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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Reich tatsächlich existiert hatten. Argenthyne war von Mornhavon dem Schwarzen erobert und in Kanmorhan Vane, den Schwarzschleierwald verwandelt worden. Niemand wusste, was mit Laurelyn geschehen war, nicht einmal die Eleter.
    Im Moment war Karigan allerdings mehr von der Vorstellung überwältigt, dass dieser Mondstein ihrer Mutter gehört hatte. Wie? Warum? Und Kariny hatte gewollt, dass er Karigan übergeben werden sollte, eine Tatsache, die noch mehr Fragen aufwarf.
    Als sie aufblickte, lag in den Augen ihrer Tante wieder der sonderbare Ausdruck. »Es ist seltsam«, sagte sie. »Seltsam, dass deine Mutter so etwas besessen haben soll. Eletisch, um Himmels willen! Und doch … und doch finde ich es andererseits gar nicht so seltsam.«
    Karigan wartete und wagte es nicht, sie zu unterbrechen.
    »So vernünftig deine Mutter auch war, sie hatte außerdem noch eine andere Seite. Etwas Träumerisches. Das kam zweifellos von der mütterlichen Seite ihrer Familie.« Ohne die letzte Bemerkung zu erläutern, fuhr Tante Stace fort: »Von dieser träumerischen Seite ihrer Natur stammten all die Lieder und Geschichten. Wie sie es geliebt hat, dir diese Geschichten zu erzählen und dir vorzusingen!«
    Karigans lief ein Schauer über den Nacken, als ihr einfiel, dass ihre Mutter meist von Laurelyn der Mondträumerin und von Argenthyne gesungen hatte.
    »Dann gab es Zeiten«, erzählte Tante Stace, »in denen sie nachts ausritt. Um zu den Sternen zu singen, sagte sie uns
immer. Stevic begleitete sie oft, und die beiden waren wie zwei Jugendliche, die ihre erste Liebe erleben, nicht wie ein Ehepaar mit Verantwortungen und einem Kind, für das sie sorgen mussten.«
    »Ich erinnere mich nicht«, sagte Karigan.
    »Es gibt vieles, woran sich ein Kind nicht erinnert, besonders, wenn diese Dinge nach seiner Schlafenszeit geschehen sind! Und übrigens sind sie auch schon lange vor deiner Geburt so ausgeritten. Ein junges Liebespaar. Ich wäre überhaupt nicht überrascht, wenn du während eines dieser Ausflüge gezeugt worden wärst.«
    Draußen im Wald? Ihre Eltern? Umgeben von Bäumen, Farnen und wilden Tieren? Karigans Wangen röteten sich. Es war gut und schön zu wissen, wer die eigenen Eltern waren – aber der Gedanke an die Dinge, die sie zu ihren Eltern gemacht hatten, war etwas ganz anderes. Sie rieb sich die Augen mit den Handballen, als könnte sie damit das neue Bild ausradieren, das sie nun im Kopf hatte, das Bild ihrer Eltern, die einander auf dem moosbedeckten Boden irgendeiner Waldlichtung umarmten, während das Mondlicht auf sie fiel …
    Tante Stace lächelte amüsiert, als hätte sie Karigans Gedanken genau erraten, aber dann wurde sie wieder ernst und fuhr mit ihrer Erzählung fort. »Auch wenn Stevic fort war, ritt Kariny nachts allein aus. Sevano war immer ganz außer sich vor Sorge, weil sie sich so in Gefahr begab, aber sie lehnte seine Begleitung ab und kehrte immer wohlbehalten und glücklich zurück. Besonders liebte sie den Vollmond. Das gibt mir zu denken…«
    »Meinst du etwa, dass sie eine Affäre hatte?«, fuhr Karigan hoch, mir ihren Gedanken immer noch auf der mondbeschienenen Waldlichtung.
    »Nein«, antwortete Tante Stace nachdenklich. »Ich glaube nicht, dass sie dazu fähig gewesen wäre. Sie liebte deinen Vater
von ganzem Herzen, sie lebte nur für ihn. Aber ich frage mich, ob sie da draußen auf ihren Ausflügen vielleicht Eletern begegnet ist.« Sie deutete vage in die Richtung des Umlandes. »Seit es am D’Yer-Wall Schwierigkeiten gibt, hört man öfter von Sichtungen der Eleter. Sogar in der Nähe von Corsa. Aber vielleicht sind sie schon immer da draußen gewesen und haben sich einfach nicht gezeigt. Vielleicht haben sie sich mit deiner Mutter angefreundet, und so ist der Kristall in ihren Besitz gekommen.«
    Das war eine ebenso gute Erklärung wie jede andere, dachte Karigan. Die Eleter pflegten zu wandern und waren, wie ihre Tante angedeutet hatte, ganz bestimmt schon immer »da draußen« gewesen, obwohl sie für die meisten Sacorider nur in Legenden lebten. Seit der Bresche im D’Yer-Wall waren sie wieder ins Bewusstsein gerückt, nicht mehr nur als Gestalten aus Märchen und Liedern, sondern durchaus lebendig und vollkommen wirklich.
    Sie schloss ihre Finger enger um den Mondstein, und Lichtstrahlen drangen zwischen ihnen hervor wie Klingen. Ihre Mutter hatte gewollt, dass er auf Karigan überging. Ihre Mutter hatte ihn bei seinem eletischen Namen genannt, Muna’riel.
    Und

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