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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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ich dich sah. Was du wissen sollst, falls es dir nicht längst aufgefallen ist. Aber ich will mehr, unter anderem, dass du in Sicherheit bist.«
    »Ich wüsste nicht, was mir geschehen sollte …«
    »Ich durchaus!«, fiel er ihr scharf ins Wort. »Ich kann mir alles Erdenkliche vorstellen, das dir zustoßen könnte. Falls du darauf bestehst, zu Rathbourne zu gehen, würde ich meinerseits insistieren …«
    Sie verengte die Augen. »Insistieren?«
    »Ja, ja, dann eben darum bitten.«
    »Und wenn ich ablehne, drohst du mir wieder mit Verhaftung?«
    »Gut möglich. Oder ich binde dich einfach an einen Stuhl und behalte dich hier, bis du zur Vernunft gekommen bist.«
    »Ah, das würde dir gefallen, ja?«
    Ein verwegen amüsiertes Funkeln trat in seine braunen Augen, und unpassenderweise jagte Gabriella ein Wonneschauer über den Rücken, den sie geflissentlich ignorierte. »Wahrscheinlich«, antwortete er kopfschüttelnd. »Ich möchte nicht, dass du allein zu ihm gehst.«
    »Du wirst nicht …«
    »Nein, werde ich nicht. Ich möchte, dass du einen der Diener mitnimmst, den neuen, würde ich sagen. John Farrell.«
    Xerxes? Sie nickte. »Na schön.«
    »Was denn? Kein heftiger Widerspruch?«
    »Es scheint mir eine vernünftige Bitte. Also …« Sie stemmte sich gegen ihn. »Lässt du mich jetzt los.«
    »Vorerst.« Als er ihr in die Augen sah, stockte Gabriella der Atem. »Aber nur fürs Erste.« Dann küsste er sie, bevor er sie aus seiner Umarmung entließ. »Du solltest gehen, ehe dich jemand sieht.«
    Sie nickte. Warum vergaß sie alles, wenn er sie küsste? Und warum wollte sie nichts lieber als für immer in seinen Armen bleiben? Sie huschte aus seinem Zimmer über den Korridor und öffnete ihre Tür.
    Im selben Moment ging Quintons Tür auf. »Miss Montini?«
    Sie zuckte zusammen, rang sich jedoch ein höfliches Lächeln ab. »Mr Harrington. Ich hoffe, Sie hatten einen schönen Abend.«
    »Fürwahr, er war maßlos erbaulich«, antwortete er trocken. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Aha?« Was in aller Welt konnte er von ihr wollen?
    »Mein Bruder war noch nie verliebt, und ich fürchte, ihm könnte leicht das Herz gebrochen werden. Da ich schon miterlebte, wie Sterlings Herz brach, würde ich ungern bezeugen müssen, wie Nate dasselbe widerfährt. Folglich wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie es vermeiden.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Mr Harrington.«
    »Nein? Mein Fehler. Anscheinend sind Sie nicht so intelligent, wie mir erzählt wurde.« Er nickte. »Gute Nacht, Miss Montini.«
    »Mr Harrington«, murmelte sie, ging in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Gewiss täuschte er sich. Ja, es war nicht zu übersehen, dass Nathanial Gefühle für sie hegte. Er wollte sie beschützen, aber das war Teil der Verpflichtung, die er einging, als er ihr zusagte, ihr bei der Suche nach dem Siegel zu helfen. Er konnte unmöglich … Ihr Herz flatterte bei dem Gedanken.
    Nein! Wäre er in sie verliebt, hätte er etwas gesagt. Gelegenheiten genug hatte es gegeben, und Nathanial war kein Mann, der solche Dinge für sich behielt.
    Sie stieg in ihr Bett und versuchte zu schlafen. Nur leider wollte ihr die Frage nicht aus dem Kopf gehen.
    Was, wenn Quinton Recht hatte?

Zweiundzwanzigstes Kapitel
     
    »Sie wollten mich sprechen, Sir.«
    Nate saß auf dem Stuhl seines Bruders hinter dem Schreibtisch in der Bibliothek und musterte den Diener. Xerxes Muldoon war ein großer, breitschultriger Mann, ungefähr zwanzig Jahre älter als Nate, und hatte einen leicht exotischen Einschlag. Vor allem aber sah er nicht wie ein Diener aus. Warum hatte Nate es vorher nicht bemerkt?
    »Miss Montini besteht darauf, etwas zu tun, das ich für außerordentlich unbedacht halte«, begann er.
    Muldoon wartete regungslos – der vollkommene Diener.
    »Heute Vormittag beginnt sie, Lord Rathbournes Sammlungen zu katalogisieren. Nun gehen über Rathbourne schon lange Gerüchte um, von denen einige sehr wenig erquicklich sind. Ob sie der Wahrheit entsprechen oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.« Er schüttelte den Kopf. »Und offen gesagt interessiert es mich auch nicht.«
    »Sir?«
    »Ich halte ihn für gefährlich. Daher möchte ich Miss Montini nicht schutzlos in seinem Haus wissen. Ich möchte, dass Sie die Dame begleiten.«
    »Sehr wohl, Sir.« Muldoon trat nun doch von einem Fuß auf den anderen. »Weiß Miss Montini davon?«
    »Ja. Sie ist nicht erfreut, aber sie hat zugestimmt. Ich muss sagen, sie ist die

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