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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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für Zacharias als auch für Ben Hoffnung besteht. Zacharias ist einige Male aufgewacht, und Ben hat sehr unruhig geschlafen, als habe er geträumt, was wesentlich besser ist als der totenähnliche Zustand, in dem er sich bisher befand. Destarion hat auch gesagt, dass seine Wangen ein bisschen Farbe bekommen haben. Hast du irgendetwas gehört?«
    »Nein«, antwortete Elgin. »Ich war den ganzen Morgen
mit den jungen Leuten zusammen. Du hast mehr erfahren als ich.«
    »Ich hoffe, es wird sich alles aufklären, sobald Zacharias wieder völlig zu sich gekommen ist. Aber falls er nicht wieder aufwacht, werden sie meinetwegen wahrscheinlich irgendetwas unternehmen müssen.«
    »Red …«
    »Nein, Elgin.« Bisher war sie beinah fröhlich gewesen, aber nun wirkte sie bedrückt, und Schatten verdunkelten ihre Augen. »Ich bin realistisch. Hier geht es um Politik, und sie können nicht zulassen, dass jemand Estoras neue Krone gefährdet.«
    »Aber du würdest doch nicht …«
    »Nein, ich würde mich wahrscheinlich nicht einmischen. Der Zeitpunkt zum Einmischen ist vorüber. Aber ich weiß zu viel, und sie sind nicht sicher, ob sie mir vertrauen können. Und um mich vollends vom Dienst zu suspendieren, müssten sie mich ins Exil schicken. Die einzige andere Möglichkeit wäre, die Verbindung, die ich mit meiner Brosche habe, irgendwie zu zerstören.«
    Wie Elgin genau wusste, konnte man diese Verbindung nur zerstören, indem man sie umbrachte. »Das werde ich nicht zulassen«, knurrte er. »Nur über meine Leiche.«
    »Danke, alter Freund«, sagte sie und streichelte sein Knie. »Genug von mir. Erzähl mir von meinen Reitern.«
    »Nach allem, was du für sie getan hast«, brummte Elgin, der nicht bereit war, das Thema so ohne Weiteres fallen zu lassen. »Das viele Blut, das du für das Reich vergossen hast. Und außerdem hast du den Jungen praktisch allein aufgezogen.«
    »Den König«, erinnerte sie ihn.
    »Ich erinnere mich nur an den Jungen, der Frösche in meine Stiefel gesteckt hat.«

    »Das hat Zacharias getan?«
    »Als ob du das nicht wüsstest.«
    Sie sah ihn unschuldig an, aber ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.
    »Ähem.«
    »Im Ernst, Meister«, sagte sie, »wir alle haben unser Blut für das Reich vergossen, aber als Hauptmann und Beraterin des Königs muss ich außerdem auf der politischen Ebene agieren, und diese Rolle erfordert manchmal genauso viel Blut. Also bitte, erzähl mir doch von meinen Reitern! Hat es irgendwelche Neuigkeiten aus dem Schwarzschleierwald gegeben?«
    Elgin kniff die Augen zusammen und betrachtete sie, seine Red. Ja, sie alle hatten ihr Blut für das Reich vergossen, aber man brauchte nur die Narbe anzusehen, die sich von ihrem Kinn über ihren Hals bis unter ihren Kragen erstreckte, um zu wissen, dass sie sogar beinah ihr Leben für das Reich geopfert hätte. Er wusste, dass diese Narbe noch viel weiter nach unten reichte, und dass sie nur ein kleiner Teil des Preises war, den sie an jenem Tag bezahlt hatte, als sie als Grüne Reiterin im Dienst verletzt worden war.
    Er würde alles tun, was in seiner Macht lag, um sie zu beschützen. Er wusste, dass ihre Reiter genauso empfanden, und damit hatten diejenigen, die Estora zur Königin erhoben hatten, nicht gerechnet. Er lächelte.
    »Noch nichts Neues aus dem Schwarzschleier«, sagte er. »Und was die Reiter angeht: Sophina ist seit jenem Tag ganz sanft geworden.« Seit dem Tag, an dem sie »gesehen« hatte, wie der König von Pfeilen niedergestreckt wurde. »Seitdem hat sich niemand mehr über ihre Überheblichkeit beschwert. Na ja, so gut wie niemand. Sie kommt jetzt sogar mit Merla zurecht.«
    Fast zwei Stunden lang plauderte er mit ihr; er erzählte ihr
in allen Einzelheiten, was ihre Reiter inzwischen alles angestellt und gelernt hatten, und sie lächelte beim Zuhören, ganz der stolze Hauptmann, aber hinter ihrem Lächeln spürte er eine tiefe Traurigkeit, die er nicht vertreiben konnte, was er auch sagte.

DIE SPEZIELLE FÄHIGKEIT EINER REITERIN
    Estora war überrascht, als sie hörte, dass Beryl Spencer nur wenige Tage nach ihrer Unterredung mit Connly in der Burg eingetroffen war. Sofort wurde ein geheimes Treffen im Solarium arrangiert. Als Estora dort ankam, ärgerte sie sich, eine Dienerin dort vorzufinden, die mit einem Besen auf die Spinnennetze in den Zimmerecken einhieb. Die Frau summte vor sich hin und merkte gar nicht, dass Estora eingetreten war.
    Die Königin räusperte sich, und die Dienerin erschrak so,

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