann sogar noch heute verhaftet worden und vielleicht würde  Nina noch leben. Aber jetzt?
    Wolke musste sich beruhigen. Es brachte nichts, mit seinen Mitarbeitern zu schimpfen, sie konnten ja  nichts dafür. Aber das war sein Naturell. Er war schon immer sehr aufbrausend und cholerisch, dennoch war er nicht unbeliebt. Weil er ein fairer und vorbildlicher Chef war. Wenn seine Mitarbeiter bis in die Puppen arbeiteten, arbeitete er auch. Er war keiner dieser   08/15 9/5-Chefs. Diese Sesselpupser. Die sich hinter ihren Akten versteckten und ihre Mitarbeiter die Drecksarbeit erledigen ließen. Wolke packte mit an, daher genoss er auch den Respekt seiner Kollegen und Mitarbeiter. Jemandem, den man mag, verzeiht man seine Marotten, anders konnte man Wolkes Stellung bei den Kollegen nicht erklären.
    „Habt ihr sämtliches Material gesichtet? Vielleicht gibt es einen kleinen Schnipsel, wo wir das Gesicht dieses Wichsers sehen können“
    „Sorry, Chef. Wir haben uns sämtliche Bänder angeschaut. Da ist nichts. Entweder wusste der Entführer es, oder er hatte nur Glück gehabt.“
    „Mir egal! Miehle, nimm dir drei  Leute aus der Tagesschicht und schaut euch nochmal die Bänder an. Die ganze Nacht durch, wenn es sein muss.“
„Wen soll ich nehmen, Chef?“
    „Mir egal. Oder warte, nimm Heinen, Müller und Spieß, die werten doch auch sonst bei Verkehrsdelikten Bänder aus. Die haben ein gutes Auge. Wenn wir nur den Körper auf Band haben, haben wir schon eine Zeichnung?“
    „Ja, Chef. Wir vermuten, dass der Täter zwischen 1,75 Meter und 1,80 Meter groß und zwischen 70 und 80 Kilogramm  schwer ist. Das Alter schätzen wir nach dem Kleidungsstil zu urteilen zwischen 25 und 50.“
    „Fuck, also kann das jeder sein. Mit dem Alter müssen wir vorsichtig sein. Wenn der Wichser wusste, wie die Kameras positioniert sind, bedeutet das, dass er die Kleidung bewusst getragen haben könnte, um uns zu täuschen. Vielleicht ist er ja auch eine Frau?“
    „Wir glauben nicht, Chef. Nach den Bildern zu urteilen, handelt es sich eindeutig um einen Mann. Solch ein Kreuz hat keine Frau“, versuchte Prochnow ein wenig Brisanz aus der Diskussion zu nehmen, da zu spüren war, dass Wolke kurz vor seinen viel gefürchteten Wutausbrüchen stand. Keiner vom Team war mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen zufrieden, aber sie hatten auch gerade mal einen Tag recherchiert und ermittelt. Der Kreis der Verdächtigen würde sich schon enger ziehen, sobald die Untersuchungen andauerten.
    „OK, Prochnow. Dann schließen wir Frauen aus. Das heißt, der Kreis unserer Hauptverdächtigen ist männlich, zwischen 1,75 - 1,80 Meter groß und im Kreis der Familie, Freunden und Bekannten zu suchen. Vielleicht jemand mit einem hohen technischen Verständnis, jemand der weiß, wie die Kameras bei P&C geschaltet sind. Eventuell auch ein Mitarbeiter oder jemand, der Zugang zu den Kameras hatte und noch hat. Ich glaube nämlich nicht an Zufälle. Hat jemand überprüft, ob im Bekanntenkreis der Vogels jemand zufällig dort arbeitet? Tut das!“
    „Ja, das denke ich auch“, bestätigte Bruhns  und nahm die Anweisung damit entgegen.
    „Gut, das bedeutet, der Kreis der Verdächtigen dürfte kaum mehr als fünfzig  Personen betragen. Bruhns und Kraft, ich möchte, dass sie gleich nochmal zu Frau Vogel fahren und sie nach allen Leuten befragen, mit denen Nina in Kontakt stand. Egal  ob Onkel, Opa, Lehrer, Trainer oder sonst wer. Wir müssen die Namen sämtlicher Männer erfahren, die in Kontakt mit Nina standen.“
    „OK, Chef. Wollen wir hoffen, dass Frau Vogel in der Lage ist, uns helfen zu können. Sie war gestern doch ziemlich fertig“, antwortete Kraft, der einer der Polizisten war, der sie gestern am Tatort befragt hatte. Kraft war Ende  dreißig  und alle nannten ihn „den Sensiblen“. Eigentlich betraute Wolke ihn ungern mit solch heiklen Aufgaben, da Kraft für seinen Geschmack viel zu viel Mitgefühl zeigte. Mitgefühl war zwar schön, aber in seinem Job konnte man sich nicht zu viel davon leisten. Opfer logen oft, dass sich die Balken bogen.

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