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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene Autoren
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Beobachtung / Spezialisten / Abwarten / Labor / Blutwerte / strenge Bettruhe / sehr schwach / weitere Untersuchungen / Vorsichtsmaßnahme durcheinander. Sie schwankt ein wenig, hält sich an der Schranktür fest. „Setzen Sie sich, ich hole Ihnen ein Glas Wasser.“ Die Stimme der Schwester ist streng. Gehorsam setzt sie sich, trinkt das Glas in einem Zug leer.
    Dann beugt sie sich über das Bett ihres Sohnes.
    Paulchen hat die Augen geschlossen, eine Haarsträhne liegt auf seiner schweißnassen Stirn, mit beiden Armen hält er seinen Elefanten fest. Er blinzelt, schaut sie an.
    Er hat es gewusst, dass er hierbleiben muss. Er hat es gleich gewusst, als der Doktor ihn so angesehen hat. Und er weiß auch, dass er allein bleiben muss. Zu Hause ist ja noch seine kleine Schwester, da kann die Mutti nicht hierbleiben. Das versteht er. Er ist ja schon groß. Und ganz allein ist er ja nicht. Er hat Lapap. Und Pingu.
    Jetzt muss auch sie blinzeln, die verräterischen Tränen wegblinzeln. Die kleine Hand streichelt ihre Wange: „Nicht weinen, Mutti, ich werde bald wieder gesund.“
    „Sie können jederzeit kommen“, beantwortet die Schwester ihre unausgesprochene Frage und fügt anerkennend hinzu: „So ein tapferes Kerlchen, der Paul. Morgen gegen Mittag wissen wir sicher schon mehr.“
    Als sie sich die Jacke zuknöpft und die Mütze aufsetzt, fällt ihr Blick auf die Weihnachtsdekoration im Foyer. Zeit der Wunder – ja, ein Wunder könnte sie jetzt gebrauchen. Wie sehr hatte sich Paul auf den Weihnachtsmarkt gefreut, am Wochenende wollten sie Kekse backen, wie fleißig hatte er für das Weihnachtsprogramm im Kindergarten geübt – und nun lag er hier. Ob sie Weihnachten wohl zusammen feiern konnten?
    Als sie hinausgeht, scheinen die Engel im Mobile zu rennen. Ein Schutzengel für Paul, ja, das wünscht sie sich. Und ihre Gedanken wandern zu Lapap und Pingu, die jetzt bei ihm sein dürfen.
    ***
    Über drei Jahre ist es her, seit Paul den Elefanten im Kaufhaus entdeckt hatte. Für nichts anderes hatte er einen Blick gehabt, es musste unbedingt dieser Elefant sein mit den großen Knopfaugen, der aussah, als würde er lächeln. Paulchen konnte damals das Wort Elefant noch nicht aussprechen, mit seligem Lächeln hatte er das Plüschtier an sich gedrückt und immer wieder geflüstert: „Lapap, mein Lapap.“
    Unzählige Male schon hatte sie den Elefanten in die Waschmaschine gesteckt. Wenn Paulchen es nicht sehen konnte, hatte sie Lapap manchmal an den Ohren auf die Wäscheleine gehängt, damit er schneller wieder trocknete. Was hatte das Tierchen nicht alles mitgemacht! Einige Stellen hatte sie schon mehrmals nachnähen müssen.
    Pingu war auch so eine „Liebe auf den ersten Blick“. Sie waren zusammen im Drogeriemarkt einkaufen, als Paulchen plötzlich wie angewurzelt stehenblieb und zielgerichtet in die unterste Gitterbox griff. Triumphierend hielt er ihr die Schwamm-Figur entgegen: „Guck mal, Pingu!“, und ihr war gar nichts anderes übriggeblieben, als diesen merkwürdigen Schwamm auf das Kassenband zu legen.
    Sie lächelt, als sie an das glückliche Gesicht ihres Sohnes denkt. Was er wohl in diesen beiden sieht, was sie so besonders macht, anders als alle seine anderen Spielsachen? „Erwachsene können es nicht verstehen“, hatte Paulchen geflüstert, als sie wissen wollte, warum diese beiden überall mit hin müssen, „es ist ein Geheimnis. Ein Weihnachtsgeheimnis.“
    ***
    Es war spät geworden am Weihnachtsabend und er war schnell eingeschlafen.
    „Hatschi!“ Paulchen musste niesen. Etwas hatte ihn an der Nase gekitzelt. Das war doch... Aber das gibt es doch gar nicht! Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Lapap an, der auf seiner Brust lag und ihn mit seinem Rüssel betastete. Und er zwinkerte dabei mit den Augen!
    Ruckartig setzte sich Paul im Bett auf, war sofort hellwach und hielt den Elefanten mit ausgestreckten Armen von sich. Der aber fing ganz leise zu sprechen an: „Hallo, kleiner Paul, zieh mal die Bettdecke ein Stückchen höher, sonst wird uns beiden kalt.“ - „Weichwurst!“, tönte eine vorwitzige Stimme von unten.
    „Pingu? Wie kommst du denn aus dem Bad hierher?“ - „Na wie schon, zu Fuß natürlich, zum Glück war die Tür nur angelehnt, sonst hätte ich das nie geschafft!“, schnaufte die Schwamm-Figur und wischte sich mit dem Flügel über den Kopf.
    Paulchen hob den Pinguin vorsichtig ins Bett, er war noch ein bisschen nass vom abendlichen Baden. „Du kannst ja auch

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