Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
bin, da hat Nina die Jungs immer verscheucht. Ich habe mich das nicht getraut, weil ich zu viel Angst hatte“, erklärte Marc und Walsh sah, dass er feuchte Augen hatte. Auch Walsh war von dieser Ehrlichkeit tief gerührt. Sogar Joe, der sich an die Augen fasste, weil er nicht wollte, dass man sah, dass er den Tränen nahe stand.
Walsh drückte Marc an sich und streichelte sein Haar.
„Du bist cool. Die anderen Jungs waren Idioten und Nina hat das gut gemacht. Familie hält zusammen. Lass dich nicht von den anderen Jungs ärgern. Ich finde dich verdammt cool!“
„Echt? Weil du bist auch verdammt cool“, sagte Marc und hatte wieder dieses einnehmende Grinsen im Gesicht.
„N, klar, Bro“, sagte Walsh und reichte ihm die Faust, die Marc erwiderte.
„Gehörst du auch zu meiner Familie? Das wäre voll cool. Dann kannst du Nina und mich beschützen. So viele Muskeln, wie du hast, trauen sich die Jungs bestimmt nicht, uns zu ärgern.“
Walsh antwortete nicht sofort, aber diese Worte trafen ihn mitten ins Herz. Sein Blick wanderte zu Melanie.
„Ja, er gehört auch zur Familie“, sagte sie in sanftem Ton und Walsh hätte in diesem Augenblick die Welt umarmen können. Und in diesem Augenblick war es ihm egal, ob Melanie es ernst gemeint , oder es nur gesagt hatte, damit Marc nicht traurig war. Sie hatte es gesagt und ihre Augen sagten ihm, dass sie es auch so meinte. Von dem Hass am ersten Tag ihrer Begegnung schien nicht mehr viel übrig geblieben zu sein, und das ließ ihn noch fester daran glauben, dass er Nina retten musste.
„Cool. Und Joe?“
„Der sowieso“, grinste Melanie und Joe lachte und zwinkerte Marc zu.
Marc strahlte über beide Ohren. Und wenn es nach Walsh ging, sollte das auch so bleiben. Joe könnte für immer bei ihnen bleiben. Er war mehr, als nur der beste Freund. Ohne Joe hätte er niemals so weit kommen können, und dass Joe ihm ohne Bedingungen half, sprach für seinen Charakter.
„So, Uppi, jetzt müssen wir. Und du versprichst, nicht wieder einfach abzuhauen. Wir holen dich ab. Versprochen?“
„Ja, aber ich bin nicht einfach abgehauen. Ich habe von Nina geträumt, dass sie in Gefahr ist“, versuchte Marc seine Aktion zu erklären.
„Geträumt?“, fragte Walsh.
„Ja, ich nenne es träumen. Manchmal, auch wenn ich nicht schlafe, habe ich das Gefühl, dass ich in meinen Träumen reisen kann. Hört sich komisch an, oder?“, antwortete Marc und verzog das Gesicht, weil er Angst hatte, dass Walsh ihn nicht ernst nahm.
„Nein, Marc. Das ist nicht komisch. Das ist etwas ganz Besonderes, was nur ganz besondere Menschen wie du können. Ich werde dir zeigen, damit umzugehen.“
„Echt? Ich bin was Besonderes?“
„Ja, etwas ganz Besonderes sogar“, bestätigte ihn Walsh.
„Cool.“
„So, Großer, komm jetzt“, forderte Melanie Marc auf und reichte ihm die Hand. Gerade, als Marc die Hand greifen wollte, drehte er sich um und umarmte Walsh.
Walsh wusste nicht, was er hätte tun sollen, als die Umarmung zu erwidern. Marc löste sich und ging mit Melanie nach draußen.
Melanie warf Walsh noch einen letzten Blick zu, den er mit einem Lächeln erwiderte.
„Na, Bro, wenn da mal nicht was geht ... love is in the air ...“
„Singen war noch nie deine Stärke“, lachte Walsh und setzte sich neben Joe.
„Hey, beleidige nicht meine Gene. Ein Schwarzer, der nicht singen kann ...“, lachte Joe laut und fügte hinzu. „Der Marc ist echt der Knaller.“
„Ja, der ist wirklich super.“
„Die Jungs sollen mir unter die Nase kommen, den armen Jungen zu dissen.“
„Und mir erst“, bestätigte Walsh ihn.
„Sag mal, was hast du vorhin gemeint, als du sagtest, du würdest es ihm beibringen?“
„Marc ist ein Gabenkundiger. Als ich die Gabe eingesetzt habe, um Nina zu finden, habe ich etwas gespürt. Jemanden, der nach Nina suchte. Es war Marc.“
„Echt?“
„Ja. Der Kleine weiß gar nicht, was für eine besondere Gabe er hat. Stattdessen hat ihm die Gesellschaft immer vorgehalten, dass er behindert ist und nicht normal.“
„Aber Nina hat ihn beschützt“, warf Joe ein.
„Ja, aber so weit sollte es nicht kommen. Kein Mensch verdient es, ausgegrenzt zu werden. Niemand. Und schon gar nicht Marc. Du hast gesehen, wie unvoreingenommen er ist und wie viel Liebe er in sich trägt. Es widert mich an, dass die Polizei ihn verdächtigt hat“, antwortete Walsh und Wut siegt in ihm auf. Wut über die Gesellschaft und ihren falschen Moralvorstellungen, ihre
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