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Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Titel: Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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Ohrläppchen – und seine depressive Ausstrahlung.«
    »Wann war das?«, fragte Sandén.
    »In der Woche vor dem Mord. Ich habe den Jungen mit zu Ingrid Johanssons Haus genommen, aber soweit er sich erinnern konnte, hat niemand geöffnet, als er dort klingelte, und auch sonst hat er nichts Auffälliges bemerkt.«
    »Ist er irgendeiner dieser anderen Figuren begegnet, während er durch die Straßen gewandert ist?«, wollte Sjöberg wissen.
    »Er wohnt nicht in der Gegend«, antwortete Hamad. »Ihm sind wahrscheinlich dauernd Leute begegnet, aber gekannt hat er wohl niemanden von ihnen.«
    »Jedenfalls können wir ihn von der Liste streichen. Immerhin etwas«, sagte Sjöberg. »Ich habe ein bisschen über Vannerbergs Unternehmungen an jenem Abend nachgedacht«, fuhr er fort, »und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Pia Vannerberg – darüber sind wir uns wohl einig – schien sich für die Arbeit ihres Mannes zu interessieren und auch gut darüber informiert zu sein, womit er sich dort und in seiner Freizeit beschäftigte. Und sie ist sich sicher, dass Vannerberg einen Verkäufer treffen wollte. Wir sind bisher davon ausgegangen, dass sie ihn missverstanden oder sich verhört hat. Das scheint mir allerdings nicht wirklich plausibel. Wir haben auch angenommen, dass er an einem dunklen Abend noch einmal von zu Hause aufgebrochen ist, um jemanden zu treffen, von dem wir annehmen, dass es sich um Holm, den Käufer von Nummer 13, handelt. Ich habe ihn gestern Abend angerufen und mich ein bisschen mit ihm unterhalten«, fuhr er fort und wandte sich dabei an Westman. »Er hatte Jorma Molin gegenüber zwar erwähnt, dass jederzeit jemand vorbeischauen könne, da seine Frau gerade in Elternzeit sei, aber sie hatten keine bestimmte Zeit abgesprochen. Und er hatte auch nicht gesagt, dass es an jenem Montagabend besonders gut passen würde. Nach seiner Aussage gab es keine Garantie dafür, dass Vannerberg seine Frau – oder auch ihn selbst – zu Hause antreffen würde, weder tagsüber noch abends. Seiner Meinung nach wäre es am wahrscheinlichsten gewesen, dass Vannerberg angerufen hätte, bevor er sich auf den Weg zu ihnen gemacht hätte, es sei denn, er hätte tatsächlich ganz in der Nähe etwas zu tun gehabt. Ich glaube, dass er, wie es Pia Vannerberg auch angedeutet hat, am Montagabend um sechs Uhr mit jemandem im Åkerbärsvägen 31 verabredet war. Und ich glaube, dass dieser Jemand der Mörder ist.«
    »Du meinst also, dass diese Angelegenheit im Åkerbärsvägen 13 nur ein merkwürdiger Zufall ist?«, fragte Einar Eriksson verschnupft. »Das mag glauben, wer will. In dieser Branche existieren keine merkwürdigen Zufälle.«
    »Ich jedenfalls glaube, dass es so gelaufen ist«, beharrte Sjöberg.
    Hamad und Sandén nickten zustimmend.
    »Und Lennart Josefssons Zeugenaussage?«, wollte Westman wissen.
    »Josefssons Aussage ist auch in diesem Fall interessant«, antwortete Sjöberg. »Wir haben ja auch die Fußspuren aus dem Garten. Bella …?«
    »Ja, die Spuren des unbekannten Mannes deuten darauf hin, dass er über das Tor geklettert und auf den Rasen neben dem Kiesweg gesprungen ist«, antwortete Hansson. »Ob dies geschah, bevor oder nachdem Vannerberg durch das Tor getreten war, lässt sich unmöglich feststellen. Man kann wohl vermuten, dass der Grund dafür, über das Tor zu klettern, statt es zu öffnen, darin bestand, möglichst wenig Lärm zu machen. Dieses Tor macht ganz schön Krach, ebenso der Kiesweg. Was also darauf hindeuten könnte, dass der Mörder Vannerberg dorthin gefolgt ist.«
    »Was Josefsson beobachtet hat«, fügte Westman hinzu.
    »Warum sollte der Mörder – falls er sich wirklich mit Vannerberg dort verabredet hatte – ihn dann dorthin verfolgen?«, fragte Sandén.
    »Das macht mich auch ein bisschen stutzig«, gab Sjöberg zu. »Vielleicht wollte er sich vergewissern, dass Vannerberg wirklich hingeht. Er wollte womöglich keine unnötigen Spuren im Haus hinterlassen.«
    »Er hat auch so keine einzige verdammte Spur in diesem Haus hinterlassen«, brummte Einar Eriksson.
    Sandén ignorierte Erikssons Einwurf und Genöle komplett und spekulierte weiter:
    »Josefssons Aussage ist möglicherweise gar nicht relevant. Der Mörder ist vielleicht über die Pforte geklettert, lange bevor Vannerberg auftauchte.«
    »Warum drüberklettern, wenn er durch das Tor gehen kann?«, warf Westman ein. »Er weckt viel größere Aufmerksamkeit, wenn er drüberklettert, statt wie andere Leute auch durch das Tor

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