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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Stück hinter Lord Rathbourne stand und sie besorgt beobachtete. Was absurd war. Sie war keine Närrin und konnte sehr wohl auf sich selbst achtgeben. Also sah sie den älteren Mann wieder an. »Das würde ich sehr gern.«
    »Hervorragend. Sagen wir übermorgen.« Dann lächelte er. »Sie dürfen Mr Harrington mitbringen, falls Sie es wünschen … und Sie sich in seiner Begleitung weniger ängstlich fühlen.«
    »Ich fühle mich nicht im Mindesten ängstlich, Mylord«, sagte sie bestimmt und reichte ihm die Hand.
    »Das sollten Sie lieber.« Er hob ihre Hand an seine Lippen und sah Gabriella an. »Ich hörte, dass Ihr Bruder annahm, das Siegel könnte, zusammen mit anderen, den Schlüssel zum Jungferngeheimnis liefern.«
    »Ja, möglicherweise mit zwei weiteren Siegeln zusammen.« Sie überlegte. »Seine Annahme gründete auf dem Muster, das auf seinem Siegel war; jedoch vermutete er, dass selbst alle drei Siegel zusammen eine Botschaft ergeben würden, die man mühsam entziffern müsste.«
    »Wie interessant«, murmelte er.
    »Ach ja? Warum?«
    »Weil, meine teure Miss Montini, soviel ich bisher hörte, und ohne das Siegel Ihres Bruders gesehen zu haben, ich vermute, dass ich eines der anderen beiden besitze.«

Fünfzehntes Kapitel
     
    »Bei allem was heilig ist, was haben Sie sich dabei gedacht?« Nate setzte ein höfliches Lächeln auf, umfasste Gabriellas Ellbogen und führte sie geradewegs zur Tür.
    »Und was denken Sie sich?« Sie erwiderte sein Lächeln, wenn auch mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich bringe Sie hier raus, damit wir ungestört reden können.« Er führte sie rasch durch die Tür und über den Korridor.
    »Wo gehen wir hin?«
    »In den Hof«, raunte er.
    Es war nicht der abgelegenste Platz, könnte doch jederzeit jemand kommen, aber da ihm das Gebäude der Antikengesellschaft nicht vertraut genug war, fiel ihm kein besserer Ort ein. Die Flügeltüren nach draußen standen weit offen, um frische Luft hereinzulassen, und sie stiegen drei Stufen hinab in den Hof.
    Hier standen Bänke und Bäume in großen Kübeln, hohe Amphoren, aus denen Blumen quollen sowie einige antike Statuen, die die Gäste wohl daran erinnern sollten, welchen Dingen man sich hier widmete. Alles war ansprechend gestaltet, und an einem milden Abend wie diesem könnte ein solches Ambiente ideal für ein kurzes Rendezvous sein. Ja, wäre Nate nicht so unsagbar verärgert, hätte er sie exakt aus diesem Grunde hergebracht. Und zum Glück war niemand außer ihnen im Hof.
    Gabriella schüttelte seinen Arm ab und sah ihn wütend an. »Erklären Sie sich, Nathanial!«
    »Ich mich erklären? Sie verlangen, dass ich mich erkläre ?«
    »Ja, das verlange ich.« Sie verschränkte die Arme vor dem Oberkörper, was ihren runden, wohlgeformten Busen betonte. Auch das hätte ihn sehr abgelenkt, wäre er nicht so verärgert. »Also?«
    »Nun gut. Was haben Sie mit Lord Rathbourne gemacht?«
    »Ich glaube, wir tanzten«, antwortete sie ungerührt. »Er ist ein exzellenter Tänzer.«
    »Oh, nein.« Nate schüttelte den Kopf. »Sie haben nicht bloß getanzt. Sie haben ihn ausgefragt!«
    »Sind Sie Lord Rathbourne jemals vorgestellt worden?«
    »Nein.«
    »Er ist kein Mann, den man ausfragt.«
    »Mag sein, doch kenne ich Sie inzwischen hinreichend, um diesen Ausdruck in Ihrem Gesicht zu deuten.«
    Sie tat verwundert. »Und was für ein Ausdruck sollte das sein?«
    »Sie wissen, welchen ich meine.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Dies ist kein Spiel, Gabriella!« Er senkte die Stimme und beugte sich zu ihr. »Lord Rathbourne ist ein gefährlicher Mann.«
    »Ich glaube, was man von ihm sagt, ist …« Sie reckte trotzig das Kinn. »… übertrieben.«
    »Besitzen Sie überhaupt keinen Verstand?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Lord Rathbourne ist ein Mann, der bekommt, was er will.«
    »Und?«
    »Und ich sah, wie er Sie angesehen hat. Was er auf der Tanzfläche wollte, waren Sie.«
    Erst wurde sie rot und starrte ihn entsetzt an, dann lachte sie. »Das ist absurd!«
    »Ist es? Haben Sie eine Vorstellung, wie verlockend Sie in diesem Kleid aussehen? Wie das Feuer Ihrer Leidenschaft Ihre Augen zum Leuchten bringt? Wie verletzlich und entschlossen zugleich Sie wirken? Vollkommen unwiderstehlich und doch unnahbar?«
    »Denken Sie ernstlich …« Sie verstummte. »Sie sind eifersüchtig!«
    »Das bin ich ganz gewiss nicht.« Er konnte unmöglich eifersüchtig sein. Eifersucht würde Dinge implizieren, die er nicht

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