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Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Schließlich spürte sie ein Tasten links und rechts ihres Kopfes, ziehend und ruckend. Sie wollte aufschreien, aber wieder wurde nicht mehr als ein dumpfes Grummeln daraus. Zuerst jedenfalls, denn schließlich - - hallte May der eigene Schrei in den Ohren wider!
    Als ihre Maske fiel!
    Augenblicklich legte sich eine weiche Hand auf ihre Lippen, um den Schrei zu ersticken. Gleichzeitig hörte sie ein erschrockenes »Pssst!« dicht an ihrem Ohr.
    »Sei still!« flüsterte die Stimme dann, weder die eines Mannes noch die einer Frau.
    »Was ...?« machte May, als sie der Finger mit einem Kopfschütteln endlich ledig geworden war.
    »Hallo.«
    Als sie sah, wer ihr die Maske abgenommen hatte und jetzt lächelnd vor sie hintrat, verstummte May abrupt.
    »Wer bist du?« fragte sie überrascht und zugleich ungläubig, als wollte sie ihren Augen nicht trauen.
    »Gabriel«, antwortete der Knabe mit dem unschuldigsten Gesicht, das May je gesehen hatte.
    * Alle Bemühungen, sich tunlichst nicht zu bewegen, schienen einzig dazu zu führen, daß Dashiell Rooney noch heftiger hin- und herschwang, während das nervenzehrende Knirschen der Tragegurte kaum merklich, aber stetig lauter und damit bedrohlicher wurde.
    Seine Versuche, die Belastung der Halterungen zu verringern, führten sogar soweit, daß er die Luft anhielt. Mit dem Ergebnis, daß er nach etlichen Sekunden heftig Atem holen mußte und die Pendelbewegung seines Körpers nur noch verstärkte .
    Dann endlich versuchte Dash Roon seine höchst mißliche Lage nicht länger durch Nichtstun hinauszuzögern, sondern irgend etwas zu unternehmen, was ihn aus ihr herausbringen konnte. Die Chancen, daß er dabei trotzdem abstürzen würde, standen denkbar günstig .
    So vorsichtig, wie es ihm nur möglich war, drehte er den Kopf, um sich zunächst einmal ein umfassenderes Bild seiner Situation zu machen.
    Das Alu-Gestänge des zerstörten Gleitdrachens hatte sich an der steilaufragenden Felsnase am Plateaurand verhakt. Ein Teil der Tragegurte hatte sich aus den Zwischenhalterungen gelöst, so daß das Geschirr nun nur noch an einigen (sehr wenigen!) Stellen mit dem Rahmen verbunden war. Die betreffenden Ösen hatten sich unter der Überbeanspruchung bereits verformt, und jede weitere Belastung konnte dazu führen, daß sie vollends abrissen. Die Gurte selbst, teils aus Bandmaterial, teils aus Leder bestehend, hatten während des Sturzes offenbar über scharfkantige Bruchstellen der Alu-miniumrohre gerieben und waren stellenweise stark beschädigt worden. Vorher nur kleine Risse wurden breiter und breiter .
    Dash Roon hing wie schwebend über dem Nichts. Jetzt versuchte er, ganz behutsam und einem Trockenschwimmer gleich, mit den Händen die neben ihm abfallende Felswand zu erreichen. Vielleicht konnte er seine Finger in eine Spalte klemmen und die Gurte dann mit seinem Messer durchschneiden - Er schaffte es nicht. Zehn, höchstens fünfzehn Zentimeter fehlten seinen Händen bis zur Felswand.
    Wenn er die Pendelbewegung seines Körpers nutzte, konnte es klappen. Allerdings erhöhte er damit auch die Gefahr eines Absturzes.
    Nun, vielleicht war es nicht ganz so gefährlich, wenn er es versuchte, ohne sich wirklich Schwung zu geben; wenn er nur die Arme bewegte, ganz langsam, zeitlupenhaft .
    Über ihm rieb Aluminium mit gänsehauterzeugendem Knirschen über Stein!
    Die Felswand schien vor seinen Augen ruckartig nach oben zu rutschen, als er tiefer sackte!
    Zwei Handbreiten . drei .
    Aus!
    Wieder knirschten Alu und Fels, als sich das Gestänge von neuem verkantete. Dash Roon wagte nicht, nach oben zu sehen, um sich davon zu überzeugen, wie sicher sein Halt war.
    In der Haltung eines Fallschirmspringers vor dem Ziehen der Reißleine hing er da. Die Entfernung zur Felswand war lächerlich gering, doch ebensogut hätte sie eine Meile oder mehr betragen können. Was hätte es für einen Unterschied gemacht?
    Wieder bewegte Roon die Arme, noch langsamer diesmal. Ganz sanft begann er in dem Geschirr zu schaukeln, hin und her. Beinahe meinte er, das Reißen jeder einzelnen Faser der Gurte hören zu können, dröhnend laute, widerwärtige, angstmachende Geräusche.
    Hin und her, hin und her .
    Seine Finger berührten den Fels, entfernten sich wieder, streiften von neuem darüber.
    Nur nicht leichtsinnig werden, hämmerte er sich ein und versuchte sich selbst zu beruhigen, indem er sich immer wieder in Gedanken sagte: Ganz ruhig ... es läuft... ganz ruhig ...
    Trotzdem konnte er nichts dagegen

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