Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

diesen Vergleich konnte er nicht stehen lassen.
    „Du machst es dir zu einfach. In Momenten, wo diese Männer nicht erregt sind, sind sie sich voll bewusst, dass das, was sie tun, nicht richtig ist. Aber dann übernimmt ihre Geilheit die Kontrolle über sie und so sehr sie sich dagegen sträuben, aber die Erregung und die Lust, einen jungen Körper zu berühren, ist viel stärker als jede Vernunft. Eigentlich sind es arme Schweine. Im Knast habe ich  mich lange mit Ralle unterhalten. Keiner dieser Männer will den Kindern weh tun, sie wollen nur sexuell befriedigt werden. Und Ende der Achtziger  gab es auch Hoffnung für sie, dass die Politik das begreifen würde  ...“
    „Boah Carlos! Bitte, hör auf mit diesem Scheiß! Das sind Tiere und wenn sie das wirklich nicht wollen würden, dann sollen sie sich doch kastrieren lassen! Also erzähl mir nicht so einen Schwachsinn! Mit Kinderfickern habe ich kein Erbarmen!“ Schmitt wollte nicht, aber er konnte den Schwachsinn von Carlos nicht mehr ertragen und so platzte es aus ihm heraus und sein Ton wurde am Ende richtig laut. Er hatte bei seinen Recherchen selber herausgefunden, dass etablierte Parteien wie die Grünen und die FDP die Legalisierung von Sex mit Kindern in ihre Parteiprogramme aufnahmen und vorantrieben.  Der Gedanke war schrecklich für ihn, dass es vor nicht mal allzu langer Zeit Menschen gab, die Sex mit Kindern fast gesellschaftsfähig gemacht hätten! Was, wenn sie ihr Ziel erreicht hätten? Was wäre der nächste Schritt gewesen? Sex mit Kindern? Sex mit dem Bruder, der Schwester oder der Mutter? Nein, in so einer unmoralischen und kranken Welt wollte Schmitt nicht leben. Und wenn es nach ihm ginge, mussten all die Politiker, die damals dafür waren, heute zur Rechenschaft gezogen  werden! Alle!
    „Por favor, Schmitti!“, antwortete Carlos, nahm den letzten Zug von seinem Joint und drückte den  Stummel im Aschenbecher aus. Danach nahm er einen weiteren Joint aus der Schublade und zündete diesen an.
    „Tschuldigung, wollte nicht wütend werden. Aber während wir hier reden ist Nina irgendwo in den Fängen von irgendeinem Perversen“, versuchte Schmitt seinen Ausraster zu entschuldigen, aber tief in seinem Herzen gab es da nichts zu entschuldigen.
    „Du hast recht, Schmitti. Du bist halt sensibler als dein großer Körper es ahnen lässt ...“, wollte Carlos die Stimmung wieder auflockern. „Möchtest du noch ein Kölsch?“
    „Nein danke.“
    „Gut, dann nehme ich auch keins. Aber zurück zu Ralle. Jedenfalls hatte  ich ihn dann so weit bekommen, dass er sich mir immer weiter öffnete . Die Szene ist zur Zeit sehr nervös. Ein guter Freund von Ralle wurde kürzlich verhaftet. Er wohnt auch in Köln und war einer der Hauptlieferanten, wenn es um Kinderpornografie geht. Die Kölner Polizei hat ihn und seine Sammlung, welche wohl mehrere Tausend Videos umfasst, vor einigen Tagen hopps genommen. Dabei hat er noch nie einem Kind was zu Leide getan. Die meisten Pädophilen sind eher Voyeure.
    Sie wollen gar nicht in Kontakt mit Kindern treten. Jetzt fürchtet die Community, dass sie vielleicht einen Maulwurf in ihren Reihen haben. Ich persönlich habe ja die NSA in Verdacht, aber das habe ich Ralle nicht gesagt.“ Carlos hielt inne, nahm einen kurzen Zug und griff sich mit der anderen Hand kurz in den Schritt, soweit das Schmitt von seiner Seite aus erkennen konnte, da der Tisch zwischen den beiden stand.
    Das ganze Gespräch widerte Schmitt an. Carlos berichtete so nüchtern, fast schon, als würden die gefassten Kinderschänder ihm leid tun. Egal, ob dieser Videosammler ein Kind berührt hatte oder nicht, er ist genau so schuldig wie alle anderen auch. Oder was dachte er, wie er an dieses Material gekommen ist? Diese sogenannten Voyeure! Damit sie ihre sexuelle Lust befriedigen konnten wurden irgendwo Kinder geschändet. Wie konnte man diese Voyeure dann nicht mit denen, die diese Taten durchführten, gleichstellen. Sie waren alle schuldig!
    „Hast du Ralle wegen Nina gefragt?“, wollte Schmitt endlich wissen.
    „So einfach ist das nicht. Du kannst Ralle nicht einfach nach Nina fragen. Wie dumm wäre das, Schmitti! Nein, das muss man auf subtile Weise machen. Ralle weiß ja, dass ich eher auf junge Frauen stehe, die wie schon reife Früchte sind „, , bemerkte Carlos mit einem breiten Grinsen.
    Jugendliche meinst du doch, wieso sagst du das nicht , dachte Schmitt und verdrehte seine Augen und seine Lippen verzog er unbewusst nach