Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
Vom Netzwerk:
Schlag waren seine Sorgenfalten und sein angespannter Ausdruck wie weggewischt, und er machte einen tiefen Atemzug wie ein Mensch, der zu lange unter Wasser gewesen war.
    Zufrieden lächelte er sein sanftes, süßes Lächeln und streckte zögerlich die Hand aus, um meine Wange zu berühren. Ich spürte, wie sich das Band zwischen uns fest um mein Herz legte und mich wie ein Magnet zu ihm zog. Zaghaft legte er die Arme um mich und drückte seine Stirn an meine, bevor er mich ungestüm an seinen Körper presste. Er wiegte mich sanft vor und zurück und streichelte mir übers Haar. Mit einem Seufzen flüsterte er ein einziges Wort: »Kelsey.«

5
    R üc k keh r
    B ei Rens Berührung waren alle Gefühle, die ich so verzweifelt zurückgedrängt hatte, jäh durch meinen Körper pulsiert und hatten meine Leere gefüllt. Wie dem Grinch war mir mein Herz zwei Nummern zu klein.
    Ich spürte, wie ich vor neuer Energie sprühte und wuchs. Ren war die Sonne, und die Zärtlichkeit, die er mir angedeihen ließ, war lebensspendendes Wasser. Ein abgestorbener Teil von mir erwachte zu neuem Leben, streckte lange, wurzelgleiche Finger aus, entrollte dicke grüne Blätter und ließ krause Ranken herausschießen, die uns aneinanderketteten.
    Sarah rief mich aus der Küche, was mir schlagartig ins Gedächtnis brachte, dass es eine Welt außerhalb von uns beiden gab. »Kelsey? Kelsey? Wer ist es?«
    Zurück in der Realität wich ich einen Schritt zurück. Er ließ mich gehen, strich jedoch mit der Hand an meinem Arm herab und verschränkte seine Finger mit meinen. Ich war sprachlos. Mein Mund öffnete sich für eine Antwort, aber ich brachte kein einziges Wort heraus.
    Ren spürte meine Not und kündigte unser Kommen an. »Verzeihung, Mr. und Mrs. Neilson?«
    Mike und Sarah erstarrten mitten in der Bewegung, als sie ihn sahen. Ren lächelte auf seine umwerfende Art und streckte ihnen die Hand entgegen.
    »Hallo. Ich bin Mr. Kadams Enkel, Ren.«
    Er schüttelte erst Mike herzlich die Hand und dann Sarah. Als Ren ihr zulächelte, errötete sie, nervös wie ein Schulmädchen. Ich war erleichtert, dass ich nicht die einzige Frau war, die in seiner Gegenwart völlig den Verstand verlor. Er schien diese Wirkung auf Frauen jeglichen Alters zu haben.
    »Huch, Ren«, sagte Mike. »Das ist ja ein Zufall. Kelsey, hieß nicht dieser Tiger …«
    »Äh, ja. Lustig, nicht wahr?« Ich sah zu Ren hoch und bohrte ihm den Daumen in die Hand.
    » Ren ist eigentlich nur sein Spitzname. Sein richtiger Name ist … Al.« Ich stieß ihm leicht gegen den Arm. »Nicht wahr, Al?«
    Seine Augenbrauen zogen sich vor amüsierter Verwunderung zusammen. »Genau, Kelsey.« Er wandte sich wieder an Mike und Sarah. »Eigentlich lautet er Alagan, aber Sie können mich Ren nennen. Das tut jeder.«
    Sarah hatte ihre Fassung wiedergewonnen. »Na schön, Ren. Kommen Sie bitte herein.«
    Er warf ihr erneut ein betörendes Lächeln zu und sagte: »Liebend gerne.«
    Sarah entfuhr ein leises Kichern, und sie strich sich verlegen mit der Hand durchs Haar. Ren bückte sich und hob mehrere Päckchen auf, die er neben der Tür abgestellt hatte, sodass ich die Gelegenheit nutzen konnte und geradewegs ins Wohnzimmer hastete.
    Während Mike Ren behilflich war, kam Sarah zu mir und flüsterte: » Kelsey, wann habt ihr zwei euch kennengelernt? Für einen Moment habe ich gedacht, dass mir endlich Li vorgestellt wird. Was ist los?«
    Ich starrte zum Weihnachtsbaum und murmelte: »Das würde ich auch gerne wissen.«
    Die Männer betraten das Wohnzimmer, wo Ren seinen anthrazitgrauen Fischgrät-Mantel auszog und ihn über einen Stuhl hängte. Er trug ein langärmeliges graues Poloshirt, das sich eng an seine Brust und seine Arme schmiegte.
    »Wer ist Li?«, fragte Ren.
    Mir fiel die Kinnlade herunter. »Wie hast du …« Ich klappte rasch den Mund zu. Für einen Moment hatte ich sein außerordentlich gutes Tigergehör vergessen. »Li ist … äh … ein Junge …, den ich kenne.«
    Sarah hob die Augenbrauen, sagte jedoch kein Wort.
    Ren beobachtete mich eindringlich, wartete höflich ab, bis ich mich gesetzt hatte und ließ sich dann neben mir auf dem Sofa nieder. Sobald er saß, stürzten sich die Kids auf ihn.
    »Ich habe ein Geschenk für euch zwei«, sagte er verschwörerisch zu Rebecca und Sammy. »Könnt ihr es gemeinsam aufmachen?«
    Die Kids nickten mit ernster Miene, und er schob ihnen lachend eine große Schachtel zu. Sie rissen sie hektisch auf und zogen eine Gesamtausgabe der

Weitere Kostenlose Bücher