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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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rauschhafte, sich steigernde Verlangen und der überwältigende Höhepunkt, in dem sich alle Spannung auflöste. Und nun, immer noch eins, ihrer beider Atmen im gleichen Rhythmus, der vollkommene Friede, der sie umhüllte. So, mit Nathanial, könnte sie ewig liegen.
    Schließlich aber glitt er aus ihr hinaus und legte sich neben sie. Ein schreckliches Verlustempfinden regte sich in ihr, doch er nahm sie in den Arm, als wollte auch er sie nie wieder loslassen. Gabriella kostete die wundervolle Befriedigung aus, von der sie nie erwartet hatte, sie einmal zu erfahren, und legte den Kopf auf seine Brust. Er strich ihr übers Haar.
    »Und?«, fragte er mit einem hörbaren Schmunzeln. »War deine Verführung annehmbar?«
    »Ja, Nathanial, sie war annehmbar.« Sie lächelte. »Mehr als annehmbar«, ergänzte sie seufzend. »Es war wundervoll.«
    Fürwahr, in ihrem Leben hatte sie sich noch nicht so wunderbar gefühlt, so verehrt und, zumindest für einen Moment, geliebt. Letzteres war zweifelsohne eine Illusion, welche die Intimität mit sich brachte. Dennoch konnte auch eine Illusion genossen werden, solange man akzeptierte, dass sie bloß eine Fantasie war.
    »Jetzt bist du wahrlich ruiniert, wie du hoffentlich weißt.«
    »Ach, war ich es vorher nicht?«
    Er lachte. »Grade, Gabriella, es ist alles eine Frage des Grades.«
    »Nun, dann bin ich es wohl.« Sie schmiegte sich an ihn, an seine feste Wärme. Sich an einen nackten Mann zu schmiegen, der einem gerade die unglaublichsten Empfindungen beschert hatte, war mit nichts von dem vergleichbar, was sie sich ausgemalt hatte. Offenbar sprach einiges dafür, wahrhaftig, herrlich ruiniert zu sein. »Ich fühle mich jedenfalls sehr ruiniert.«
    »Gabriella …« Seine Stimme klang trügerisch gelassen. »Was dieses Angebot von Rathbourne betrifft …«
    Und schon war die herrliche Zufriedenheit dahin. Gabriella wich zurück, setzte sich auf und raffte die Decken um sich. »Ja?«
    Auch er setzte sich auf, lehnte sich gegen die Kissen und sah ihr in die Augen. »Ich denke, es ist ein Fehler.«
    »Ich denke eher, es ist eine Chance«, entgegnete sie ruhig. »Und abgesehen von anderen Überlegungen, kann ich mich nun vergewissern, dass Rathbourne das Siegel nicht hat.«
    »Das ist mir gleich. Er ist ein gefährlicher Mann.«
    »Ich habe keine Angst.«
    »Was an sich bereits ein Problem ist. Du solltest Angst haben.«
    Sie betrachtete ihn prüfend. »Hast du vor, es mir zu verbieten? Schon wieder?«
    »Wenn ich muss.«
    »Ich dachte, wir hätten bereits erläutert, dass du kein Recht besitzt, mir irgendetwas zu verbieten.«
    »Dies«, mit einem Handschwenk wies er auf sie, das Bett und sich, »gibt mir das Recht.«
    »Dies«, sie imitierte seine Geste, »gibt dir überhaupt gar keine Rechte. Ich war schon ruiniert, wie du weißt.«
    »Wie sollte ich das vergessen?«
    Natürlich könnte er es nicht vergessen. Kein Mann könnte es. »Dieses Gespräch ist beendet«, sagte sie frostig. »Ich muss in mein Zimmer zurück. Meine Kleider …«
    »Ich hole sie«, raunte er mit zusammengebissenen Zähnen, warf die Decke beiseite und stieg aus dem Bett.
    »Du bist nackt!« Entsetzt schlug sie sich die Hände über die Augen und wurde abermals rot.
    »Vor einer Minute war ich ebenfalls nackt«, sagte er aus dem Nebenzimmer. »Da schien es dir nichts auszumachen.«
    »Nein, tat es vor einer Minute auch nicht!«
    »Du kannst die Hände wieder herunternehmen.« Er hatte sich seinen Morgenmantel übergezogen und warf ihre Nachtkleider auf das Bett. »Hier.«
    »Dreh dich um.«
    »Wie du wünschst«, murmelte er und kehrte ihr den Rücken. »Anscheinend geht es ausschließlich darum, was du wünschst.«
    »Sei nicht albern.« Sie krabbelte aus dem Bett und schlüpfte blitzschnell in ihr Nachthemd. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    » Du willst das Siegel finden! Du willst den guten Namen deines Bruders wiederherstellen! Du willst für Rathbourne arbeiten! Und heute Nacht wolltest ∂u mich.«
    »Ich bitte um Verzeihung, wenn du dich dadurch belästigt fühltest«, konterte sie und wickelte sich in ihre breite Stola. »Ich werde dir nicht wieder zu nahe treten.« Sie schritt auf die Tür zu.
    »Teufel nochmal, Gabriella, leg mir keine Worte in den Mund!« Er packte sie und zog sie in seine Arme. »Ich fühlte mich keineswegs belästigt, und niemand außer dir würde je so etwas sagen.«
    Sie wollte sich ihm entwinden, doch er ließ sie nicht.
    »Ich habe dich vom ersten Moment an begehrt, als

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