Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
war nun mal oft nicht einfach zu verstehen und so lange kein Tatverdächtiger vorlag oder jemand der gestanden hatte, waren alle Personen, die mit Nina in Kontakt standen Verdächtige und daher durften sie nicht über den aktuellen Stand informiert werden.
Auch wenn Kraft Vogel gerne Informationen über den aktuellen Stand gegeben hätte, denn im Gegensatz zu Bruhns war er von der Unschuld der Vogels überzeugt, und auch von Marcs. Aber der Teddy war natürlich ein sehr starkes Argument. Sein Blick wanderte kurz zu Bruhns, die ihn wie ein Adler beobachtete. Kraft kannte Bruhns und wusste, was dieser Blick bedeutete! Nicht weich werden, Kollege, sonst grätsche ich dazwischen. Kraft atmete kurz durch die Nase ein und aus und sammelte wieder seine Gedanken.
Egal, wie nett der alte Vogel ist, du musst deinen Job machen und Marc ist leider derzeit der Hauptverdächtige , machte sich Kraft Mut.
„Herr Vogel, in der Tat können Sie mir hoffentlich helfen. Wissen Sie, dass Nina einen Teddy besessen hat?“
„Ja, selbstverständlich. Wie könnte ich ihren Lieblingsteddy nicht kennen? Der ist von der Marke Steiff. Meine Tochter hat ihr diesen vor einiger Zeit geschenkt. Den legt sie kaum aus der Hand. Was ist mit dem Teddy? Haben Sie den gefunden?“, fragte Vogel und wieder erkannte Kraft in der Stimme einen deutlichen Anstieg von Nervosität.
Kraft überlegte kurz, was er antworten sollte. Sein Blick wanderte zu Bruhns, die spürte, was Kraft antworten wollte. Aber sie zuckte nur mit den Schultern, was so viel hieß wie: Dein Anruf, Kollege. Was du machst, ist deine Sache! Danach gehört Marc mir!
„Ich bitte, dies vertraulich zu halten, was ich Ihnen jetzt erzähle, Herr Vogel.“
Vogel antwortete nicht. Kraft konnte hören, wie er schluckte. Was das bedeutete, war Kraft klar. Vogel war viel zu nervös um zu antworten. Das letzte, was er wollte, war Vogel falsche Hoffnungen machen. Kraft konnte sich in Vogel gut reinversetzen, jede Information war für Familien von höchster Wichtigkeit. Leider waren Betroffene nie objektiv. Daher wurden Informationen auch oft fehlinterpretiert. Entweder zum Guten oder Schlechten. Dies war mit ein Grund, warum Kraft ungern Informationen preisgab, es sei denn sie waren von wirklich positiver Eigenschaft.
„Wir haben einen Teddy gefunden, auf den die Beschreibung von Melanie Vogel zutreffen könnte.“ Kraft hörte ganz deutlich, dass Vogel wieder schluckte. Anscheinend hatte sein Körper vor Aufregung zu viel Speichel gebildet und dann fing Vogel an zu husten, weil der Speichel in die Luftröhre gelangte.
Ruhig, alter Mann, ganz ruhig. Kraft gab Vogel die Zeit, sich zu sammeln.
„Was …?“, mehr brachte Vogel nicht zustande.
„Wir wissen noch nicht, was das zu bedeuten hat. Wir wissen nicht mal, ob es wirklich ihr Teddy ist. Daher mein Anruf an Sie.“
Kraft hörte ein lautes Ein- und Ausatmen.
„Doch, doch. Das können Sie sehen.“
„Wie meinen Sie das?“, fragte nun Schmitt wieder hellwach und sichtlich angespannt.
„Sie können sehen, ob das Ninas Teddy ist.“
Schmitt war sprachlos. Bruhns warf ihm einen irritierten Blick zu und sie gestikulierte, dass er doch den Anruf kurz stumm schalten sollte. Kraft reagierte aber nicht darauf.
„Herr Vogel: Meinen Sie, wir können feststellen, ob der Teddy von Nina ist? Ist das ein Sondermodell?“
„Nein, nein, kein Sondermodell. Meine Frau hat mit Nina ihren Namen in die Innenseite des T-Shirts genäht“, antwortete Schmitt und Kraft hatte das Gefühl, als könnte er seinen Pulsschlagen hören.
„Wie bitte?“, rutschte es diesmal aus Kraft heraus.
„Das war letztes Jahr. Meine Frau ist begeisterte Häklerin und Näherin. Und Nina wollte unbedingt ihren Namen auf ihrem Lieblingsteddy, falls sie den mal verlieren sollte, damit alle Welt weiß, dass es ihr Teddy ist. Und meine Frau hat ihr den Gefallen getan. Schauen Sie bitte auf die Innenseite des T-Shirts, dann wissen Sie, ob es Ninas Teddy ist.“
„Das werden wir tun, Herr Vogel. Vielen Dank für diese Information. Sie haben mir sehr geholfen.“
„Darf ich Sie auch etwas fragen?“
„Ja, bitte“, antwortete Kraft, der jedoch die Frage schon ahnte.
„Werden Sie mir sagen, ob es ihr Teddy ist?“
Kraft hielt kurz inne.
„Der Teddy ist bei der Polizei. So leid es mir tut, aber ich darf zu diesem Zeitpunkt leider wirklich noch nichts zu laufenden Ermittlungen sagen. Sie dürfen aber gerne morgen im Revier anrufen und sich unverbindlich
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