Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

unten.
    „Mensch, Schmitti, jetzt entspann dich doch! Ich würde niemals mit einer Sex haben, die es nicht will ... aber es geht ja hier nicht um mich, sondern um Nina. Jedenfalls konnte ich ihn überzeugen, dass er mir die Zugangsdaten für ihre Community gibt. . Du musst dich halt nur ins Darknet einloggen, ich gebe dir noch den genauen Server.“
    „Ich?“, platzte es aus Schmitt heraus. Er war sprachlos. Hatte er das eben richtig verstanden oder hatte sich Carlos versprochen ?
    „Was schaust du wie ein begossener Pudel? Natürlich du.“
    „Carlos, sag mir bitte nicht, dass du mich gerade verarschen willst, oder?“
    „Das ist mein voller ernst. Ey Caramba, Schmitti, nochmals. Denk doch mal nach! Ralle kennt mich aus dem Knast und er weiß, dass ich nicht auf Kinder stehe, sondern auf Jugendliche. Ich will Frauen bumsen, die Kurven haben und nicht die, die bei meinem Schwanz anfangen zu heulen. Verstehst du .“
    „Was ist daran so witzig? Ich verstehe das nicht! Das ist jetzt ein Scherz? Hast du zu viel von diesen scheiß Joints geraucht?“
    „Nein, das ist mein voller Ernst. Ich konnte Ralle davon überzeugen, dass du auf Kinder stehst, dich bis jetzt aber noch nicht getraut hast, es auszuleben.“
    „Waaas hast du?“, schrie Schmitt und hätte Carlos am liebsten eine gescheuert.
    „Caramba!, Schmitti, lass mich nicht böse werden! Mäßige deinen Ton, ja?! Du wolltest, dass ich dir helfe, und das habe ich getan. Weißt du, wie viel Überredungskunst es mich gekostet hat, Ralle davon zu überzeugen, dass du auf Kinder stehst, damit er mir die Zugangsdaten gibt. Ich sagte doch, seit die Polizei einige aus der Community hopps genommen hat, sind alle sehr vorsichtig geworden. Und du hast es nur meiner Knacki-Freundschaft zu Ralle zu verdanken, dass er dich in ihren Kreis aufnimmt. Dort kannst du dann nach Nina suchen. Tio! Begreif das doch endlich. Mierda, es war die einzige Lösung.“
    Schmitt konnte nicht antworten. Das war alles zu viel für ihn. Er hatte Carlos gebeten, Informationen für ihn zu besorgen, aber nicht, dass er ihm Zutritt zu diesen Kranken besorgen sollte. Er wollte nichts mit solchen Tieren zu tun haben. Schmitt wusste, dass er sich nicht verstellen konnte, sie würden schnell merken, dass er keiner von ihnen war - und was dann?
    Jetzt verstand auch Schmitt, was er damit gemeint hatte, dass er Ralle überzeugen konnte, weil er tief in die Trickkiste gegriffen hatte. Einen Freund musste man doch nicht von sich überzeugen! Aber einen Freund musste man von einem anderen Freund überzeugen. Carlos hatte nie vorgehabt, sich selber Zutritt zu verschaffen, sondern Schmitt.
    „Du hattest also nie vor gehabt, dich dort einzuschleusen?“
    „Por favor, Schmitti, die Frage hört sich aber sehr vorwurfsvoll an. Natürlich nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich dir helfen werde und das habe ich getan. Ich kann es mir nicht erlauben, mit Kinderpornografie oder Pädophilen in Berührung zu kommen. Ich bin auf Bewährung, das weißt du doch. Und seit Snowden bin ich noch vorsichtiger geworden. Die NSA hat überall ihre Finger im Spiel, oder warum wurden gerade in den letzten Monaten einige Pädophilen-Ringe gesprengt? Caramba! Ich glaube an keine Zufälle!“ 
    „Mensch, Carlos. Ich habe dich gebeten in Erfahrung zu bringen, ob jemand aus dem Milieu mitbekommen hat, dass ein Mädchen kürzlich entführt wurde, mehr nicht.“
    „Schmitti, Schmitti, versteh doch endlich! Por dios! Du kannst Ralle oder jemanden anderen nicht einfach fragen, ob sie etwas von Kindesentführungen mitbekommen haben! Das ist eine verschworene Gemeinschaft. Die halten zusammen wie Pech und Schwefel. Und seit den letzten Verhaftungen sind sie eh noch vorsichtiger geworden“
    „Und wie soll ich das dann schaffen?“
    „Du musst ihr Vertrauen erschleichen. Es muss dir gelingen, in den inneren Kreis zu gelangen. Wenn einer weiß, von wem Nina entführt wurde, dann das Milieu. Es sei denn, Nina wurde von einem Familienmitglied entführt, das keinen Kontakt zum Milieu hat.“
    Daran wollte Schmitt gar nicht denken, die Konsequenz daraus war ihm bewusst. Dann wäre Nina weiter in den Fängen dieser Bestie und seinen perversen Spielen ausgeliefert. Nein, vielleicht hatte Carlos recht. Vielleicht war dies die einzige Lösung. Aber dadurch wurden seine Sorgen und seine Bauchschmerzen nicht besser. Er wusste nicht, ob er das alleine hinbekam. Carlos hatte die Spielregeln eigenmächtig geändert. Jetzt wurde es Zeit, dass