Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
jetzt brauchte, war eine verstörte Göre. Wer weiß, was die im Radio erzählten. Nein, in diesem ruhigen Zustand gefiel Nina ihm besser. Er brauchte diese Ruhe, also ließ er das Radio aus. Wer mochte nur der Tote sein? Es konnte nur Ralle sein. Es musste Ralle sein, da Carlos bestimmt verhaftet wurde und Ralle wurde bestimmt von der Polizei erschossen, weil sich der Idiot gewehrt hatte.
„Scheiße“, fluchte er.
Nina schrak hoch und warf ihm einen ängstlichen Blick zu.
„Schau mich nicht an“, drohte Pfeiffer ihr. Nina blickte sofort weg und aus dem Fenster.
Pfeiffer warf einen Blick auf die Uhr im Auto. Sie zeigte 9:36! Als musste er noch etwas mehr als sieben Stunden hinter sich bringen. Aber was, wenn Carlos der Polizei auch die verschlüsselten E-Mails gezeigt hatte? Was, wenn die Polizei um 17 Uhr auf ihn wartete? Pfeiffer wusste nicht, was er tun sollte.
Aber er musste etwas tun, ansonsten drohte ihm das gleiche Schicksal wie Carlos, oder gar wie Ralle. Er wollte nicht in den Knast und auch nicht sterben, schon gar nicht so kurz vorm Ziel. Er verließ die Autobahn und fuhr auf einen Autobahnparkplatz. Er musste zur Ruhe kommen und dann die nächsten Schritte durchdenken.
Auf dem Parkplatz stellte er den Motor ab und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Nach einigen Minuten hatte er einen Entschluss gefasst. Es gab nur eine Möglichkeit. Er nahm sein Handy und schrieb eine E-Mail an den Auftraggeber und wartete auf eine Antwort. Nervös versuchte er, das belegte Brötchen zu essen und nahm einen Schluck von der Capri Sonne. Nach einigen Minuten schaute er in sein E-Mail-Fach und im Eingang war eine neue E-Mail.
Kapitel 74
Tag 5 nach der Entführung, Köln-Porz, 09:40 Uhr
„Sehr gut, Joe, wo ist er?“
„Komm mit.“
Melanie warf Walsh einen Blick zu. Walsh nickte, weil er wusste, dass Melanie auch sehen wollte, was Joe herausgefunden hatte - und es war ihr gutes Recht. Er wollte sie nicht ausschließen. Beide folgten Joe ins Wohnzimmer. Die Eltern von Melanie saßen bereits dort. Sie mussten aufgestanden sein als Melanie Walsh Verband angelegt hatte.
„Guten Morgen, Herr Walsh“, sagten die beiden Vogels.
Walsh reichte beiden die Hände und sagte: „Auch Ihnen.“
Der Tisch war gedeckt.
„Ich habe uns Frühstück gemacht“, sagte die Mutter von Melanie.
„Danke“, antwortete Walsh. Melanie gab ihren Eltern einen Kuss und setzte sich auf den Sessel, welcher neben der Couch stand auf der Walsh und Joe Platz nahmen.
„Wo ist er?“, fragte Walsh angespannt.
„Er hat gerade angehalten. Es muss ein Parkplatz sein, auf der Autobahn zwischen Bonn und Köln.“
„Sehr gut, ich fahre sofort los. Kann ich das Signal über mein Handy haben?“
„Ja, kann ich machen. Gib mir das Handy und ich werde es draufladen.“
Walsh reichte Joe sein Blackberry.
„Gib mir fünf Minuten“, sagte Joe und schloss das Blackberry an seinen Laptop an.
„Genug Zeit für ein Brötchen“, waren die freundlichen Worte von Maria Vogel.
„Danke, aber ich glaube, ich habe keinen Hunger“, antwortete Walsh.
„Bitte, nehmen Sie. Es wird Ihnen gut tun. Und hier noch eine Tasse warmen Tee“, erwiderte stattdessen Maria und reichte Walsh das belegte Brötchen und eine Tasse mit Tee. Walsh konnte dieser Freundlichkeit nichts entgegensetzen und nahm das Angebot an. Und Maria hatte recht. Sein Körper war hungrig, nur der Stress und das Adrenalin hatten seinem Verstand das falsche Signal ausgesendet.
Gerade als Walsh das Brötchen verspeist und einige Schlucke vom Tee getrunken hatte sagte Joe: „Fertig. Du kannst jetzt mit diesem kleinen Programm das Signal nachverfolgen.“
„Sehr gut, danke. Ich muss dann“
„Seien Sie bitte vorsichtig, Herr Walsh“, sagte Karl Vogel.
„Das werde ich“, antwortete er und stand auf, um die Wohnung zu verlassen. Melanie stand auch auf und begleitet ihn zur Haustür.
„Ich bring sie dir zurück, Melanie“, sagte Walsh und reichte ihr die Hand zum Abschied.
„Ich weiß. Sei bitte vorsichtig“, antwortete sie und erwiderte den Händedruck. Ihre Blicke trafen sich und Walsh war der Versuchung erlegen, zu glauben, dass er Sorgen in ihren Augen sah, aber diese galten nicht nur ihrer Tochter, sondern auch ihm.
Macht sie sich Gedanken um mich? , fragte er sich und ihm wurde ganz warm.
Walsh bestieg den Mini und folgte dem Signal auf seinem kleinen Programm, welches Joe auf dem Smartphone installiert hatte. Inzwischen war das Fahrzeug
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