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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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völlig legitime Eheschließung abwickeln. Zumindest soweit es in unserer Macht steht. Ich bin sicher, wir würden Leute finden, die bereit wären zu bezeugen, dass die Ehe, äh …«
    »Vollzogen wurde«, schnauzte Laren. »Hören Sie eigentlich, was Sie da sagen? Zacharias kann sich nicht einmal dazu äußern. Es wäre … es wäre hinterhältig.«
    »Landesverrat?«
    »Das haben Sie gesagt, nicht ich.« Allmählich wurde es Laren ganz schwindlig von der Tragweite des Gesprächs.
    »Dies ist ein Notstand«, sagte Colin. »Sie wissen so gut wie ich, dass Birch irgendeinen Umsturz plant. Das Zweite Reich sammelt überall seine Kräfte. Wer weiß, was mit dem Schwarzschleier geschehen wird? Wir brauchen möglichst bald einen konfliktfreien Machtübergang, und wir wissen beide, dass Lady Estora die Interessen Sacoridiens wirklich am Herzen liegen.«
    »Gute Götter«, stieß Laren schwach hervor. Sie taumelte zum nächsten Stuhl, und Colin folgte ihr. »Zacharias kann sich nicht einmal selbst dazu äußern.«
    »Nein, aber wer soll für ihn sprechen, wenn nicht wir? Bestimmt nicht Lord Mirwell oder Lord D’Ivary oder Lord Wayman oder die anderen. Sie würden nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Weder Zacharias’ Interessen noch die des
Reiches.« Colin beugte sich über sie. »Harborough ist dafür, und er hat die Armee hinter sich.«
    »Sie haben schon mit anderen darüber gesprochen?«
    »Ja. Sobald wir die Nachricht bekamen, schon bevor Lord Spane zu uns kam.«
    »Das … das ist ja ein Staatsstreich«, flüsterte Laren.
    Colins Gesicht schien zu glühen. Sie hatte ihn bisher immer als professionell und loyal erlebt, niemals als Intriganten. Die ganze Welt schien aus den Fugen geraten zu sein.
    »Es geht lediglich um eine Hochzeit«, sagte er. »Und zwar eine, für die Zacharias selbst den Ehevertrag abgeschlossen hat und die er selbst geplant hat. Wir verlegen lediglich das Datum etwas vor. Wenn er überlebt, umso besser. Dann feiern wir eine zweite Hochzeit, um alle zu befriedigen, die bei der ersten nicht zugegen waren.«
    »Ich kann dem nicht zustimmen«, sagte Laren. »Finden Sie nicht, dass Sie vorher mit Sperren reden sollten?«
    »Wie Sie wissen, ist er augenblicklich unpässlich, aber ich glaube, dass mir seine Denkweise im Lauf der Zeit vertraut geworden ist. Ich glaube, er wäre dafür.«
    »Sie wissen, dass meine Reiter den Lordstatthaltern die Neuigkeiten über den König mitteilen müssen. Ich könnte Ihren Plan in den entsprechenden Botschaften ohne Weiteres enthüllen.«
    »Das würde lediglich zu Aufständen führen.«
    »Ja, aber Colin, Sie wissen doch, worin meine spezielle Gabe besteht. Ich kann immer erkennen, ob andere ehrlich sind, aber gerade aufgrund dieser Gabe ist es unumgänglich, dass ich selbst sehr sorgfältig mit Wahrheit und Unwahrheit umgehe.« Sie unterbrach sich, weil sie daran dachte, wie sie die Wahrheit manipuliert hatte, um Zacharias und Karigan voneinander getrennt zu halten. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, bevor sie weitersprach. »Ich kann meine Reiter
nicht in solche Täuschungsmanöver hineinziehen. Sie überleben nur deshalb, weil jeder, der eine Botschaft erhält, darauf vertrauen kann, dass die Reiter ihren Dienst ehrlich versehen und niemals in politische Intrigen verwickelt sind. Ich werde meine Reiter nicht in Ihre Machenschaften verwickeln. Sie werden nur die Wahrheit überbringen.«
    »Würden Sie zumindest erwägen, ihren Aufbruch etwas zu verzögern?«
    »Nein. Das wäre ebenfalls eine Art Irreführung. Zacharias würde wünschen, dass die Lordstatthalter so bald wie möglich benachrichtigt werden. Meine Reiter brechen heute Nacht auf.«
    Colin richtete sich auf und wirkte nachdenklich, doch dann war er plötzlich wieder der nüchterne Ratgeber, mit dem sie zusammengearbeitet hatte, seit er das Amt von seinem Vorgänger Devon Wainwright übernommen hatte. »Sie haben Ihre Position klar umrissen, Hauptmann. Sie haben mir eine Menge Stoff zum Nachdenken gegeben.« Er entfernte sich und sprach leise mit Destarion.
    »Dank den Göttern.« Laren war völlig erledigt von den Ereignissen des Tages. Als wäre Zacharias’ lebensbedrohliche Verletzung noch nicht genug, hatten die vielen Intrigen sogar einen der verlässlichsten Männer, die sie kannte, angesteckt. Vielleicht hatte er recht damit, eine verfrühte Eheschließung vorzuziehen, um dem Aufruhr entgegenzuwirken, der auf die Bekanntmachung des königlichen Erbes folgen würde, aber eine

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