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Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Titel: Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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–, bevor ihr die Haare und sogar die Augenbrauen abgeschnitten wurden. Schließlich waren ihr mit einer Zigarette Brandwunden zugefügt worden, und sie war vaginal mit einer Schere misshandelt worden, bevor sie erwürgt worden war. Sjöberg wusste, dass jetzt alles schnell, sehr schnell gehen musste.

    Vier Stunden später war es ihnen mit Hilfe der Frau im Einwohnermeldeamt von Stockholm und Angestellten der örtlichen Steuerbehörden gelungen, sämtliche Kinder aus Ingrid Johanssons Vorschulklasse des Jahres 68/69 zu lokalisieren:

    Eva Andersson, Sibeliusgatan 9, Katrineholm
    Peter Broman, Rönngatan 7b, Katrineholm
    Carina Clifton, Husabyvägen 9, Hägersten
    Urban Edling, Hagelyckegatan 18, Göteborg
    Susanne Sjöö Edvinsson, Sibyllegatan 46, Stockholm
    Staffan Eklund, Lokevägen 57, Täby
    Anette Grip, Vinsarp, Sparreholm
    Carina Ahonen Gustavsson, Stora Vreta, Sigtuna
    Kent Hagberg, Idrottsgatan 9, Katrineholm
    Katarina Hallenius, Lötsjövägen 1a, Sundbyberg
    Lena Hammarstig, Sköna Gertruds Väg 27, Katrineholm
    Stefan Hellqvist, Almstagatan 6, Norrköping
    Gunilla Karlsson, Paal Bergs Vei 23, Oslo
    Thomas Karlsson, Fleminggatan 26, Stockholm
    Jan Larsson, Krönvägen 3, Saltsjö-Boo
    Jukka Mänttäri, Sågmogatan 25, Katrineholm
    Lise-Lott Nilsson, Vallavägen 8, Katrineholm
    Christer Springfeldt, Sunnanvägen 10K, Lund
    Marita Saarelainen, Jägargatan 21a, Katrineholm
    Eva-Lena Savic, Djupsundsgatan 24, Norrköping
    Annika Söderlund, Hagaberg Norrsätter, Katrineholm
    Hans Vannerberg, Trädskolevägen 46, Enskede Gård
    Ann-Kristin Widell, Ekholmsvägen 349, Skärholmen

    Vier von ihnen waren tot, acht lebten noch in ihrer Heimatstadt Katrineholm oder in der näheren Umgebung, sechs wohnten im Großraum Stockholm, zwei in Norrköping, und die Übrigen waren in Göteborg, Lund sowie Oslo gemeldet.
    Sjöberg einigte sich mit den anderen Beteiligten darauf, dass er sich um die Skärholmener und die Stockholmer auf der Liste kümmern würde, die Polizei in Katrineholm um die Ihrigen sowie die beiden in Norrköping, während die Polizei in Sigtuna zunächst abwarten sollte. Oslo, Lund und Göteborg wurden zunächst einmal zurückgestellt. Sjöberg hatte das dringende Gefühl, dass sie die gesuchte Person in Stockholm finden würden. Hier waren die ersten beiden Morde begangen worden, und hier wohnte auch Ingrid Johansson. Das alles sprach dafür, dass auch der Mörder in Stockholm lebte.

    Weil der Täter als besonders gefährlich eingeschätzt werden musste, beschlossen sie, dass die Polizisten die Personen auf der Liste nur zu zweit und bewaffnet aufsuchen sollten. Sjöberg selbst machte sich mit einem Kollegen aus Skärholmen zu einem Hausbesuch in Täby auf. Sandén und Eriksson machten sich auf den Weg nach Saltsjö-Böö, während sich Hamad und Westman nach Kungsholmen begaben.
    *
    Es war schon Sonntag, morgen war es also wieder so weit. Zeit, der Wirklichkeit zu begegnen. Zeit, der Einsamkeit zu begegnen. Der wirklichen Einsamkeit, obwohl er mit anderen Menschen zusammen sein würde. Er musste an Sofie denken, ein junges Mädchen, das vor einiger Zeit in der Poststelle angefangen hatte. Sie war viel zu dick, aber das schien heutzutage keine größere Bedeutung mehr zu haben. Als er jung war, hätte ein solches Mädchen kein lebenswertes Leben gehabt, sodass Thomas automatisch Mitleid mit ihr gehabt hatte.
    In der Mittagspause an ihrem ersten Arbeitstag hatte sie zufällig gleich hinter ihm in der Schlange an der Essenausgabe gestanden. Nachdem er seine Kohlsuppe in Empfang genommen und bezahlt hatte, war er mit dem Tablett zu seinem üblichen Sitzplatz gegangen, ganz am Ende eines langen Tisches, der Platz für sechzehn Personen bot. Zu seiner Verwunderung war sie kurz darauf vor ihm aufgetaucht und hatte mit einem freundlichen Lächeln gefragt, ob sie sich zu ihm setzen dürfte. Dagegen hatte er natürlich nichts einzuwenden gehabt, aber sie hatte kaum ihr Tablett auf dem Tisch abgestellt, als Britt-Marie – eine andere Kollegin – auf sie zugekommen war, freundschaftlich die Hand auf ihre Schulter gelegt und gefragt hatte, ob sie sich nicht zu ihnen setzen wolle. Thomas wusste, dass damit eine Gruppe von acht bis zehn Personen aus der Poststelle gemeint war, die gemeinsam an einem Tisch etwas weiter entfernt zu Mittag zu essen pflegten. Er selbst war noch nie gefragt worden, und nicht einmal jetzt hatte ihn Britt-Marie auch nur eines Blickes gewürdigt. Aber er hatte keine Probleme, sich

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