Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
deutliche Sprache.
    »Was war das?« staunte Gabriel.
    »Ein kleiner Trick«, sagte May. Ein mieser Trick, dachte sie.
    »Cool!«
    »Red nicht, komm weiter!« Sie nahm den Jungen bei der Hand und zog ihn mit sich, hastiger als zuvor. Denn sie war nicht mehr nur vor ihren Verfolgern auf der Flucht.
    Sondern auch vor sich selbst .
    *
    Jenseits des Tores
    Lilith Eden zitterte, stöhnte.
    Vor Angst, wie auch vor abseitiger Erregung!
    Kalt lagen Landrus Lippen an ihrem Hals. Die Wärme, die sie verspürte, rührte allein von ihrem Blut her, das, kaum daß es aus den Bißmalen hervortrat, auch schon von Landru aufgesogen wurde.
    Sein Schlürfen widerte sie ein.
    Und doch war irgend etwas in diesem Akt, das sie wohlig schaudern ließ - gegen ihren Willen.
    Liliths Hände lagen um seinen Kopf, bereit, ihm das Genick zu brechen, wenn er sich nicht an die getroffene Absprache hielt; wenn er sich mehr nehmen wollte, als sie ihm zugestehen würde. Nur -würde sie noch Gelegenheit haben, sich zu wehren? Das war eine Frage, deren Antwort sie nicht erfahren wollte .
    Das Zittern ihres Körpers nahm zu. Vielleicht ein erstes Anzeichen der Schwächung durch den Blutverlust .?
    »Genug!«
    Hastig stieß sie Landru von sich. Ein dunkler Film glänzte um seine Lippen; seine gebleckten Zähne waren von winzigen Blutschlieren befleckt, die er genüßlich fortleckte.
    »Genug«, sagte er dann böse grinsend, »wäre es erst, wenn kein Tropfen mehr in deinen Adern flösse.«
    »Spar dir deine Drohungen«, entgegnete Lilith, nicht halb so kalt, wie sie es sich gewünscht hätte. Trotz ihres Abkommens, hier, an diesem Ort einander nicht blindwütig an die Kehle zu gehen, konnte sie ihre tiefverwurzelte Ablehnung Landru gegenüber nicht ablegen. Denn es war sehr viel mehr als nur Ablehnung: kreatürliche, instinktive Angst.
    Und eine unbeschreibliche Art von - Respekt ...
    Mochte der einstige Hüter des Kelches auch ihr ärgster Widersacher sein, so blieb er doch auch der Mächtigste der Alten Rasse. Und vor dieser uralten Macht beugte selbst Lilith - wenn auch nur innerlich und ganz und gar unfreiwillig - in Ehrfurcht das Haupt.
    Noch immer zitterte sie. Nun jedoch nicht mehr nur vor Furcht und Erregung, sondern in viel stärkerem Maße vor Gier. Der Durst nach schwarzem Blut ließ sie beinahe reagieren wie einen Junkie, der seinen nächsten Schuß brauchte.
    Dieser Durst war ihr Fluch, von Gott selbst auferlegt. Er hatte dafür gesorgt, daß nicht mehr rotes Blut sie nährte, sondern allein das schwarze der Alten Rasse. Eine perfide Motivation, damit sie nicht nachließ in der ihr gestellten Aufgabe, die Tod allen Vampiren hieß!
    Jetzt und hier bot sich ihr die Chance, den mächtigsten zu vernichten, mit seinen eigenen Waffen zu schlagen ...
    »Denke nicht einmal dran.« Landrus dunkler Blick spießte Lilith förmlich auf. Als hätte er ihre Gedanken gelesen. Vielleicht hatte er es sogar .
    Lilith erwiderte seinen Blick ausdruckslos. Die Verlockung war gewaltig. Aber wenn sie es tat - wenn es ihr gelänge! -, würde sie sich lediglich der einzigen »Nahrungsquelle« berauben, die ihr hier zur Verfügung stand. Und wer wußte schon, wie lange sie noch darauf angewiesen sein würde? Eine Ewigkeit vielleicht, womöglich länger Sie fröstelte unter der Vorstellung, bis ans Ende aller Zeit hier im Schatten des Tores mit Landru festzusitzen.
    Nein, sie konnte nichts gegen ihn unternehmen. Nicht nur, weil sie sein Blut brauchte, sondern auch - und vielleicht wog dieser Grund sogar schwerer -, weil nur er ihr Gesellschaft leisten konnte. Dazu verdammt zu sein, völlig einsam hier schmoren zu müssen - nein, daran wollte sie nicht einmal denken.
    Welch eine Ironie des Schicksals ... Sie haßte Landru wie nichts und niemanden sonst auf der Welt, und doch wäre sie ihm Moment bereit gewesen, nahezu alles darum zu geben, daß er nur bei ihr blieb ...
    »Nun ...«, begann sie und rückte ein Stück auf Landru zu.
    Der begegnete ihr kalt lächelnd. »Was würdest du sagen, wenn ich mich nicht an unsere Absprache halte?«
    »Ich würde dich töten«, zischte Lilith.
    »Das würdest du nicht.«
    Er las ihr Gedanken, kein Zweifel. Oder standen sie ihr etwa so deutlich ins Gesicht geschrieben ...? Lilith begann sich selbst dafür zu hassen. Und sie ekelte sich vor sich selbst, als sie flüsterte: »Bitte .«
    Landrus Grinsen wurde breiter, gemeiner.
    »Das wollte ich hören. Welch ein Triumph ... Das Hurenkind bettelt!«
    »Allein dafür werde ich dich

Weitere Kostenlose Bücher