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Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Titel: Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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vergangen. Er blieb noch eine ganze Weile am Schreibtisch sitzen und dachte über das nach, was er soeben gehört hatte.
    Alles deutete darauf hin, dass es sich bei dem Mörder um eine Person handelte, die auf Rache aus war. Die Frage war nur, wofür? Der erste Mord, der an Hans Vannerberg, wirkte eher affektbetont, obwohl die gesamte Planung sehr ausgefeilt gewesen sein musste. Danach schien der Mörder auf den Geschmack gekommen zu sein. Lise-Lott Nilsson war, soweit er wusste, auf brutale Weise ertränkt worden, und Carina Ahonen war vor ihrer Hinrichtung sogar gefoltert worden. Was konnten diese Personen getan haben, dass sie in den Augen des Mörders eine solche Strafe verdient hatten? Der Täter musste eine gestörte Persönlichkeit haben und war in seiner Kindheit höchstwahrscheinlich selbst schweren Übergriffen ausgesetzt gewesen. Hans Vannerberg war ein Lausebengel gewesen. Aber hatten seine Jungenstreiche einen so ernsthaften Charakter gehabt, dass ihn jemand fast vierzig Jahre lang so gehasst hatte, dass er ihn schließlich ermordete? Der Gedanke war schwindelerregend. Mit einem solchen Hass konnte man nur schwer leben. Er hatte einmal gehört, dass ein Trauma nach etwa zehn Jahren dazu tendiert, ins Gedächtnis zurückzukehren. Konnte dasselbe auch nach vierzig Jahren passieren? Handelte es sich hier um eine Art von Midlife-Crisis?
    Er wurde ein weiteres Mal vom Läuten des Telefons in seinen Gedanken unterbrochen. Dieses Mal war es Torstensson aus Katrineholm. Sjöberg unterbreitete ihm seine Theorie, doch Torstensson fiel es offenbar schwer zu glauben, was er da hörte. Er gab Sjöberg die Details des Mordes an Lise-Lott Nilsson. Auch hier gab es Fingerabdrücke, an die man sich halten konnte. Der Mörder war anscheinend entweder unerfahren oder unbekümmert gewesen, vermutlich beides. Lise-Lott Nilsson war, wie auch in den Medien berichtet worden war, tatsächlich in einem Badezuber ertränkt worden, genauer gesagt in ihrem eigenen Fußbad. Es gab laut Torstensson allerdings keine Hinweise auf Folterungen, aber Sjöberg hatte das bestimmte Gefühl, dass die mentale Folter, die dem Mord vorausgegangen war, schon quälend genug gewesen sein musste. Im Bericht des Rechtsmediziners hatte es keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass der Kopf mehrfach unter Wasser getaucht worden war, aber Sjöberg ging nach all dem, was er bislang über die Vorgehensweise des Mörders gehört hatte, davon aus, dass das Ertränken nur der letzte Akt einer längeren Quälerei gewesen war. Der Mörder war vielleicht sogar selbst als Kind einer solchen Behandlung ausgesetzt worden.

    Er stand auf und ging zu Sandén hinüber, der auf einen Anruf der Stadtverwaltung in Katrineholm wartete. Er hatte dort einige Kommunalbeamte aus dem Wochenende geklingelt, und mittlerweile waren sie dabei, alte Ordner zu durchforsten. Im Augenblick konnte er nichts anderes tun als warten.
    Danach ging er zu Westman, der es gerade gelungen war, beim zentralen Melderegister jemanden zu erreichen. Als er ins Zimmer kam, stellte sie das Telefon auf Lautsprecher. Die Frau am anderen Ende versprach bereitwillig, bei der Suche in der zentralen Referenzdatenbank behilflich zu sein, wenn es so weit war. Zu den Personen, die aktuell in der Region Stockholm gemeldet waren, wollte sie selbst die betreffenden Informationen heraussuchen. Dagegen konnte sie keine Suchanfragen in den örtlichen Datenbanken durchführen. Sie bot sich aber an, ihnen die Telefonnummern von Angestellten der lokalen Steuerbehörden durchzugeben, die in Frage kämen. Weiter schlug sie vor, dass sie schon jetzt Kontakt zu den zuständigen Beamten in Katrineholm und Norrköping aufnehmen könne, wo man vermutlich einen großen Teil der gesuchten Personen aufspüren könnte.
    Ungeduldig marschierte Sjöberg weiter und klopfte weiter unten im Flur an Erikssons Tür. Eriksson saß vor dem Bildschirm und scrollte durch alte Pressemeldungen, und Sjöberg begann, der Kopf zu schwirren, als er versuchte, dabei zuzuschauen.
    »Hast du etwas gefunden, Einar?«, fragte er und löste seinen Blick von den flimmernden Buchstaben.
    »Das kann ich noch nicht sagen«, antwortete Eriksson. »Ich warte auf die Antworten der Polizeibezirke im ganzen Land, und in der Zwischenzeit durchsuche ich das Internet. Ich drucke alles aus, was ich finde, aber ich weiß noch nicht, was davon wirklich interessant ist. Du kannst ja nach draußen zum Drucker gehen und gucken, wenn du neugierig bist.«
    Sjöberg begab

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