Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
nun noch knapp 50 Meter von dem Wagen, die Anspannung stieg. Er versuchte, Nina durch die Gabe zu erfassen, spürte aber nichts. Sicherlich war sie so verängstigt, dass die Angst alle anderen Emotionen und Fähigkeiten im Griff hatte.
Walsh stand nun fünf Meter vor dem Wagen und konnte hineinblicken.
Seine Waffe hatte er auf das Fahrerfenster gerichtet. Er schaute in das Auto, sah aber nichts. Niemand saß in dem Wagen.
„Scheiße“, fluchte Walsh leise und Angst übermannte sich seiner Gefühle. War er wieder zu spät gekommen? Das konnte er sich nicht vorstellen. Joe hatte ihm doch gesagt, dass die Übergabe erst um 17 Uhr stattfinden sollte. Das bedeutete noch jede Menge Zeit und er konnte sich nicht vorstellen, dass der Clown in den Wald gefahren war, um Nina zu töten.
Und wenn doch ?, war ein kurzer, düsterer Gedanke.
Unmöglich, versuchte sich Walsh zu beruhigen. So jemand wird kurz vor der Zielgeraden nicht die Nerven verlieren. So hoffte er zumindest. Der Clown musste hier in der Nähe sein, der Wagen war schließlich noch da, und das Handysignal auch.
Dann hörte er Geräusche von der anderen Seite des Waldes. Schnell versteckte er sich hinter dem Wagen. Die Geräusche kamen näher. Jemand stand unmittelbar vor dem Fahrzeug. Er hörte, wie dieser jemand die Tür öffnete.
Zur gleichen Zeit, ohne auch nur zu zögern, öffnete Walsh die Beifahrertür, die automatisch mit entriegelt wurde.
Die Blicke eines fremden Mannes und Walsh´ trafen sich. Das Lachen im Gesicht des Fremden verstummte. Es war der Clown. Er versuchte, instinktiv nach der Tür zu greifen um abzuhauen, aber Walsh hatte die Waffe auf ihn gerichtet und sagte in ernstem Ton: „Wag es und ich knall dich ab!“
Der Clown nahm seine Hand von der Tür und sagte: „Was willst du von mir?“
„Meine Tochter!“
„Deine Tochter? Wovon redest du?“
„Wo ist Nina!?“, schrie Walsh und drückte die Waffe auf Pfeiffers Stirn, die vom Angstschweiß glänzte.
„Ich kenne keine Nina, du verwechselst mich, Mann. Ich war nur pissen.“
„Falsche Antwort!“, schrie Walsh ihn an und ohne Vorwarnung schoss er ihm in den linken Oberschenkel.
Der Clown schrie auf und sein Oberschenkel begann sofort heftig zu bluten. Instinktiv drückte er seine Hand auf den Oberschenkel, um die Blutung zu stoppen.
„Bist du verrückt?“, schrie er Walsh an.
„Wo ist meine Tochter?“, brüllte Walsh ihm entgegen.
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, krächzte Pfeiffer.
Walsh nahm Pfeiffers Kopf und knallte ihn gegen das Lenkrad, bis das Gesicht von Pfeiffer nun wirklich wie das Gesicht eines Clowns aussah.
Pfeiffer schrie und Walsh wusste, dass er nun wirklich Angst hatte, aber das war erst der Anfang. Er musste wissen, wo er Nina versteckt hatte, bevor er Pfeiffer töten würde. Dass er ihn töten würde, stand außer Frage.
„Wo ist meine Tochter, you bastard!“, brüllte Walsh und hatte die Waffe wieder auf die Stirn von Pfeiffer gedrückt.
„Ich weiß das wirklich nicht, du verwechselst mich, Mann. Bitte, lass mich gehen“, flehte er.
„Aus dem Wagen“, befahl Walsh und Pfeiffer und er stiegen aus. Den kurzen Moment, wo Walsh aus der Beifahrertür ausstieg, nutzte Pfeiffer und rannte los. Walsh sah das und lief ihm hinter her.
Walsh schoss, verfehlte ihn aber. Pfeiffer rannte, trotz Verletzung, wie ein Besessener und Walsh stand ihm in nichts nach. Er stolperte über dicke Äste am Boden und zerkratze sich an den kleineren der vielen Büsche. Pfeiffer hatte aufgrund der Schussverletzung im Oberschenkel einen erheblichen Nachteil gegenüber Walsh. Und was Pfeiffer nicht wusste, war, dass Walsh ihm aufgrund seiner Top-Agenten-Ausbildung deutlich überlegen war. So rannte Pfeiffer in der Hoffnung, dass er entkommen konnte, dabei gab es kein Entkommen vor Walsh. So dauerte es auch nicht lang, bis er Pfeiffer mit einem gewagten Sprung zu Boden warf. Der Clown lag nun unter ihm und Walsh schlug auf ihn ein. Immer wieder schlug er auf das Gesicht von Pfeiffer, bis dieser den letzten Widerstand aufgegeben hatte.
Dann zielte er mit der Pistole auf Pfeiffers Stirn, die aufgrund der brutalen Schläge stark blutete.
„Sag mir, wo meine Tochter ist, und ich lass dich leben“, schrie er und hielt die Waffe zum Abzug bereit.
„Du kommst zu spät. Sie haben sie mitgenommen“, antwortete Pfeiffer voller Angst, Schmerzen und in der kleinen Hoffnung, sein Leben doch noch retten zu können.
Kapitel 75
Tag 5 nach der Entführung,
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