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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene Autoren
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Kronen wie verzweifelte Hände in den Himmel.
    Unbehagen löste der Anblick dieses Gebäudes aus, das mitten in dem wirren Grün thronte. Doch sobald man es betrat, verschwand dieses Gefühl mit einem Mal. Denn unbehaglich und leer war dieses Bauwerk keinesfalls. Eher das genaue Gegenteil.
    Sobald man in der Eingangshalle stand, erhoben sich hohe Regale zu allen Seiten, die mit außergewöhnlichen Sachen gefüllt waren.
    Verborgen in ihren Tiefen, in kleinen, halb zerfallenen Umschlägen, die vergilbte Dokumente mit verschnörkelter Schrift und Skizzen enthielten, verbargen sich unvorstellbare Geheimnisse, die nirgendwo sonst zu finden waren. Es waren nicht irgendwelche Geheimnisse. Es waren Aufzeichnungen, Tagebücher und Briefe, in denen fast vergessene Sagen schlummerten und in denen mehr als ein Funken an Wahrheit wiederzufinden war. Zwischen den Seiten von den Büchern, die oft am unscheinbarsten aussahen, lagen oftmals Karten, die durch Notizen verziert waren und von halb vergessenen Zeiten erzählten.
    Wie kleine bunte Klötze standen die dicken Wälzer in den verstaubten Regalen und warteten neben anderen seltsam erscheinenden Gegenständen auf jemanden, der endlich ihren Wert erkannte und die Geheimnisse, die sich in jeder dieser Kleinigkeiten verbarg, schätzte.
    Allein durch den Anblick der alten Bücher, die befleckt, zerfetzt und mitgenommen aussahen, konnte man erkennen, dass sie schon viele Abenteuer erlebt hatten.
    Doch das war selbstverständlich nicht das einzige, was sich in diesem Raum befand. Gewiss nicht. Denn es herrschte reines Chaos. Vor den Regalen stapelten sich Unmengen an Kartons und Büchern. Buntes Papier lag auf dem Boden und in den Ecken stapelten sich diverse Gegenstände, die man nicht genau identifizieren konnte. Vor einem Fenster stand ein Schreibtisch, der begraben war unter bunten Blättern, Scheren und allerlei anderen Materialien, die man zum Verpacken von Geschenken oder zum Verzieren und Basteln braucht und der nicht mal mehr annähernd wie ein Schreibtisch aussah, sondern eher wie ein riesiger Papierberg.
    Seltsame Flaschen und Gefäße sammelten sich in den Regalen und füllten die großen, alten Schränke, die die weißen kargen Wände mit ihrer massigen Gestalt bedeckten. Das Haus selbst hatte ungemein viele Zimmer, obwohl ein fremder Besucher nur fünf davon gefunden hätte. Doch dieses Haus besaß weit mehr. Hinter den Regalen und Wänden befanden sich verwinkelte Pfade und schmale Spalten, durch die man in andere Kammern gelangte. Alte Holzdielen knarrten, wenn man eine davon betrat. Es war gewiss kein Ort, an dem sich normale Gestalten, geschweige denn Menschen aufhielten. Kaum einer von den Menschen hatte jemals einen Fuß hinter das eiserne Tor gesetzt und doch genoss es einen ziemlich berühmten Status.
    In der Arbenwelt war es auch bekannt als die wandelnde Bibliothek.
    Dieses Haus war schon etwas Besonderes. Dennoch handelte es sich nicht gerade um einen jener Orte, die man aus der Realität kannte, eher aus einer völlig vergessenen Sage. Doch nun lasst mich euch versichern, dass dies nicht der Fall ist. Selbstverständlich schreckte sein Anblick die meisten ab und noch heute halten die Leute in den Nachbardörfern es nicht für möglich, dass dort jemand lebte. Es war nicht gerade jemand, dessen Anwesenheit selbstverständlich erschien oder gar jemand, den man an diesem Ort erwartete. Keineswegs.
    Das Wesen, das dort lebte oder um es besser auszudrücken hauste, war ein Elf. Recht klein, ziemlich chaotisch und vergesslich. Das für einen Elf charakteristische, wuschelige Haar umspielte sein Gesicht und prägte es zu einer markanten Form. Auf seiner großen Knollennase lag eine Brille mit runden Brillengläsern, durch die zwei große, dunkelgrüne, vor Begeisterung strahlende Augen mit gelben Sprenkeln lugten. Doch, dass dieser Elf so guter Laune war, lag keinesfalls an dem Schneesturm, sondern wohl eher an der Tatsache, dass die Weihnachtszeit angefangen hatte.
    Schnurstracks marschierte er in die eine Ecke, wo sich unzählige Bücher und Dokumente aufeinander stapelten, und wühlte in dem Haufen herum, bis er schließlich triumphierend einen Zettel aus dem unordentlichen Berg fischte. Mit einem Mal hielt er in der Bewegung inne und stockte. Heute war der Heilige Abend. Er schluckte. Die Zeit rann ihm nur so durch die Finger und dabei war doch noch gar nicht alles fertig. Er fluchte.
    „Gumbolt, ich habe dir doch gesagt, dass du die Etiketten schon mal

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