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Pflicht und Verlangen

Pflicht und Verlangen

Titel: Pflicht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Landys
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sehr nahe, Mylord. Wenn ich noch irgendetwas
tun kann …?«
    Der
Augenblick der Schwäche ging so schnell vorüber wie er
gekommen war. »Allerdings, Mann, das können Sie!«
Während John seinem Gegenüber mitteilte, für welche
Aufgabe er sich bereithalten sollte und ihn bat, einen
vertrauenswürdigen zweiten Helfer zu besorgen, traf die Schar
der Reiter zusammen mit den Hunden im großen Hof ein. Die Hunde
wurden von den Jagdknechten bereits wieder in ihre Zwinger
zurückgesperrt, als endlich Terency und seine Spießgesellen
einritten. Jenkins hatte sich schon an seine Arbeit gemacht und nahm
die Pferde der Ankommenden mit unergründlicher Miene in Empfang.
John stand immer noch abwartend im Hof. Eigentlich hatte er vorgehabt
sich zurückzuziehen, aber nun trieb ihn ein seltsames Verlangen,
Terency noch einmal gegenüberzutreten.
    Dieser
setzte, als er Johns ansichtig wurde, ein selbstgefälliges
Grinsen auf und kam auf ihn zu. »Nun, Lord Battingfield, Erfolg
gehabt bei Ihrer kleinen, privaten Jagd?«
    John
starrte ihn zornbebend an. Es fehlten ihm die Worte, angesichts der
unglaublichen Skrupellosigkeit und Arroganz, mit der Terency ihm
gegenüber auftrat. Er zeigte nicht einen Hauch von Beunruhigung
und schien sich völlig sicher zu fühlen.
    » Nicht
…?«, Terency hob in gespieltem Bedauern die Augenbrauen
und schüttelte bekümmert seinen Kopf. »Das tut uns
aber allen sehr leid, nicht wahr, Gentlemen?« Er drehte sich zu
seinen grinsenden Kumpanen um, die jetzt dazugekommen waren. Andere
Jagdteilnehmer waren nun ebenfalls aufmerksam geworden und umringten
die Gruppe interessiert. Terency wendete sich John wieder zu, begann
aufreizend langsam seine Handschuhe abzustreifen und bemerkte betont
beiläufig: »Ich habe eben übrigens Lady Millford
getroffen, deshalb habe ich mich verspätet. Die Gute reiste
etwas überstürzt ab. Tja, sehr bedauerlich, was unserer
kleinen, so eigensinnigen Freundin da zugestoßen ist. Wirklich
schade um sie! Als Krüppel wird sie ja keiner mehr haben wollen,
ich jedenfalls nicht. Ekelhafte Vorstellung! Obwohl, Mylord, ich
nehme an, Sie hatten ja bereits das Vergnügen …?«
    Das
war zu viel! Mit einem Aufschrei stürzte John sich auf Terency
und hieb ihm in besinnungslosem Hass die Faust mitten ins Gesicht.
Terency fiel um wie vom Blitz getroffen. Blut schoss ihm aus Mund und
Nase und tropfte auf seine seidene Halsbinde. Im Nu war sein
Widersacher über ihm und begann, ihn zu würgen. Terency
röchelte. In seinen Augen flackerte Todesangst. John krallte
seine Finger nur noch fester um dessen Kehle. Mordlust rauschte in
seinen Adern.
    Er
wehrte sich heftig, als er zurückgerissen wurde. Mehrere der
Umstehenden hatten ihn gepackt und hielten ihn davon ab, Terency den
Rest zu geben. Dieser rappelte sich mühsam mit der Hilfe seiner
Freunde auf und starrte, sich die geschundene Kehle reibend,
ängstlich zu John hinüber, der sich seinen Bewachern zu
entwinden versuchte. Terencys Selbstgefälligkeit war angesichts
der zu allem entschlossenen Wut seines Feindes einer nackten und
jämmerlichen Furcht gewichen. Schließlich musste John
einsehen, dass er sein Werk nicht vollenden konnte und gab auf. Seine
Bewacher ließen ihn los als sie merkten, dass keine
unmittelbare Gefahr mehr von ihm ausging. Er strich sich das Haar,
das ihm ins Gesicht gefallen war, aus der Stirn und fixierte seinen
Gegner drohend: »Terency, diesmal sind Sie zu weit gegangen!«,
zischte er. »Geben Sie sich keinen Hoffnungen hin. Der Galgen
wartet auf Sie und auf Ihre Kumpane auch. Es gibt genug Zeugen für
das, was Sie getan haben, da hilft Ihnen selbst Ihre Herkunft nicht
mehr. Die Häscher sind schon unterwegs. Diesmal werden Sie
hängen, das schwöre ich Ihnen bei Gott!«
    Seine
Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Aufgebrachtes und erstauntes
Gemurmel erhob sich, während sich Terencys verbrecherische
Freunde unsicher umsahen. Dessen Augen hatten sich jäher Panik
weit geöffnet. Plötzlich sprang er auf, bahnte sich grob
einen Weg durch die verdutzte Menge und versuchte, auf sein Pferd zu
kommen.
    » Lasst
ihn nicht entkommen«, schrie John die Umstehenden an. »Er
ist ein Mörder und Verbrecher.« Doch die Männer waren
zu überrascht, um zu reagieren. Terency gelang es, eines der
noch unversorgten Pferde im Hof zu besteigen gab ihm die Sporen und
trieb es rücksichtslos durch das dichte Gewühl. Hilflos
musste John zusehen, wie der Fliehende an Boden gewann.
    Es
war Jenkins, der ihn schließlich zu Fall

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