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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Ordnung?«
    »Ja. Die Reise jagt mir nur ein bisschen Angst ein.«
    »Mir auch. Aber nicht vergessen, er hat gesagt, wir dürfen den Glauben nie verlieren.«
    »Und, hast du zum Glauben zurückgefunden?«
    Kishan dachte eine Weile nach. »Ja, ich denke schon. Wie sieht’s bei dir aus?«
    »Ich habe Hoffnung . Reicht das?«
    »Das ist besser als nichts.«
    Der ozeangleiche Lehrer schüttelte uns herzlich die Hand und verabschiedete sich, während uns ein anderer Mönch zu unseren Zimmern brachte, damit wir unser Gepäck holen konnten.
    Mr. Kadam verwandte den Rest des Tages darauf, die Vorbereitungen für unsere Reise zu treffen. Kishan und ich packten sehr sparsam, hatten wir doch die Warnung im Gedächtnis, so wenig wie möglich mitzunehmen. Mr. Kadam entschied, dass wir weder Essen noch Wasser bräuchten, da die Goldene Frucht uns ernähren konnte. Und auch wenn sie kein Wasser produzieren konnte, zauberte sie jegliche andere Flüssigkeit herbei. Er empfahl heißen Kräutertee und zuckerfreie Getränke, um nicht zu dehydrieren. Ich dankte ihm für seinen Rat und wickelte sie vorsichtig in meine Steppdecke, bevor ich sie in meinem Rucksack verstaute.
    Wir diskutierten lange, ob wir ein Zelt einpacken sollten, entschieden uns dann jedoch für einen großen Schlafsack. Kishan und Mr. Kadam bezweifelten, dass ich ein Zelt das Gebirge hinauftragen konnte, außerdem benötigte ich in meinem Rucksack Platz für Kishans Kleidung, Fanindra und alle Waffen. Kishan würde sich in Tigergestalt und wieder zurückverwandeln müssen, weshalb er warme Kleidung bräuchte.
    Am nächsten Tag fuhren wir zum Fuß des Gebirges, und Mr. Kadam begleitete uns eine Weile, bevor er uns kurz umarmte. Er würde weiter unten sein Lager aufschlagen und unsere Rückkehr mit Ungeduld erwarten.
    »Seien Sie auf der Hut, Miss Kelsey. Die Reise birgt zweifellos Schwierigkeiten. Ich habe Ihnen alle meine Notizen in den Rucksack gelegt. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.«
    »Das haben Sie sicherlich nicht. Machen Sie sich keine Sorgen. Mit etwas Glück sind wir schneller zurück, als Sie glauben. Vielleicht bleibt die Zeit stehen, so wie in Kishkindha. Passen Sie auf sich auf. Und falls wir aus irgendeinem Grund nicht zurückkehren sollten, richten Sie Ren von mir aus …«
    »Sie werden zurückkehren, Miss Kelsey. Davon bin ich überzeugt. Und jetzt los. Wir sehen uns bald.«
    Kishan verwandelte sich in den schwarzen Tiger, und wir marschierten los. Eine halbe Stunde später drehte ich mich um, um zu sehen, wie weit wir gekommen waren. Das tibetische Hochland erstreckte sich bis zum Horizont. Ich winkte Mr. Kadams kleiner Gestalt tief unten zu, dann wandte ich mich wieder ab, kletterte zwischen zwei Felsen hindurch und setzte meinen Fuß auf den Pfad vor uns.

17
    D as Geis t erto r
    Z itternd zerrte ich meine Goretex-Handschuhe höher über meine Handgelenke. Wir waren den restlichen ersten Tag den Berg hinaufgewandert. Nachdem wir endlich im Schatten eines Felsvorsprungs einen geeigneten Platz gefunden hatten, streifte ich dankbar meinen Rucksack von den Schultern und streckte mich ausgiebig.
    Ich suchte den Boden nach Feuerholz ab. Nach einem warmen Essen, das wir der Goldenen Frucht zu verdanken hatten, kuschelte ich mich vollständig angezogen tief in meinen großen Schlafsack.
    Kishan stupste den Kopf in die Öffnung und kletterte in Tigergestalt hinter mir herein. Anfangs war es sonderbar, aber nach einer Weile war ich unendlich dankbar, denn sein warmes Fell ließ mein Zittern aufhören. Ich war so erschöpft, dass ich trotz des lauten Pfeifens des Windes in den Schlaf fand.
    Am nächsten Morgen benutzte ich die Goldene Frucht, um uns warmen Haferbrei mit Ahornsirup und braunem Zucker sowie einen Becher heiße Schokolade herbeizuwünschen. Kishan wollte der Wärme wegen in Tigergestalt bleiben, weshalb ich ihm eine Auswahl an Fleischsorten, eine riesige Schale mit Haferbrei und eine große Schüssel Milch anbot. Er begann mit den Steaks, aß aber auch den Haferbrei bis zum letzten Krümel auf und leckte die Milch rasch leer. Ich rollte unsere Habseligkeiten zusammen und verstaute alles im Rucksack, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.
    Die nächsten vier Tage vergingen in gleichbleibender Routine. Kishan ging voran, ich kümmerte mich dank der Goldenen Frucht ums Essen und entzündete abends ein Feuer, bevor wir aneinandergekuschelt im Schlafsack einschliefen, während der Wind um uns heulte. Der Aufstieg stellte eine echte

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