Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Kontaktdaten derer kommen, die sich übers Darknet in deren Community eingeloggt haben. Laut meinem Mitarbeiter Miehle gibt es etliche Kinderschänder, die in deren Darknet-Forum Mitglied waren.“
„Darknet ... Internet ... Mann, Manfred, diese Moderne, dieser technologische Fortschritt, hat nicht nur gute Seiten. Das Internet hat all die grauen Mäuse aus ihren Verstecken hervorgeholt.“
„Wem sagst du das. Aber was sollen wir machen?“, bestätigte Wolke ihn, da er auch davon überzeugt war, dass das Internet die schlimmsten Dämonen und abartigsten Fantasien der Menschen Realität werden ließ.
„Und was ist mit Nina?“
„Tja, die passt so gar nicht in das Bild. Und um ehrlich zu sein: wenn sie nicht entführt worden wäre, wer weiß, ob wir dieser Bande je auf die Schliche gekommen wären“, stellte Wolke verbittert fest.
„Und du glaubst wirklich, dass sie von Kinderschändern entführt wurde, weil sie verkauft werden soll, wegen einer Organtransplantation?“
„Ja, sieht schwer danach aus. Allein die gleiche, seltene Blutgruppe von Nina und dem toten Mädchen aus Lübeck erhärten den Verdacht.“
„Habt ihr schon Anhaltspunkte, wer die Kleine nun haben könnte?“
„Leider nein. Die Übergabe sollte heute um 17 Uhr stattfinden, aber wie es aussieht, wurde sie vorverlegt. Vielleicht haben die etwas spitz bekommen oder der Clown bekam kalte Füße und hat die Übergabe vorverlegt. Wir wissen es nicht. Aber dadurch wurde uns eine verdammt gute Möglichkeit genommen, die Hintermänner zu fassen und Nina zu retten“, antwortete Wolke und ballte die Hand zur Faust, da er wusste wie ärgerlich die Änderung des Übergabetermins aus Polizeisicht war.
Denn jetzt standen sie wieder am Anfang. Ihr wichtigster Zeuge, der Clown, war tot, und somit jede Möglichkeit, zu erfahren, wer dieser Auftraggeber war.
Wolke hoffte, dass ihnen die Computer von Carlos oder Pfeiffer neue Informationen liefern konnten, aber bis diese Informationen vorlagen, fürchtete er, würden sie Nina schon tot irgendwo ohne Herzen vorfinden.
„Und was hat es mit diesem ominösen Rächer auf sich?“
„Rächer? Du meinst wohl Mörder! Wir wissen das nicht. Aber er muss verdammt gut informiert sein, weil er uns immer einen Schritt voraus ist. Er tötet die Verdächtigen und benachrichtigt uns dann. Das ist sehr seltsam.“
„Vielleicht ein Profi?“
„Gut möglich. Die Familie von Nina ist vermögend. Vielleicht haben die einen Profikiller engagiert. Aber woher hat dieser Killer die Informationen?“
„Mit den richtigen Mitteln findet man doch heute jede Information im Internet oder Darknet.“
„Dann hat er Helfer. Meine Mitarbeiter werden die Mutter gleich nochmal ins Gespräch nehmen. Einen Rächer können wir nicht gebrauchen.“
„Wenn Geld keine Rolle spielt, findet sich bestimmt ein russischer Hacker, der sich in die Polizeidatenbank hackt. Was die NSA kann, können doch russische Hacker schon längst“, bemerkte Heinrich süffisant.
„Meinst du wirklich? Scheiße, daran habe ich gar nicht gedacht“, antwortete Wolke und fand diesen Gedanken gar nicht so abwegig, da er ihn auf eine Idee brachte.
Kapitel 79
Tag 5 nach der Entführung, Köln-Porz, 12:45 Uhr
Ja, er war ein Lügner. Und er stand dazu. „Auge um Auge“, das war seine professionelle Einstellung. Er hatte kein Mitleid, als er Carlos folterte und tötete, und er hatte kein Mitleid, als er den Clown erschoss. Sie hatten kein Mitleid verdient, denn das Blut unschuldiger Kinder klebte an ihren Händen. Sie hatten jedes Recht verwirkt, sich Mensch zu nennen. Für ihn waren sie Bestien. Und Bestien tötete man, bevor sie zu einer Seuche wurden.
Der Clown konnte dankbar sein, dass er ihn per gezieltem Kopfschuss getötet hatte und nicht, wie er ursprünglich vorhatte, mit Polonium-210. In seinem „Spezialwerkzeug“ befanden sich auch zwei Ampullen mit dieser radioaktiven Substanz. Äußerlich angewendet war sie ungefährlich, aber wenn sie in den Körper gelangte, z. B. durch Lebensmittel, oder direkt in die Blutbahn, war Polonium-210 eine der fiesesten Tötungsmethoden überhaupt. Je nach Dosis konnte der Todeskampf mehrere Wochen andauern, und es gab kein Gegenmittel.
Walsh wollte den Clown leiden lassen. Der Gedanke, dass er über mehrere Wochen einen Kampf mit dem Tod fechten würde, den er nicht gewinnen konnte, bereitete ihm Genugtuung, aber am Ende hatte er sich dagegen entschieden. Nicht, weil er Mitleid mit dem Clown
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