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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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nicht zusammenzuzucken, als sie in Cams dunkle Augen sah. »Mr. Rohan, ich dachte, Ihr seid längst abgereist.«
    »Ich fahre in Kürze nach London.«
    Gut , dachte sie. So ist es am besten . Aber ihr Herz schlug dennoch schmerzhaft bis zum Hals.
    »Und ich kehre in einer Woche zurück«, fuhr er zu ihrer Verblüffung fort. »Zusammen mit einem Ingenieur und einem Baumeister, die den Zustand von Ramsay House begutachten werden.«
    Amelia schüttelte den Kopf, noch bevor er den Satz beendet hatte. »Mr. Rohan, ich möchte nicht undankbar klingen, aber das ist nicht nötig. Mein Bruder und ich werden entscheiden, wie wir vorgehen wollen.«

    »Euer Bruder ist nicht in dem Zustand, irgendeine Entscheidung zu treffen.«
    Lord Westcliff unterbrach beschwichtigend ihren Wortwechsel. »Miss Hathaway, Ihr seid herzlich eingeladen, für immer in Stony Cross Manor zu bleiben.«
    »Ihr seid sehr großzügig, Mylord. Aber da Ramsay House noch steht, werden wir dort wohnen.«
    »Es war schon vor dem Feuer keine angemessene Behausung«, erwiderte Cam. »Wie die Dinge jetzt stehen, würde ich keinen streunenden Hund mehr hineinlassen. Wahrscheinlich muss ein Großteil des Hauses bis auf die Grundmauern abgerissen werden.«
    Amelia starrte ihn finster an. »Dann werden wir eben ins Torhaus an der Auffahrt ziehen.«
    »Das ist viel zu klein für Euch alle. Und es ist ebenfalls in keinem guten Zustand.«
    »Das geht Euch aber nichts an, Mr. Rohan.«
    Cam warf ihr einen langen, eindringlichen Blick zu. Der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert. Eine Mischung aus Besorgnis und Verwirrung war darin zu lesen.
    »Wir müssen unter vier Augen miteinander reden«, sagte er.
    »Nein, das müssen wir nicht.« Jede Faser ihres Körpers kreischte auf und war in Alarmbereitschaft versetzt, als sie die Blicke sah, die die drei Männer austauschten.
    »Mit Eurer Erlaubnis«, murmelte Lord Westcliff, »werden wir uns nun zurückziehen.«
    »Nein«, entgegnete Amelia rasch, »Ihr müsst nicht gehen, wirklich, dafür gibt es keinen Grund …« Ihre
Stimme verklang, als sie erkannte, dass ihre Erlaubnis nicht vonnöten war.
    Lord St. Vincent, der Westcliff auf dem Fuße folgte, blieb kurz neben Amelia stehen und flüsterte ihr ins Ohr: »Obwohl man Ratschläge normalerweise mit Argwohn begegnen sollte, insbesondere wenn sie von mir kommen … geht unvoreingenommen an die Angelegenheit heran, Miss Hathaway. Einem geschenkten, reichen Ehemann schaut man nicht ins Maul.« Er zwinkerte ihr zu und eilte mit großen Schritten zur Terrasse.
    Wie vom Blitz getroffen, gelang es Amelia gerade einmal, ein einziges Wort hervorzubringen: » Ehemann? «
    »Ich habe ihnen erzählt, dass wir verlobt sind.« Cam hakte sich behutsam, wenn auch bestimmt, bei ihr unter und führte sie auf die andere Seite der Eibenhecke, wo sie vom Haus aus nicht beobachtet werden konnten.
    »Warum?«
    »Weil wir es sind.«
    »Wie bitte?«
    Sobald sie außer Sicht waren, blieben sie stehen. Entgeistert sah Amelia in seine warmen haselnussbraunen Augen. »Seid Ihr verrückt?«
    In einer geschmeidigen Bewegung nahm Cam ihre Hand und hob sie hoch, bis der Ring im Tageslicht glitzerte. »Ihr tragt meinen Ring. Ihr habt mit mir geschlafen. Ihr habt mir ein Versprechen gegeben. Viele Roma würden bezeugen, dass dies einer formvollendeten Verlobung gleichkommt. Aber nur zur Sicherheit, dass es legal ist, werden wir es noch wie die Gadjos machen.«

    »Wir werden nichts dergleichen tun!« Amelia entriss ihm ihre Hand und wich zurück. »Ich trage diesen Ring nur, weil ich das verdammte Ding nicht abbekomme. Und was meint Ihr damit, ich habe ein Versprechen gegeben? Waren diese Roma-Worte, die ich wiederholen sollte, etwa eine Art Gelöbnis? Ihr habt mich ausgetrickst! Ich habe doch kein Wort ernst gemeint, das ich gesagt habe.«
    »Aber Ihr habt mit mir geschlafen.«
    Schamesröte stieg ihr ins Gesicht, und sie wischte sich wütend mit dem Ärmel die Schweißperlen von der Stirn. Dann wirbelte sie entrüstet herum und stampfte rasch den Schotterweg entlang, der tiefer in die Gärten führte. »Das hat ebenfalls nichts bedeutet«, sagte sie über die Schulter.
    Mit Leichtigkeit hielt er Schritt. »Mir hat es aber etwas bedeutet. Der sexuelle Akt ist den Roma heilig.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Und was ist mit den Damen, die Ihr in London verführt habt? War es ebenfalls ein heiliger Akt, als Ihr mit ihnen geschlafen habt?«
    »Für eine Weile habe ich den lasterhaften Pfad der Gadjos

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