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Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pflugstein: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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schaute in
seinen Zauberspiegel und sah die beiden Verliebten, gerade als sie einander von
der Liebe nicht genug mitteilen konnten.
    Im Zorn
rief er seine mächtige Geisterschar zusammen und hieß sie, die beiden zu verderben.
Ein Unwetter ging nieder, der Blitz traf die beiden, die Erde öffnete sich und verschlang
das Liebespaar.
    An dieser
Stelle türmten die Geister einen gewaltigen Stein auf, der von den Leuten fortan
Fluchstein genannt wurde. In stillen Nächten steigen die beiden Liebenden aus der
Erde herauf und umwandeln eng umschlungen den Stein. Dabei seufzen sie leise Klagen
in die Nacht hinaus. Doch wenn die Morgenlüfte von den Alpen herniederwehen, verstummt
ihre Klage und der Stein steht wieder einsam im Feld.
     
    Auf dem Pflugstein liegt ein
Fluch . Er wird deswegen auch Fluchstein genannt, übermittelt sie
Valentin mit einer SMS.
    Ich melde
mich , kommt kurz darauf seine Antwort zurück.
     
    Die Sage, die von Liebe und Rache
handelt, untermauert den Eindruck von einer Inszenierung. Sie fragt sich, ob der
Täter vielleicht darauf hinweisen wollte, dass seine Rache gerechtfertigt und er
im Grunde genommen das Opfer ist?
    Wahrscheinlich
hatte der Mörder den Toten gut gekannt. Insofern kommen sowohl Angelina und Alex
als auch Sascha als Täter in Frage, kombiniert sie weiter. Und da Joe offenbar alles
andere als ein treuer Mann gewesen war, gibt es sicher noch weitere verdächtige
Personen. Wer seinen Liebespartner verletzt, muss mit einer langen Zeit der Rache
rechnen.
    Wenn es
Valentin gelingt, die Symbole aufzuschlüsseln, wird er das Verbrechen aufklären
können. Da ist sie sich sicher.
    Das Läuten
des Handys setzt ihren Überlegungen ein Ende. Es ist Sascha, der ihr mitteilt, dass
er sich den Pflugstein ansehen will. Sie bietet ihm ihre Begleitung an und vereinbart
das Treffen zeitlich so, dass ihr noch genügend Zeit bleibt, um mit Hilfe der Suchmaschine
ihre Recherchen fortzusetzen.
     
    Sie findet weiter heraus, dass im
alten Ägypten der Skarabäus, der zur Gattung der Mistkäfer gehört und auch Pillendreher
genannt wird, für Wiedergeburt stand, und man in ihm den Lebensspender sah.
    Das Weibchen
formt mit seinem Dung einen Ball, in den es seine Eier legt. Es rollt den Ball in
die Sonne, bis er sich aufgeheizt hat und gräbt sich und den Ball dann in eine unterirdische
Kammer ein. Aus den Eiern entstehen die Larven, die sich vom Ball ernähren, sich
dann einpuppen und später wieder als Käfer an die Oberfläche kommen.
    Die Ägypter
erkannten in dieser Lebensform eine große Ähnlichkeit mit zwei ihrer wichtigsten
religiösen Symbole. Das Rollen zu einem Ball entsprach dem Rollen der Sonne über
den Himmel durch Gott Ra. Die Wiederauferstehung des Käfers aus dem Erdnest stand
für die Wiedergeburt aus der Unterwelt.
    Vielleicht
ist das Skarabäus-Amulett ein Hinweis darauf, dass sich der Täter erhofft, im nächsten
Leben wieder mit seinem Geliebten vereint zu sein, erwägt Viktoria.
    Aber vielleicht
war der Skarabäus ganz einfach nur ein Reisesouvenir aus Ägypten, das Täter und
Opfer emotional miteinander verband. Aus eigener Erfahrung weiß sie, dass man am
Roten Meer in vielen der Souvenirshops beim Einkauf als Dank für den Besuch einen
kleinen blauen oder grünen Stein geschenkt bekommt.
    Es bleibt
der Rosmarinzweig.
    Sie überlegt
fieberhaft, was der Täter wohl damit andeuten wollte?
    Rosmarin
gilt als Liebeskraut.
    Unweigerlich
muss sie an ein Mundartlied denken, in dem ein Rosmarinbaum besungen wird. Das traurige
Volkslied erzählt von einem Mann, der davon träumt, dass in seinem Garten ein Rosmarinbaum
wächst, der seine ›Blätter‹ und Blüten verliert. Worauf er die Blüten einsammelt
und sie in ein Glas legt. Doch dann fällt ihm das Glas aus der Hand und zerschellt
am Boden. Und der Mann fragt sich bange, ob dies ein schlechtes Omen sei und seine
Liebste nun tot sei.
    Rosmarin
als Hochzeitskraut und somit als Symbol des Lebens und der Liebe. Auch schenkt man
sich Rosmarin zum Abschied. Und Shakespeare sagt in Hamlet: Und da ist Rosmarin,
das ist für die Treue .
    Die nächste
Aussage findet bei ihr am meisten Anklang. Rosmarin sei nützlich, wenn man sich
vom Geliebten trennen wolle. Denn damit könne man dessen Mängel besser erkennen.
    Vielleicht
wollte der Täter mit dem Rosmarin symbolisieren, dass der Tod die gerechte Strafe
für Treuebruch ist, überlegt sie weiter. Anderseits besteht aber auch die Möglichkeit,
dass der Mörder mit diesen Dingen absichtlich

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