Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman
diese Verbindung findest, hast du das Rätsel gelöst«, stellte Åsa zufrieden fest und verschränkte die Hände hinter dem Nacken.
»Da hast du verdammt noch mal recht«, sagte Sjöberg mit einer konzentrierten Miene. »Ich werde mal diesen Käufer anrufen.«
Er stand vom Tisch auf und überließ den Abwasch seiner stolz vor sich hin summenden Ehefrau.
Zuerst rief er Petra Westman an, die mit dem Käufer gesprochen hatte. Sie war immer noch auf der Arbeit und gab ihm – mit einer gewissen Verwunderung – die Telefonnummer der Familie im Åkerbärsvägen 13.
»Ich werde es euch morgen erzählen, falls es etwas gebracht hat«, sagte Sjöberg geheimnistuerisch, bedankte sich bei Westman für ihre Hilfe und beendete das Gespräch.
Anschließend rief er den Käufer an, und der Mann, der Mattias Holm hieß, nahm den Anruf entgegen. Er war es auch gewesen, der sich mit seiner Beschwerde über den Verkäufer an die Maklerfirma gewandt hatte.
»Entschuldigen Sie, dass ich so spät anrufe. Hier ist Conny Sjöberg, Kommissar in der Abteilung für Gewaltverbrechen bei der Hammarby-Polizei. Ich leite die Ermittlungen im Fall des Mordes an Hans Vannerberg.«
»Kein Problem. Womit kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann freundlich.
»Ich habe mich gefragt, ob Sie jemals mit Hans Vannerberg persönlich gesprochen haben.«
»Nein, das habe ich nicht. Ich habe immer nur mit Molin gesprochen.«
»Haben Sie mit Molin irgendwann einmal darüber gesprochen, wann es Ihnen am besten passen würde, dass Vannerberg zu Ihnen kommt, um sich die Dinge anzuschauen, die Sie zu beanstanden hatten?«, fragte Sjöberg.
»Ich habe gesagt, dass er jederzeit vorbeikommen könne. Meine Frau ist mit den Kindern zu Hause.«
»Wäre es nicht trotzdem sinnvoll gewesen, dass Vannerberg vorher angerufen hätte? Ihre Frau ist ja bestimmt nicht ununterbrochen zu Hause.«
»Tja, das wäre wohl schlau gewesen. Wenn er nicht ohnehin in der Gegend zu tun gehabt hätte …«
»Vielen Dank«, sagte Sjöberg, »und entschuldigen Sie bitte noch einmal die späte Störung.«
Åsa lächelte ihn triumphierend an. Er umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
»Was wäre ich ohne dich, Liebling«, lachte er. »Und jetzt ist es Zeit für Simon, ins Bett zu gehen, finde ich.«
Åsa saß auf dem Sofa und las, und Sjöberg verfolgte zerstreut die Fernsehnachrichten, während sein Gehirn weiter an der Idee arbeitete, die den Ermittlungen vielleicht eine neue Wendung geben konnte. Er beschloss, am folgenden Tag zu Ingrid Johansson zu fahren und sich das Haus noch einmal anzuschauen. Auf der Jagd nach etwas, von dem er nicht wusste, was es war. Hoffentlich würde er es erkennen, wenn er es sah, doch da war er sich alles andere als sicher.
Im Fernsehen kaute sich der Moderator durch die Pläne der Hamas, durch Selbstmordattentate und die Vergiftung des russischen Ex-Spions Litwinenko, aber Sjöberg konnte sich auf nichts konzentrieren. Doch dann kam ein Beitrag, der sein Interesse weckte. Auf dem Bildschirm waren uniformierte Polizisten vor einem Haus zu sehen, während der Nachrichtensprecher das Geschehen zusammenfasste.
»Eine vierundvierzigjährige Mutter zweier Kinder aus Katrineholm wurde gestern ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Frau wurde zur Mittagszeit von ihrem siebzehnjährigen Sohn tot entdeckt. Man geht davon aus, dass sie im Laufe des Vormittags in einem Badebottich ertränkt wurde. Der Polizei gelang es, einige interessante Spuren in der Wohnung zu sichern. Einen Tatverdächtigen gibt es bislang jedoch noch nicht.«
Auch diese Woche ist absolut keine gute Woche für die Vierundvierzigjährigen, dachte Sjöberg. Drei Morde in neun Tagen, das war doch nicht normal. Ein Kollege von der Polizei in Katrineholm wurde von einer Reporterin zu dem Mord interviewt, während die Kamera über einen matschigen Spielplatz und eine Gruppe von Menschen schwenkte, die sich an der Absperrung vor einer Kellertreppe drängten.
»Die rechtsmedizinische Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, aber alles deutet darauf hin, dass die Frau von einem oder mehreren unbekannten Tätern ermordet wurde«, sagte der Polizeikommissar.
»Wir haben Informationen darüber, dass sie ertränkt wurde«, versuchte die Reporterin, ihm Genaueres zu entlocken.
»Jaaää«, sagte der Polizist. Irgendwo machte es Klick in Sjöbergs Kopf. Er konnte nicht sagen, worauf genau er reagiert hatte.
»Ja, so viel kann ich wohl sagen«, gab der Polizist nach einem
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