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Pflicht und Verlangen

Pflicht und Verlangen

Titel: Pflicht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Landys
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dennoch alles in meiner Macht stehende für diese
bedauernswerte junge Frau tun.«
    » Ich
danke Ihnen. Miss Millford braucht jetzt Menschen, die für sie
einstehen.«
    » Ich
werde einer von ihnen sein, das verspreche ich Ihnen«, sagte
der Arzt feierlich. Dann räusperte er sich. »Captain, darf
ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    » Was
immer Sie wünschen!«
    » Ich
nehme an, Sie wissen, wie eine Amputation vorgenommen wird?«
    John
nickte stumm. Er ahnte, was jetzt kam!
    » Ich
brauche wenigstens drei nervenstarke Männer, die bereit wären,
mir dabei zu assistieren. Könnten Sie sich vorstellen, einer von
ihnen zu sein? Ich denke, ich gehe nicht fehl, wenn ich sage: Sie
hegen große Sympathien für Miss Millford. Es könnte
von unschätzbarem Nutzen sein, wenn die Patientin in dem
Schweren, das ihr bevorsteht, wenigstens einen Menschen um sich hat,
den sie kennt und dem sie vertraut.«
    » Sie
können auf mich zählen.«
    » Gut!
Ich hatte gehofft, dass Sie zustimmen. Wissen Sie, wer sich noch
eignen würde?«
    John
nickte. Er würde Jenkins fragen. Der Mann hatte seine
Vertrauenswürdigkeit bereits mehr als bewiesen. Alles Weitere
würde sich zeigen.
    » Gut,
Captain, ich werde jetzt noch einmal zurück in meine Praxis
fahren und die notwendigen Vorbereitungen treffen. Ich denke, ich bin
in etwa einer Stunde zurück. Lassen wir Miss Millford am besten
noch so lange schlafen. Sie braucht jedes bisschen Kraft, das sie
sammeln kann, für das, was auf sie zukommt.«
    » Ist
jemand bei ihr?«
    » Ja,
Captain! Zwei der weiblichen Bediensteten sind von mir eingewiesen
worden. Sie werden in meiner Abwesenheit auf sie achtgeben.«
    » Hören
Sie, Dr. Williams, sagen Sie den beiden bitte, dass sie sie auf
keinen Fall allein lassen dürfen! Ich mache mir nicht nur wegen
ihres Zustands Sorgen!«
    Dr.
Williams nahm ihn beim Arm und senkte die Stimme: »Captain
Battingfield, Sie haben da eben in Ihrer Auseinandersetzung mit Lady
Millford sehr schwere Anschuldigungen erhoben. War es etwa kein
Unfall?«
    John
lachte bitter auf. »Ein Unfall? Das war ein Mordanschlag auf
das Leben von Miss Millford, den Terency und gewisse andere Personen
zu verantworten haben. Übrigens nicht sein erstes Verbrechen!
Die Strafverfolgung ist, so hoffe ich, bereits in die Wege geleitet
worden. Aber solange Terency noch frei herumläuft, besteht
weiterhin eine Gefahr. Wenn ich Jenkins informiert habe, werde ich am
besten selbst hier Stellung beziehen, bis Sie zurück sind.«
    Plötzlich
drang von Ferne Hundegebell und das Geräusch von zahlreichen
Pferdehufen herauf. Die Jagdgesellschaft kehrte zurück. John
blickte alarmiert auf. Die Zeit drängte. Er ließ den
sichtlich verstörten Arzt einfach stehen, rannte durch die Halle
und die Treppen hinunter in den Hof, um noch vor der Ankunft der
Reiter Jenkins aufzusuchen. Er nahm an, dass dieser bereits vom
Coroner zurückgekehrt war. Es waren immerhin drei Stunden seit
ihrer Ankunft vergangen.
    Jenkins
hatte wieder einmal Besonnenheit und Umsicht bewiesen und kam ihm
bereits auf dem Weg zu den Stallungen vor den Hundezwingern entgegen.
    » Jenkins,
dem Himmel sei Dank! Hatten Sie Erfolg?«
    » Ja,
Mylord. Der Coroner ist mit seinen Leuten schon auf dem Weg hierher,
er braucht allerdings noch einen Haftbefehl vom Richter. Es sei eine
heikle Angelegenheit, gegen einen Angehörigen des Hochadels −
auch wenn er keinen eigenen Titel hat − vorzugehen, sagt er,
und er müsse sich absichern. Allerdings hat er Terencys Treiben
ebenfalls schon länger beobachtet. Die Sache mit Miss Millford
hat nun den entscheidenden Beweis geliefert.«
    John
reagierte mit Empörung: »Das hätte nicht passieren
müssen! Terency hat viel zu lange unter dem Schutz seiner hohen
Geburt gestanden. Wie viele unschuldige junge Frauen sollen ihm denn
noch zum Opfer fallen, nach Ansicht des Coroners?«
    » Mylord,
so liegen die Dinge nun einmal, das wissen Sie so gut wie ich«,
meinte Jenkins beschwichtigend. »Sie sollten dankbar sein, dass
ihn jetzt seine gerechte Strafe ereilen wird.«
    » Dankbar?«,
rief John aufgebracht. »Wahrscheinlich wird Miss Millford
diesen Tag nicht überleben. Und wenn doch, dann wird sie ihr
weiteres Leben als Krüppel zubringen müssen. War es das
wert?«
    Jenkins
sah ihn betroffen an, »Steht es so schlimm um sie?«
    John
nickte und konnte nicht verhindern, dass ihm erneut Tränen in
die Augen traten.
    Der
Stallmeister legte mitfühlend die Hand auf seine Schulter: »Die
Dame steht Ihnen wohl

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