Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)
Schluck. Ich möchte nicht, dass du betrunken bist.«
»Ach nein?« Nach einem weiteren Schluck gab sie ihm das Glas zurück. »Warum nicht?«
»Weil es zwar ›umso rascher‹ ginge, doch nicht annähernd so vergnüglich wäre, wenn einer von uns kaum wahrnimmt, was geschieht.«
»Oh.« Sie überlegte. »Ja, das ergibt einen Sinn. Ich möchte alles wahrnehmen. Ich möchte, dass die Erinnerungen an diese Nacht mir für den Rest meines Lebens bleiben.«
Er schwenkte den Brandy im Glas und sah sie mit einem Ausdruck an, den sie nicht deuten konnte. »Ich hoffe, dass es deinen Erwartungen gerecht wird.«
»Dessen bin ich gewiss«, sagte sie lächelnd. »Verführe mich, Nathanial.«
»Nun, ich hege die feste Absicht, es zu tun, aber Verführung, meine liebe Gabriella, ist eine Kunst. Und wie jede andere Kunst auch, darf sie nicht überstürzt werden.«
»Dann bist du ein Künstler?«
»Heute Nacht schon«, raunte er und trat hinter sie. Sie hielt den Atem an. Ein hauchzarter Kuss berührte ihren Nacken, und sie atmete hörbar ein. Nathanials Stimme war tief und bezaubernd. »Es gibt einige hochempfindliche Stellen an einer Frau, von denen die meisten Damen, wie ich vermute, gar nichts wissen.«
»Tun sie nicht?«
»Nein. Beispielsweise der Nacken.« Wieder spürte sie einen ganz leichten Kuss. Sein Arm legte sich um sie, und er zog ihr die Stola ab, die zu Boden fiel. Dann ruhten seine Hände auf ihren Schultern. »Oder die Beuge zwischen Hals und Schultern.« Seine Lippen streichelten besagte Stelle, und Gabriella neigte seufzend den Kopf zur Seite.
»Ah«, machte sie und schloss die Augen, während Nathanial sie behutsam zu sich drehte.
»Die Halsbeuge.« Sein Mund streifte sie dort, wo es wunderbar kitzelte. Sie fühlte, wie er die Bänder ihres Nachthemds löste und ein kühler Lufthauch über ihre Haut strich. Nathanial schob ihr das Batistnachtkleid über die Schultern, so dass es zu der Stola auf den Boden fiel. Nun stand sie vollkommen nackt vor ihm.
Sie öffnete die Augen. Er legte die Hände an ihre Wangen und küsste sie sanft und zärtlich. Ein Präludium. Als sie ihm die Lippen öffnete, glitt er langsam mit der Zunge über deren Konturen. Gabriella hörte ein leises Stöhnen und stellte verwundert fest, dass es von ihr kam.
Ihre Hände ruhten auf seiner Brust, wo sie die Wärme seines Körpers durch die Seide seines Morgenmantels spürte. Ohne seinen Mund von ihrem zu entfernen, strich er zärtlich über ihre Arme, ehe er seine um sie legte und sie an sich zog.
Nun wurde sein Mund fordernder, beharrlicher. Hitze sammelte sich in Gabriellas Bauch und tiefer. Sie erwiderte seinen Kuss mit einer bislang ungekannten Begierde, einer Dringlichkeit, die tief aus ihrem Innern zu kommen schien. Ihre Zunge spielte mit seiner, und sie genoss seinen Geschmack nach Brandy und Verlangen und allem, was sie sich jemals gewünscht hatte.
Eine Hand von ihm war unten auf ihrem Rücken, während die andere ihren Po streichelte. Unweigerlich schmiegte sie sich dichter an ihn. Sie fühlte seine Erregung an ihrem Bauch und wiegte die Hüften an ihm.
Er stöhnte. »Guter Gott, Gabriella.«
»Nathanial«, hauchte sie. »Ich möchte …«
»Ich weiß, Liebste.« Er hob sie hoch, trug sie zum Bett und legte sie behutsam hin, als wäre sie ein zerbrechlicher, kostbarer Schatz.
Sie beobachtete mit halbgeschlossenen Augen, wie er sich eilig entkleidete. Dabei wanderte ihr Blick von seinen breiten Schultern über die muskulöse Brust und tiefer über den strammen Bauch zu seiner Erektion, die riesig war. Prompt bemerkte sie, wie sie errötete, was unverständlich war, denn es machte sie überhaupt nicht verlegen, ihn nackt zu sehen. Oder vor ihm nackt zu sein. Nichts war mehr von Bedeutung, außer dem Verlangen nach seinem Körper, der sich mit ihrem vereinte.
Nathanial legte sich neben sie, liebkoste die empfindliche Stelle an ihrer Kehle und hauchte von dort weitere Küsse hinab bis zu einem Punkt zwischen ihren Brüsten. Er umfing eine Brust mit der Hand und neckte die Spitze. Der Kitzel war so überraschend, dass Gabriella einen stummen Schrei ausstieß. Sein Mund bewegte sich zu der anderen Brust, deren Spitze er mit der Zunge umkreiste, bis ihr Atem schneller ging. Zärtlich nahm er ihren Nippel in den Mund und sog daran, während er weiter mit der anderen Brust spielte. Es dauerte nicht lange, bis Gabriella sich vor Wonne unter ihm wand. Feuchtigkeit sammelte sich zwischen ihren Beinen, und sie bog die Hüften
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